Inhaltsverzeichnis Reisetagebuch Island 2008

So, nun habe ich alle Tagebucheinträge des Islandurlaubs abgetippt, mit Photos versehen und in den Blog hochgeladen. Und wie das bei Blogs so ist, muss man unten anfangen zu lesen, wenn man es in chronologischer Reihenfolge lesen möchte. Oder man nutzt das untenstehende Inhaltsverzeichnis 😉
Viel Spaß beim Lesen

25.07.08 Freudenberg
26.07.08 Siegen – Frankfurt – Reykjavík
27.07.08 Reykjavík – Skaftafell
28.07.08 Skaftafell
29.07.08 Skaftafell – Jökulsárlón – Egilsstaðir
30.07.08 Egilsstaðir – Mývatn
31.07.08 Mývatn – Dettifoss
01.08.08 Dettifoss – Vesturdalur
02.08.08 Vesturdalur – Ásbyrgi
03.08.08 Mývatn
04.08.08 Mývatn
05.08.08 Mývatn
06.08.08 Mývatn – Sprengisandur – Landmannalaugar
07.08.08 Landmannalaugar – Hrafntinnusker – Álftavatn
08.08.08 Álftavatn – Emstrur/Botnar
09.08.08 Emstrur/Botnar – Þórsmörk (Langidalur)
10.08.08 Þórsmörk
11.08.08 Þórsmörk
12.08.08 Langidalur – Fimmvörðuskáli
13.08.08 Fimmvörðuskáli – Skogar -Selfoss
14.08.08 Selfoss – Hveragerði
15.08.08 Hveragerði
16.08.08 Hveragerði – Geysir – Gullfoss – Þingvellir – Reykjavík
17.08.08 Reykjavík
18.08.08 Reykjavík

18.08.08 Reykjavík

Unser letzter Tag in Island, heute abend gehts zurück nach Frankfurt, wo uns morgen um 7:00 Uhr das Frühstück bei einem wahrscheinlich total verschlafenen Udo erwartet. Also noch ein bißchen nostalgisch vor uns hingeträumt und die schönsten Momente der letzten drei Wochen Revue passieren lassen, noch einmal das grandiose Gebäck von Sandholt genossen, die auch-nicht-so-besonderen Hotdogs (isländisch Pylzur) von Bæjarins Betzu ausprobiert (Bill Clintons letzter Hotdog vor dem Herzanfall…),
das Walfleisch im Restaurant Sea Baron (Wale werden überall auf der Welt strikt nur für wissenschaftliche Zwecke gejagt, ist doch klar) neben dem alten Hafen begutachtet,

wo alte rostende Walfangschiffe auf der einen Seite des Piers liegen, während von der anderen die Whale Watching Touren ablegen,

und noch etwas bei Utilif und Everest nach gefriergetrockneten Trekkingmalzeiten und anderen unnötigen Trekkinggütern gestöbert. Den Rest der Zeit haben wir dann noch in einem netten multikulturellen Cafe auf der Hverfiskgata abgesessen.

Impressionen von Reykjavík



17.08.08 Reykjavík

Da am Sonntag nur manche Geschäfte geöffnet haben und wir morgen auch noch was zu tun haben müssen, haben wir den heutigen Tag genutzt und waren im Isländischen Nationalmuseum und haben uns dort über die 1200 jährige Geschichte seit der Entdeckung Islands informiert. Vorher haben wir noch eine Bäckerei schräg gegenüber des Guest House VON
ausprobiert, nämlich Sandholt, und auch diesmal waren wir sehr begeistert von den Backwaren, so daß wir nach dem Museumsbesuch nochmal dorthin sind um dort Tee und Kaffee zu trinken und noch mehr von den unglaublichen Blätterteigtaschen mit Äpfeln und Pecanüssen zu essen.

16.08.08 Hveragerði – Geysir – Þingvellir – Reykjavík

Trotz der Party, die um uns herum stattfand, mit Zelten und Wohnwagen dicht an dicht und Gitarrenmusik überall auf dem Campingplatz, haben wir dank Ohropax eigentlich ganz gut geschlafen und haben es sogar geschafft, ohne Wecker rechtzeitig für unseren frühen Bus wach zu werden.

