Me Made Mittwoch – Hochzeitsgastkleid

Jetzt ist es endlich wieder warm genug, dass ich endlich nochmal das Hochzeitsgastkleid tragen kann. Das Probekleid hatte ja noch ein paar Schwächen, vor allem die kneifenden Ärmel schränken mich in meinem vorabendlichen Alltag mit zwei kleinen Menschen etwas ein. Das habe ich dann beim „richtigen“ Kleid etwas besser hinbekommen, indem ich den Armausschnitt vorne etwas vergrößert habe, aber so ganz perfekt ist es noch immer nicht. Ich sollte vielleicht doch nochmal ein paar Stunden Nähkurs machen, um meine Anpassungsschwieigkeiten besser in den Giff zu bekommen (hihi, das klingt, als wolle ich nen Psychoproblem mit Nähen therapieren. Keine Sorge, ganz so duchgeknallt bin ich noch nicht!)

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Das Schnittmuster ist übrigens Burda 7179, das hatte ich beim Probekleid ganz vergessen zu ewähnen. Beim Stoff handelt es sich um Mads Taupe von Frau Tulpe. Und weil ich den irgendwann spät in der Nacht bestellt habe, war mir entgangen, dass der nur 1,10 m breit liegt. Das ist mir dann leider erst aufgefallen, als er schon zugeschnitten war, aber noch in Berlin lag. Also hab ich schnell per Telefon noch 1m nachbestellt um dann festzustellen, dass das vorne und hinten nicht passte. Also musste ich dann nochmal 1,4 m nachbestellen, so dass ich jetzt recht viele Reststücke hier rumliegen hab.

Die Gürtelschnalle ist mit Stoff bezogen, was ich unglaublich schick finde. Bei Cat bin ich auf A fashionable stitch aufmerksam geworden, dort kann eine das Zubehör zum Gürtelschnalle selbst beziehen bestellen. Wer in der Nähe von Köln wohnt, kann sich die Schnalle (oder Knöpfe) aber auch bei Plisee Becker beziehen lassen. Das ist auch ein ganz zauberhafter Laden, es gibt unzählige Knöpfe und andere Kurzwaren und sehr sehr nette Beratung dort!

Den Hut hab ich übrigens extra fürs Photo aufgesetzt, leider ist mein Alltag überhaupt nicht huttauglich. Da ich meistens mit dem Fahrrad unterwegs bin (welches übrigens wieder vollständig ist, juchuh!), und eigentlich auch einen Helm trage, ist das mit dem Hut leider meistens nix. Ich liebäugel ja noch immer mit diesem Ding äh Hövding, aber 400 Euro finde ich schon irgendwie arg teuer.

Was sonst noch für tolle selbstgemachte Kleidung an diesem Mittwoch getragen wird, seht ihr wie immer hier.

PS: den Post schrieb ich gestern abend, nicht wissend, dass es heute schon wieder vorbei sein wird mit dem schönen Wetter. Gestern trug ich das Hochzeitsgastkleid, heute bin ich wieder in Regenmantel und Regenhose unterwegs. So ein mistiger Mist!

Spargelrisotto

Es gibt Gerichte, die tun der Seele einfach gut. Risotto ist definitiv so ein Essen. Ich bin da auch gar nicht wählerisch, sondern eher experimentierfreudig. Der große kleine Mensch sieht das leider ein bisschen anders. Während Hühnchen- oder Steinpilzrisotto auch bei ihm immer geht, weigert er sich standhaft, irgendein Risotto zu essen, welches anders aussieht oder schmeckt. Was dazu führte, dass ich kürzlich zwei Risotti parallel gekocht hab. Jaja, soweit ist es schon gekommen… Aber er hatte sich Risotto gewünscht, da wäre es ja wohl unfair gewesen, dieses fiese grüne Zeug da drunter zu mixen… Aber da wir letztes Jahr verzweifelt grünen Spargel hier in diesem quasi-Vorort von Köln gesucht hatten, mussten wir dieses Jahr zuschlagen, als wir welchen entdeckten. Das Rezept ist leider auch nach der Zutatenbeschaffung ziemlich aufwändig, aber es lohnt sich (sagt eine, die den Hype um Spargel so gar nicht verstehen kann…)

