Gleich 2 noch nie gezeigte Kleidungsstücke! Das Kleid ist eigentlich schon ein Jahr alt, aber es war ein Sack. Die Bluse habe ich letztes Wochenende bei der anNÄHerung genäht und ich bin noch immer etwas ungläubig und verdammt stolz ob des Ergebnisses.
Zuerst zum Kleid: Dabei handelt es sich um Burda 7739. Aufmerksam wurde ich auf diesen Schnitt bei Flora Fadenspiel. Allerdings habe ich ihre Änderung irgendwie verdrängt und nähte es zuerst wie vorgesehen einfach nur mit dem in Falten gelegten Rockteil. Und hatte dann den schon bei ihr beschriebenen Schwangerschaftseffekt. Nur hatte ich, wie gesagt, die von Flora beschriebene Änderung verdrängt, vergessen, was auch immer. Ich mochte den Stoff, ich mochte das Oberteil, ich mochte die Nahttaschen, aber ich fand den Sack, den ich da trug, eher unvorteilhaft. Deshalb hat es dieses Kleid nie bis zum MeMadeMittwoch geschafft. Fragt mich bitte nicht, wie ich dann auf die Idee kam, Abnäher könnten das Problem lösen. Denn es wurden riiiiiiiesige Abnäher. Das sah wirklich einfach nur total seltsam aus. Also hing das Kleid monatelang im Schrank. Aber ich bin einfach kein „Teil-für-die-Tonne“ Typ. Da bin ich seltsam ehrgeizig. Irgendwann kam mir der Gedanke, dass ich die ehemaligen Falten, die ich ja mittlerweile in 4 (2 vorne, 2 hinten) Abnäher verwandelt hatte, zunähen könnte. Da die Markierungen aber mittlerweile nicht mehr sichtbar waren, habe ich einfach die Nahtlängen von Oberteil und Rock ausgemessen und vorne 7 und hinten 6 Falten reingelegt, die ich dann 10 cm nach unten zugenäht habe.
Da die Naht zwischen Ober- und Rockteil leicht oberhalb meiner zwar recht dürftigen, aber eben doch vorhandenen Taille liegt, habe ich die Falten auch nicht gerade zugenäht, sondern an der Taille mehr als darüber und darunter.
Als ich dann nochmal die Google Bildersuche befragte, wie andere diesen Schnitt interpretierten, stieß ich wieder auf Flora Fadenspiel und stellte fest, dass ich mitnichten das Rad neu erfunden hatte. Aber nun gut, ich bin trotzdem sehr zufrieden mit meiner Lösung.
Und als ich nun also wieder ein graues Winterkleid hatte, welches mit einer Bluse kombiniert werden wollte, war dann auch endlich klar, was ich bei der anNÄHerung nähen wollte: eine klassische Bluse. Das Schnittmuster Simplicity 2339 lag schon lange bei mir rum, aber so richtig traute ich mich nicht an diese Bluse mit Schulterpasse, Kragen, Kragensteg, Knopfleiste und Manschetten ran. Mit dem Ergebnis bin ich jetzt allerdings mehr als zufrieden. Es gibt genau eine Stelle, an der man erkennt, dass es keine Kaufbluse ist (abgesehen von der exzellenten Passform): Am inneren Kragensteg ist die Naht, mit der der Beleg am Halsausschnitt festgenäht ist, nicht einwandfrei. Aber das sehe nur ich, wenn ich die Bluse auf den Bügel hänge. Damit kann ich sehr gut leben.
Die Knöpfe finde ich auch ganz herzallerliebst
Andere Menschen in selbstgenähter Kleidung stellt heute Julia auf dem MeMadeMittwoch Blog vor