An der N1-Tankstelle haben wir noch versucht, herauszufinden, ob der SBA-Bus tatsächlich dort abfährt, nachdem wir auf der Hinfahrt vor 3 Wochen beobachtet hatten, wie jemand winkend an der Tanke stand und unser Netbus vorbei gefahren ist, um dann 300m weiter an der
Shell-Tankstelle zu halten. Aber die beiden Gestalten an der Tankstelle waren scheinbar vom Abend vorher noch so besoffen, daß aus ihnen keine in irgend einer Form nennenswerte Information heraus zu bekommen war. Aber da der Zeltplatzwart ja bereits bei der Busgesellschaft angerufen hat, um uns anzukündigen, hielt der Bus problemlos an der verregneten Haltestelle.

Das Wetter wurde besser, und der Geysir, also Strokkur, war schon irgendwie beeindruckend, vor allem, da es einer kleinen Geduldsprobe gleichkam, im richtigen Moment auf den Auslöser für ein Photo (wegen der Auslöseverzögerung der Kompaktkamera fast unmöglich)



Außer dem Geysir gabs aber irgendwie nicht viel zu sehen, schöne Landschaft natürlich, aber ein gewissen Scenic Overdose Syndrome machte sich nach der ganzen Faszination der letzten Wochen breit, und das bequeme warme Visitor Center rief mit seinem Angebot an Tee, heißer Schokolade und warmen Sitzplätzen, wo wir dann ein kleines Picknick mit ein paar dort gekauften und vielen mitgebrachten Sachen veranstalteten.

Danach ging es weiter zum Gullfoss, dem gefühlten 1000. Wasserfall unserer Reise. Man spürt deutlich, daß dieser Wasserfall am ‚Golden Circle‘ liegt, es gab deutlich mehr Touristen als an den anderen Wasserfällen und die Wege waren mit Holzplanken sehr gut ausgebaut. Trotzdem boten sich beeindruckende Blicke, da man an einigen Stellen recht dicht unterhalb der oberen Kante des Wasserfalls stehen kann.


In Þingvellir hatten wir etwa 50min Aufenthalt, so daß wir uns noch den ‚berühmten‘ Lögberg und die Spalte des mittelatlantischen Rückens


anschauen konnten. Diesen Spaziergang unternahmen wir zusammen mit einem sehr netten französischen Ehepaar, das wir schon in Þorsmörk kennen gelernt hatten (und ob ihrer perfekten und unfranzösischen Ausrüstung, hauptsächlich Mammut und Arcteryx, für Schweizer hielten). Anschließen ging es dann endgültig zurück nach Reykjavik.

15.08.08 Hveragerði

Irgendwie haben uns die letzten Tage doch ein wenig mitgenommen und wir hatten das Gefühl, nochmal so richtig ausschlafen zu müssen, so daß wir erst um 8 Uhr aufgestanden sind. Dann haben wir uns auch noch ziemlich Zeit gelassen mit dem Frühstücken und fertig werden, um
anschließend auch noch der Empfehlung des Hüttenwarts von Fimmvörðuskáli zu folgen, die lokale Bäckerei und deren Hverabrauð auszuprobieren. Natürlich konnen wir dort auch dem legendären süßen Gebäck nicht widerstehen und kosteten neben dem im geothermisch heißen Boden gekochten Brot Hverabrauð auch noch ein Stück leckeren Apfelkuchen und ein frittiertes Hefegebäck, das zwar ganz OK war, aber nicht so super gut wie der Rest.
Um 10:30 Uhr kamen wir endlich los und machten uns wieder auf den Weg ins Reykjadalur, diesmal mit dem Plan, eventuell den Hengill zu besteigen. Also folgten wir dem Wanderweg weiter rauf als gestern, wo wir dann auch die Zelte der Franzosen vom Dettifoss fanden, die uns (unfallbedingt nur noch zu fünft) gestern beim Abstieg entgegenkamen. Irgendwie trifft man immer die gleichen Leute.
An der nächsten Kreuzung stellten wir uns ein bißchen ungeschickt beim Kartenlesen an, weshalb wir absichtlich vom markierten und geplanten Weg abkamen, aber nach einiger Zeit (Navigation war doch an sich nicht schlecht) wieder an der richtigen Stelle rauskamen und an einer Schotterpiste den Wanderweg wieder fanden. Mittlerweile war der Wind und der zeitweilige Regen so kalt, und das auf nur 400 bis 500m H.ü.M., daß uns klar war, daß eine Besteigung des 800m hohen und sehr ausgesetzten Hengill heute nicht mehr in Frage kommen würde. Also änderten wir unser Tagesziel und steuerten die Kuppe an, über die man bis zum Þingvallavatn schauen konnte. Ein wunderschöner Ausblick mit