Zuerst mal 12 Stangen Spargel schälenImage

dann drei Haufen machen: einen für die Spitzen, einen für die zarten Mittelstücke und einen für die Schalen und die holzigen Enden (zerdrücken)

1368373979260Dann 4 Zwiebeln würfeln

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Die zwiebeln dann in Olivenöl anschwitzen, Spargelschalen und zerdrückte holzige Enden dazu und zugedeckt 5-6 MInuten weitergaren

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das Ganze dann mit 2,5 Litern Wasser aufgießen, 20 Minuten köcheln lassen.

Die Mittelteile vom Spargel würfeln, eine feingehackte Zwiebel in Butter andünsten, die Spargelwürfel zufügen und zugedeckt 7-8 Minuten garen.

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2 Esslöffel der gegarten Spargelwürfel mit dem Pürrierstab zerkleinern, dann den Rest der Spargelwürfel drunterrühren, salzen, pfeffern, beiseitestellen

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Nach 20 Minuten die Brühe vom Herd nehmen, durch ein Sieb abgießen und die festen Bestandteile gründlich ausdrücken.Image

Jetzt kann also endlich mit dem eigentlichen Risotto begonnen werden. Das übliche Spiel, eine feingehackte Zwiebel in Butter andünsten, 400 g Risottoreis darin anrösten, 125 ml Weißwein angießen (ich war das Wochenende davor in Halle und habe gelernt, dass so weit nördlich in Deutschland noch Wein angebaut werden kann)

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Dann die Brühe kellenweise zugeben, immer schön rühren, nach 10 Minuten die Spargelmischung dazugeben. Wenn der Reis fast weich ist 75 g eiskalte Butter und 100 g geriebenen Parmesan unterrühren, kurz ruhen lassen. Die beiseite gestellten Spargelspitzen eine Minute in der Brühe blanchieren, mit dem Schaumlöffel rausnehmen, salzen, pfeffern. Das fertige Risotto mit den Spargelspitzen garnieren

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und futtern!

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Nach einem Rezept von Giorgio Locatelli

Me Made Mittwoch

Heute mal total langweilig eine exakte Wiederholung meines Outfits vom 17. April 2013. Auf dem Fahrrad allerdings mit Regenhose drunter und Regenmantel drüber. IMAG0248Wenn eine genau hinschaut, dann kann sie links noch ein bisschen Saum unter dem Mantel hervorblitzen sehen (dunkelgrauer Streifen)

Ihr fragtet nach Detailfotos, und ich bin mir nicht zu fein, auch die hässlichen Details zu zeigen, mit denen ich nicht zufrieden bin 😉

Ich sagte es ja bereits, die Schulternähte musste ich wurschteln, weil ich nicht auf Wiebke hören wollte und den Beleg (Hals- und Armausschnitt zusammen) rundherum festgenäht habe nachdem ich die Schulternähte geschlossen hatte. Also Schulternähte wieder auftrennen, Kleid wenden, Schulternähte zusammenwurschteln. Das hab ich jetzt davon, in der rechten Schulternaht ist jede Menge Versatz drin.

DSC_0713links ist besser geworden

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Dank Sinje weiß ich ja nun, wie ich einen nahtverdeckten Reißverschluss auch ohne Spezialfüßchen einnähe (das Teil ist noch immer nicht da!!!) und ich bin mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden.

DSC_0711Mehr selbstgemachte Kleidung wie immer beim Me Made Mittwoch

So blogge ich

Catherine von Allures-und-Couture hätte gerne, dass ich diesen Kettenbrief-Fragebogen ausfülle. Also mache ich das mal. Angefangen hat das ganze in den Donnerhallen, aber mittlerweile hat schon gefühlt jede Bloggerin das Ding ausgefüllt.