sehr abwechslungsreichem Himmel bot sich uns, aber zum Photographieren mit der Kompaktkamera war es leider etwas zu trübe, so daß die Bilder die Faszination der Landschaft und der starken Naturgewalt des Windes nicht so richtig einfangen konnten. Wir blickten über die Schlucht Kýrgil bis zum Þingvelir, und wir stellten fest, daß eine Trekkingtour von Reykjadalur zum Þingvallavatn durchaus reizvoll wäre. Der Wind war wohl schon ein Sturm und so machten wir uns auf den Rückweg (mit Gegenwind). Hinter eine Kuppe war es geschützt genug, so daß wir dort im weichen Gras picknicken konnten. Gestärkt für den Abstieg wählten wir diesmal den richtigen Weg und entdeckten, zurück am oberen Ende des Reykjadalur, die kochend heiße Quelle, die für das warme Badevergnügen weiter unten verantwortlich war. In diese Quelle hatte jemand ein großes Edelstahlsieb gefüllt mit Kichererbsen


gestellt, etwas weiter oben (wo der in die kochend heiße Quelle hineinfließende warme Bach etwa 30 Grad warm war) stand ein Brotteig zum gehen in einer Schüssel im Wasser. Auch toll das Farbenspiel: oberhalb der Quelle saftig grüne Algen, um die Quelle herum nur
schwefliges Orange.

Etwas weiter unten als gestern (kühler) suchten wir uns einen schönen tiefen Pool im Bach, in dem wir es uns gemütlich machten. Diesmal war es die dunkle Regenwolke, die uns aus dem Wasser trieb, im Wasser hätte man den Regen zwar gut aussitzen können, aber die Klamotten und Schuhe am Ufer sollten dann doch nicht so naß werden.

Der Rückweg war relativ unspektakulär. Beim Abendessen haben wir dann noch zwei Bioverfahrenstechnikstudenten aus Dortmund bzw. Iserlohn kennengelernt, die mit dem Fahrrad unterwegs sind. Hier auf dem Campingplatz tanzt der Bär im Kettenhemd, dieses Blumenfestival, für das die halbe Stadt mit roten, blauen und pinken Luftballons und Schleifchen
geschmückt ist, scheint halb Island in auffaltbaren Wohnwägen anzulocken.

14.08.08 Selfoss – Hveragerði

Nachdem sowohl eine nette Isländerin in Þórsmörk als auch der Hüttenwart in Fimmvörðuskáli uns Hveragerði als nächstes Ziel für die 2 noch verbleibenden Tage empfohlen hatte, entschlossen wir uns kurzfristig, statt nach Þingvelir lieber nach Hveragerði zu gehen.

Bereits um 9:40 waren wir dort auf den noch fast leeren Zeltplatz und haben uns zuerst geduscht und unsere Sachen gewaschen. Danach haben wir ein wenig im Bonus eingekauft und gemütlich im Zelt gepicknickt. Das hat uns so müde gemacht, daß wir gleich noch einen kleinen Mittagschlaf eingeschoben haben. So gegen 16:00 Uhr sind wir dann mal losgegangen auf unsere kleine Tagestour ins Reykjadalur. Die Isländerin in Þórsmörk hatte uns den Tipp gegeben, daß es dort einen Bach gibt, der von heißen Quellen gespeist wird und in dem man baden kann. Also haben wir unsere Badesachen eingepackt und latschten erstmal 3km durchs Dorf und an den angrenzenden Farmen vorbei zum Trailhead. Überall auf dem Weg dampfte es aus dem grünen Wiesenboden, und es gibt hier wohl auch einen unregelmäßig arbeitenden Geysir, den wir aber nicht gesehen haben (das kommt davon, wenn man aus Gewichtsgründen den Lonely Planet zu Hause lässt und nur ein paar Kopien von den wichtigsten Seiten mitnimmt). Und es stank bei weitem nicht so bestialisch wie in Njamafell am Myvatn!