Bloggerinnen-Typ

Ziemlich beliebig. Im Moment viel selbstgenähtes, davor sehr sporadisch mal ein Rezept, mal was feministisches, und ganz am Anfang vor allem Wander- und Reiseberichte. Irgendwie lässt sich an meinem Blog wohl ablesen, wie sich mein Alltag verändert hat. Auf jeden Fall Kategorie Tagebuchblog ohne Ambitionen eine hohe Reichweite zu erlangen.

Gerätschaften digital

lenovo Thinkpad T400 mit Xubuntu 12.04, HTC one V, Nikon D800
Gerätschaften analog

Bernina 330, Bernina 700D, (zu Beginn dieses Blogs: Wanderstiefel, Trekkingrucksack)

 Arbeitsweise

Total unorganisiert. Bei den eher theoretischen Texten hab ich irgendwelche Gedankenfetzen in meinem Kopf, die ich irgendwie strukturieren möchte. Da hilft das Aufschreiben. Manchmal denke ich mir, dass ich die Fetzen noch viel mehr notieren sollte, weil mir manche interessanten Gedanken auch wieder abhanden kommen in diesem alltäglichen Wahnsinn. Die Beiträge über Selbstgenähtes tippe ich ziemlich schnell runter, manchmal brauche ich für einen Post aber auch mehrere Stunden, weil ich Dinge gerne gründlich beschreibe und gründlich recherchiere.

Welche Tools nutzt du zum Bloggen, Recherchieren und Bookmark-Verwaltung?

WordPress, Google, Wikipedia, Firefox.

Wo sammelst du deine Blogideen?

In meinem Kopf. Da ich da auch meine Ideen zum Nähen, Basteln, Kochen und mögliche Forschungsprojekte sammel, hab ich manchmal Angst, dass er eines Tages platzen könnte.

 Was ist dein bester Zeitspar-Trick/Shortcut fürs Bloggen/im Internet?

Ist das ein Witz? Das Internet ist die größte Zeitvernichtungsmaschine, die ich kenne. Aber ich liebe es!!!

Benutzt du eine To-Do List-App? Welche?

Ich benutze noch nicht einmal To-Do-Listen auf Papier. Da kann mir eine App auch nicht weiterhelfen.

Gibt es neben Telefon und Computer ein Gerät ohne das du nicht leben kannst?
Auf die Nähmaschine verzichten würde mir im derzeitigen Stadium ziemlich schwerfallen. Ist ein Fahrrad ein Gerät? Das ist auf jeden Fall unverzichtbar!!!
 Gibt es etwas, das du besser kannst als andere?

Mich aufregen

Was begleitet dich musikalisch beim Bloggen?

Meistens nichts, obwohl ich Musik mag, höre ich selten welche.

Wie ist dein Schlafrhythmus – Eule oder Nachtigall?

Eule, eindeutig. Auch wenn das Zusammenleben mit den kleinen Menschen mich ein klitzekleines bisschen zur Lerche gemacht hat…

Eher introvertiert oder extrovertiert?

Extrovertiert.

Wer sollte diese Fragen auch beantworten?

Die Kadda, Meike von Crafteln,

Der beste Rat den du je bekommen hast? 

Ich glaube, das Ding mit den Ratschlägen ist schwierig, weil ich schlussendlich doch das mache, was ich für richtig halte…

Noch irgendwas wichtiges? 

Me Made Mittwoch

Heute habe ich ein Kleid an, welches ich schonmal vorgestellt habe, aber da ich es sehr mag und auch (noch) gar nicht soviel selbstgenähte Kleidung habe, die ich ins Büro anziehen mag, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als Sachen mehrmals zu zeigen 😉

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Das zu enge Futter hat sich entweder von selbst etwas geweitet oder ich hab die nötigen 500g abgenommen, damit es passt. Jedefalls habe ich mittlerweile beim Schließen des Reißverschlusses keine Angst mehr, dass es gleich „Ratsch“ macht.

Ich mag dieses Kleid so sehr, dass ich ernsthaft mit dem Gedanken spiele, eine Sommerversion mit kurzen Ärmeln aus Baumwolle zu nähen. Allerdings sollte ich mir diesmal die Mühe machen, Nahttaschen rein zu machen, weil es echt unpraktisch ist, keine Taschen zu haben.