Irgendwann kamen wir zu einer Furt, die wir sehr gerne durchwateten, da das Wasser etwa 30 Grad Celsius warm war, auch wenn die Steine trotzdem etwas spitz waren (an die Sandalen hatten wir nicht gedacht). Etwas weiter oben waren mit Steinen immer wieder kleine Pools im Bach aufgestaut, in die man sich reinsetzen konnte, was wir dann auch taten und sehr genossen. Es war fast ein wenig zu heiß, denn im Gegensatz zur Badewanne wurde das Wasser im laufe der Zeit nicht kühler…

Ganz so einsam, wie wir gehofft hatten, war der Bach zwar nicht (nackig baden leider auch um 6 bis 7 Uhr abends nicht angesagt), aber es war immer noch wesentlich weniger Betrieb als etwa am Hotpot in Landmannalaugar. Als wir wieder aus dem Wasser raus sind hatten wir dann auch beide leichte Probleme mit dem Kreislauf… Auf dem Rückweg hatten wir Glück beim Trampen und konnten ca. 2km Weg ins Dorf zurück im Miet-Geländewagen einer englischen Familie zurücklegen.

Der schöne Zeltplatz ist mittlerweile voll mit Wohnmobilen und Wohnwagen, aber es ist trotzdem schön hier.

Zeltplatz Hveragerði

600ISK p.P. und Nacht
Saubere Toilette, heiße Dusche inkl.
300 ISK pro Waschmaschine, Trockenraum, Wäschespinne
Wind- und regengeschützte kleine Koch- und Essecke, kein Kocher

13.08.08 Fimmvörðuskáli – Selfoss

Der Morgen begann mit strahlendem Sonnenschein, so dass wir noch vor dem Frühstück einen kleinen Spaziergang rund um die Hütte machten.

Trotz Sonne war aber der Wind empfindlich kalt. Auf Empfehlung des Hüttenwartes ginden wir zu einem unscheinbaren Bachbett ohne Wasser, das wir beim Aufstieg zur Hütte schon durchquert hatten. Dort lagen riesige Schneeblöcke mut wunderschöner Marmorierung.

Der Höhepunkt aber war der über 50 m tiefe Abgrund, der sich vor uns auftat mit einem U-förmigen Tor aus hartem Gestein.

Auf der Hütte unterhielten wir uns noch ein wenig mit Snorri, seiner Tochter Luvisa, deren Freundin Rebeccca und deren Vater Edward, die spontan diese Wanderung von Skogar nach Þórsmörk mit ihrem Hund Snoppa machten. Waren eine echt nette Truppe die Vier.
Gegen 10 Uhr machten wir uns dann an den Abstieg, wo wir nach kurzer Zeit eine recht große Gruppe trafen und mich beschlich der Verdacht, dass es sich dabei um das „wave team“ handeln könnte, das gestern in der Hütte vergeblich erwartet wurde und weshalb der Hüttenwart 2 Amerikaner wegschicken musste, weil die Hütte voll war. Auf unsere Nachfrage hin bestätigte sich dieser Verdacht und wir sagten ihnen, dass sie vielleicht mal beim Hüttenwart Bescheid sagen sollten. Sie hatten stattdessne in der total brüchigen Báldvinskáli

genächtigt und dort den Amerikanern dadurch auch den Platz in dieser Hütte weggenommen. Wir vermuten, dass sie so gegen 5 Uhr nachmittags den Aufstieg abgebrochen haben, ob der Nebel tatsächlich so dicht war, dass die Gefahr bestand, die Fimmvörðuskáli nicht mehr zu finden, ist meiner Meinung nach etwas fragwürdig.
Der weiter Abstieg bis zur Brücke über die Skogá war eher mühsam wegen vieler loser Steine. Dafür ging es danach sehr spektakulär weiter, da sich die Skogá dort über eine Kaskade von 23 Wasserfällen ins Tal ergießt.