Mehr selbstgemachte Kleidung an tollen Frauen gibt es hier

Warum ich Muttertag doof finde

Seit Tagen werde ich wieder mit Muttertagsgrüßen konfrontiert. Am Mittwoch vor der Kantine verteilte der Betriebsrat Schokolade an Frauen, es gab sogar eine e-mail vom Betriebsrat, in der er Muttertagsgrüße verbreitete. Gestern in der Fußgängerzone verteilte die CDU Schokoladenherzen an Frauen. Der kleine kleine Mensch hatte am Mittwoch einen Muttertagsgruß im Gepäck, als ich ihn von der Tagesmutter abholte. Der große kleine Mensch brachte einen Muffin mit einem Pappherz, auf dem „Für Mama“ stand, mit aus dem Kindergarten. Heute auf Twitter gabs die unterschiedlichesten Tweets anlässlich des Muttertags. Und ich bin genervt.

Als Kind fand ich es irritierend, warum ich an einem Tag im Jahr besonders nett zu meiner Mama sein soll. Sie hat doch an jedem anderen Tag ebenso Respekt, Wertschätzung und Liebe verdient. Geschenke zum Geburtstag, das konnte ich verstehen, aber zum Muttertag? Warum?

Jetzt bin ich selbst Mutter und es nervt mich noch viel mehr.

Zum einen finde ich die Historie des Muttertags in Deutschland nicht unbedingt als etwas, deren Tradition ich weitertragen möchte. Eingeführt vom Verband deutscher Blumengeschäftsinhaber ist ja schon klar, was die Intention war: Kommerz. Bereits 1933 hatte der Muttertag aber noch einen ganz anderen Beigeschmack: die Förderung des arischen Nachwuchses.

Abgesehen von geschichtlichen Gründen habe ich aber immernoch Bauchschmerzen bei diesem Tag.

Ich mich bei solchen Aktionen sehr stark in die Ecke Frau=Mutter gedrängt. Meine biologische Bestimmung ist, dass ich gefälligst Mutter zu sein habe als Frau.

Dann dieser kollektive Zwang, der Mutter genau an diesem Tag durch materielle Geschenke (hauptsächlich Blumen) mitzuteilen, dass eine sie wertschätzt. Wie sehr kommt dieser Ausdruck der Wertschätzung denn dann von Herzen, wenn überall in einer unglaublichen Penetranz suggeriert wird, dass genau heute diese Geste von mir bzw. meinen Kindern erwartet wird?

Ich will heute keine Blumen, kein Frühstück ans Bett oder ähnliches, wenn ich nicht auch an anderen Tagen im Jahr mit solchen Nettigkeiten überrascht werde. Diese Nettigkeiten sollen von Herzen kommen. Wenn ich das Gefühl habe, ich müsse meiner Mama sagen, dass sie einen guten Job macht, dann sage ich es ihr in genau der Situation, in der ich das fühle. Dafür brauche ich keinen Tag, der von Blumenhändlerinnen und Nazis mit Bedeutungen aufgeladen wurde, hinter denen ich ganz sicher nicht stehe.

Und ebenso wenig, wie ich mich genötigt fühlen möchte, heute nett zu meiner Mama zu sein, genauso wenig möchte ich meinen Kindern gegenüber diese Erwartungshaltung entwickeln. Wenn sie mich heute ganz besonders doof finden, dann sollen sie das sagen und nicht stattdessen heuchlerisch einen Strauß Blumen vorbei bringen.