Dabei hat sie sich eine teilweise tiefe Schlucht gegraben. Die Wiesen wurden immer saftiger, es wurde immer wärmer und wir haben viel geschaut und ausgiebige Pausen gemacht. Gegen 15:30 Uhr erreichten wir dann Wasserfall #23, den Skogarfoss, was mit den ganzen knipsenden Touris schon ein arger Kontrast zu der friedlichen Gletscherwelt 4 Stunden zuvor war.

Ursprünglich war der Plan, morgen von Selfoss aus mit dem Bus zum Geysir zu fahren, deshalb fuhren wir mit dem Bus von Skogar nur bis Selfoss. Mittlerweile hat sich die Planung etwas geändert, und wir werden morgen nach Hveragerði (ausgesprochen Queragerre oder so ähnlich) fahren.

Zeltplatz Selfoss:
700 ISK p.P.
große Küche mit schönen Tischen, Elektroherde, frei zugängliche Steckdosen
saubere Toiletten und Duschen (inkl.)
300 m von Bushaltestelle, schön gelegen

12.08.08 Þórsmörk – Fimmvörðuskáli

Nachdem der Liebste die halbe Nacht nicht schlafen konnte, weil es am regnen war und er befürchtete, dass wir nicht zum Pass hoch könnten, halfen nur noch Oropax, um ihm ein wenig Schlaf zu verpassen.
Wir hatten uns darauf geeinigt, um 5:30 Uhr mal zu schauen, wie das Wetter so aussieht und entweder noch ein wenig zu schlafen und abwarten, ob es besser wird oder aufstehen und das gute Wetter nutzen. Um 5:30 Uhr war es noch ziemlich wolkenverhangen, aber um 6 Uhr sah es dann ziemlich gut aus, so dass wir wir um 7:45 Uhr starteten. Zuerst ging es ein wenig flussabwärts bis zur Fußgängerbrücke über die Krossá und dann im Flussbett flussaufwärts nach Básar. Dort wollten wir und ordnungsgemäß „anmelden“, dass wir auf dem Weg nach Fimmvörðuskáli sind, aber die verschlafene/noch besoffene Hüttenwartin dort interessierte sich nicht wirklich dafür. Der erste steile Aufstieg durch einen Birkenwald führte uns zum Kattarhryggur (Katzenrücken), einem ziemlich ausgesetzten Grat, von dem aus man einen tollen Blick Richtung Strákagil hatte.

In Foldir angekommen, hatten wir einen tollen Ausblick über das westliche Goðaland bis hin zum Mýrdalsjökull.
Da wir aber noch einige Höhenmeter vor uns hatten, ging es über eine steile Flanke zum Heiðarhorn, danach wurde uns eine Verschnaufpause gegönnt, da der Weg topfeben über Morinsheiði weiterging. Der Höllenkamm (Heljakambur) war gar nicht so schlimm, wie von allen beschrieben, aber der dann folgende Aufstieg über den Brattafönn hatte es nochmal gewaltig in sich. Danach ging es noch ein wenig auf und ab, der in der Karte eingezeichnete See, an den der Liebste sich auch noch sehr deutlich erinnerte, ist so gut wie weg.

Kurz nach 12 Uhr erreichten wir dann die Hütte Fimmvörðuskáli, wo wir sehr freundlich von einem Bremer Renter empfangen wurden, der hier im August der Hüttenwart ist.

Mittlerweile war wieder das schon die letzten 2 Tage zu beobachtende Wetterphänomen eingetrete, nämlich nach einem sonnigen Morgen zog gegen Mittag mal wieder Nebel über den Pass, der auch von (Eis-)Regen begleitet war, so dass wir es uns in der Hütte gemütlich machten. So gegen 18 Uhr wurde das Wetter etwas besser und wir gingen nochmal nach draußen. Da aber Abendessen gewünscht wurde, machten wir nur einen kurzen Spaziergang. Nach dem Essen und Abwaschen machten wir uns dann nochmal auf und liefen eine Mittelmoräne des Eyjafjallajökull entlang bis zum Gletscher, der sich ziemlich weit zurückgezogen hat verglichen mit vor 13 Jahren. Der einziehende Nebel wurde immer dichter und wenn es nicht nur genau den einen Weg über die Moräne zurückgegeben hätte, hätte mich das sehr beunruhigd.
Als wir wieder in der Hütte waren, klarte es wieder auf und man konnte bis zum Meer bei Skogar sehen.
Mittlerweile wird es hier nachts auch wieder richtig dunkel, so dass ich diese Zeilen bei Kerzenschein schreibe.

11.08.08 Þórsmörk

Nach einer ziemlich kalten Nacht sind wir wieder recht zeitig aufgewacht, haben dann aber erst noch die wärmedne Sonnenstrahlen auf das Zelt genossen, bevor wir um 7:30 Uhr aufgestanden sind. So gegen kurz nach 9 sind wir dann losgegangen, zuerst nochmal auf den Valahnúkur, da bei strahlend blauem Himmel die Aussicht bestimmt noch toller ist als bei dem trüben Wetter gestern nachmittag. Und das war sie dann auch.

Und diesmal fanden wir dann auch die Abstiegsroute, die uns mehr oder weniger direkt zur Brücke über die Krossá führte. Zuerst war der Plan, nach Básar rüber zu laufen, aber das wäre schon ein Stück Gelatsche durch das Flussbett geworden und wir hätten den gleichen Weg wieder zurück gemusst und morgen dann wieder laufen müssen, das erschien mir dann doch wenig attraktiv. Also entschieden wir uns, auf der nördlichen Seite der Krossá ein wenig zu wandern. Im Flussbett gingen wir ein ganzes Stück flussaufwärts bis zum Storiendi, dem wir dann bachaufwärts durch einen Birkenwald folgten. Der Weg wurde immer steiler und ging im Prinzip strack den Berg rauf.

Aber von oben hatte man eine wirklich tolle Ausblick, da wir noch höher waren als auf dem Valahnúkur. Den Rückweg machten wir dann über den Höhenzug, wo sich dann auch noch tolle Blicke über Almenningar auftaten,

und wir dann auch Teile des Weges sehen konnten, auf dem wir vorgestern hergekommen sind. Der Weg war teilweise ganz schön ausgesetztm aber auch echt schön und glücklicherweise ging es nicht ganz so steil abwärts, wie es aufwärts ging.

10.08.08 Þórsmörk

Heute ist Ruhetag angesagt. Da wir ja einen Tag schneller waren als geplant, haben wir sogar morgen noch einen Tag Pause. Deshalb haben wir es heute morgen mal ganz ruhig angehen lassen, haben lange geschlafen ( bis kurz nach 8, dass ich das mal aus ausschlafen bezeichnen würde, konnte ich mir in mitteleuropäischen Breitengranden NIE vorstellen!), danach mal wieder heiß geduscht und einen Teil der Wäsche gewaschen (leider mit kaltem Wasser, weshalb noch immer alles ein wenig muffelt). Das Frühstück in der Sonne haben wir ausgiebigst genossen und auch danach haben wir einfach nur in der Sonne gesessen, den Tagebucheitrag für gestern nachgeholt und uns von einer Isländerin noch ein paar Tipps geben lassen, was man in den 2 Tagen, die wir noch nicht ganz verplant haben, noch machen könnten. Dabei gabs dann auch noch ein paar Lektionen in isländischer Aussprache. Das Mittagessen war diesmal ein richtiges Highlight, geröstetes Toastbrot mit Marmelade oder Schmierkäse. Danach fing es dann an zu regnen, so dass wir schnell mal unsere fast trockene Wäsche zusammensammelten und ins Zelt flüchteten. Als es wieder aufgehört hatte zu regnen, haben wir uns dann auf den Weg zum Valahnúkur gemacht, von dem aus man eine tolle Aussicht über Þórsmörk, Goðaland, Mýrdalsjökull, Eyafjallajökull, Markafljótsárar und Almenningar hatte.

Eigentlich wollten wir auch noch über die Fußgängerbrücke über die Krossá in Richtung Básar gehen, aber verschiedenste Widrigkeiten machten den Plan zunichte.
Wie es scheint, ist das Wetter vormittags schöner als nachmittags, deshalb sollten wir versuchen, morgen etwas früher loszukommen und nachmittags dann die Sauna in Húsadalur zu nutzen.