Und dass die CDU mir Muttertagsgrüße überbringt, das finde ich auch gewaltig bigott. Die Politik der CDU macht es mir nämlich nicht gerade einfacher, mein Leben mit Kindern so zu gestalten, wie ich es mir vorstelle. Weil sie nämlich durch so Aktionen wie dem Betreuungsgeld weiterhin ein Mutterbild fortschreiben, welches ich beim besten Willen nicht leben möchte. Aber auch, weil durch die aktuelle Politik ganz konkrete Rahmenbedingungen geschaffen werden, denen sich das Familienleben unterzuordnen hat (kaum Flexibilität bei der Kinderbetreuung, steuerliche Entlastung für den Trauschein, nicht für Kinder,…)

Auch im Job kann ich nicht erkennen, dass mir da als Mutter eine besondere Wertschätzung entgegen gebracht wird. Vielmehr ist es so, dass es Aussagen wie „xy ist aber keine Position für eine Mutter von kleinen Kindern“ gibt. Für solche Zuschreibungen ist Schokolade ein schlechter Trost.

Die Allgegenwärtigekeit und Selbstverständlichkeit, mit der ich seit Tagen mit diesem Tag konfrontiert werde löst Aggressionen in mir aus. Nicht jede Frau über 30 kann oder will oder darf Mutter sein. Aber genau das wird bei diesen Schokoladen-Verteil-Aktionen transportiert. Denn egal, ob mit oder ohne Kindern unterwegs, die Schokoladen wurden relativ wahllos an Frauen, aber eben mit dem Hinweis auf *Mutter*tag verteilt. Das kann sehr schmerzhaft sein, wenn eine aus welchen Gründen auch immer keine Mutter ist. Es gibt Menschen, die können aus biologischen Gründen keine Kinder bekommen. Es gibt Menschen, die wollen keine Kinder. Es gibt Menschen, die dürfen per Gesetz keine Kinder bekommen (lesbischen Paaren und unverheirateten Frauen wird die künstliche Befruchtung versagt, bis 2011 mussten sich transsexuelle Menschen sterilisieren lassen als Vorraussetzung für eine geschlechtsangleichende Operation, das Recht von verpartnerten Paaren auf Adoption wurde zwar vom Verfassungsgericht entschieden, aber rechtlich noch nicht umgesetzt,…). Es gibt Menschen, die haben Kinder, aber es besteht kein Kontakt zu diesen Kindern. Für all diese Menschen kann die Präsenz und Penetranz dieses Muttertages ein echter Schlag ins Gesicht sein.

Himmelfahrtskommando – Flexible Response

Weder meine Laune noch mein Nähfortschritt haben sich seit letzter Woche merklich gebessert. Ich hab mir eine fiese Streptokokken-Infektion eingefangen. Ich glaube, das letzte Mal, dass ich solche Halsschmerzen hatte war vor 8 Jahren. Aber dank Amoxicilin gehts mir schon wieder ganz gut, nur dass jetzt mein Bauch mit den Nebenwirkungen des Antibiotikums zu kämpfen hat.

Gestern abend hab ich mich dann endlich mal wieder an die Nähmaschine gesetzt und sofort einen saublöden Fehler gemacht. Ich hab nämlich die die Bügeleisentemperatur nicht kontrolliert, bevor ich den Taillenabnäher am Rockteil ausgebügelt habe. Ihr ahnt, was jetzt kommt, oder? Genau, der 100% Plastik-Taft fand es gar nicht gut, bei ca 200 °C gebügelt zu werden. Ich habs ziemlich schnell gemerkt, aber trotzdem waren da schon 3 kleine Risse im Stoff. Da es ja ein bestickter Stoff ist, dachte ich mir, dass sich das bestimmt recht unauffällig stopfen ließe. Bestimmt, wenn eine es ordentlich macht. Aber ich neige in so Situationen eher zum Wurschteln. Also einfach schnell den Zicksackstich eingestellt, Stichlänge ganz eng gestellt und lostgenäht. Wahrscheinlich wäre das Ergebnis mit geringerer Oberfadenspannung und einem untergelegten Stickvlies hübscher geworden…IMAG0201Naja, es ist zum Glück nicht der Brustabnäher, es fällt also nicht allzu sehr auf…

Ansonsten muss ich noch eine Menge machen bis zum 09.05. Der Reißverschluß ist noch nicht drin (achja, das Füßchen für den nahtverdeckten Reißverschluß ist zur Zeit nicht lieferbar. Wie gut, dass ich mittlerweile weiß, wie ich es auch ohne dieses Füßchen machen kann! Danke nochmal an Sinje!), die Seitennähte noch nicht geschlossen, die Ausschnittbelege noch nicht angenäht und das Futter ist noch nichteinmal zugeschnitten! Ahhhhh, ich fürchte, ich werde das Kleid am Donnerstag ohne Futter präsentieren…IMAG0203Ob die Armausschnitte wirklich so weit sind, wie Alex es befürchtet, kann ich nicht sagen, weil mir gerade der Elan fehlt, eine Anprobe an mir zu machen. Da ich aber erfahrungsgemäß eher Probleme mit zu engen Armausschnitten habe, hoffe ich jetzt mal, dass es passt.

Aber so richtig zufrieden bin ich schon jetzt nicht mit dem Kleid. Durch die fba hat sich das Vorderteil ja total verändert und war plötzlich viel kürzer als das Rückenteil (ich hab auch nach unten hin verschoben, ich schwör!). Trotzdem glaube ich noch immer, dass eine fba sinnvoller ist als in der Größe zu nähen, die zum Brustumfang passt. Denn bei großem Busen passt das Oberteil buchstäblich hinten und vorne nicht. Hinten ist nämlich dann zuviel Stoff und vorne zu wenig. Orientiert eine sich an der Oberbrustweite zur Größenauswahl und passt das Vorderteil dann entsprechend an, sitzt es einfach besser (vorrausgesetzt, die Anpassung wird anständig ausgeführt. Ich frage mich noch immer, wo ich jetzt genau den Fehler gemacht hab).

Ich glaube, wenn ich das Kleid nochmal nähe, dann eher nach meinem eigenen Kleidergrundschnitt, an den ich dann die angeschnittenen Ärmel ranbastel. Denn im Prinzip ist es ja ein simples Etuikleid.

Der Rockabrunder, der oben neben der Puppe steht, ist übrigens auf die Höhe eingestellt, die ich für angemessen halte. Da fällt also noch ne ganze Menge Verschnitt an. Hätte ich nicht da die Löcher reinbügeln können?!?

Wie weit die anderen Ladies gekommen sind, seht ihr diese Woche bei Alex.

Me Made Mittwoch 01.Mai 2013

Dieses Oberteil ist eines der ersten Teile, die ich für mich selbst genäht habe, nachdem ich wieder angefangen habe zu nähen. IMAG0192Gelernt habe ich das Nähen ja bei meiner Oma (mit der Nähmaschine meiner Mama), als ich noch zur Schule ging. Dann bin ich zu Hause ausgezogen, hatte keine Nähmaschine und auch keinen Platz und noch viel weniger Geld. Während der Promotion habe ich mir dann eine günstige Supermarktnähmaschine (steht Singer drauf, ist Plastik drin) gekauft und bin ständig um den Nähmaschinenladen, der unten im Haus war, rumgeschlichen in der Hoffnung, dass die mal eine gebrauchte Bernina zu erschwinglichen Preis im Schaufenster stehen haben. Dann wurde ich schwanger und dachte, ich brauche mein Geld für Babybettchen usw. und habe den Wunsch nach einer Bernina hintenan gestellt. Als die gebrauchte Babyausstattung dann gar nicht sooo teuer war und ich noch dazu einen gutbezahlten Job gefunden hatte, hab ich die schrottige Singer irgendwann frustriert in die Ecke gestellt und mir eine neue Bernina gekauft. IMAG0193

Das Schnittmuster ist K-015 von Garçonne, einem ganz tollen Stoffladen in Freiburg. Allerdings habe ich anhand dieses Oberteils gelernt, dass ich mich bei der Auswahl der Größe an der Oberbrustweite und nicht dem Brustumfang orientieren sollte. Und da sich dieser flauschige Walkstoff auch ziemlich schlecht auftrennen lässt, habe ich die nicht perfekte Passform nach 2 Änderungen akzeptiert. Ist ja eh ein Kleidungsstück für schluffige Tage, da machts ja nicht, wenn es selbst schluffig sitzt.

Noch mehr Frauen in selbstgenähter Kleidung gibt es wie immer hier.