Wieder gemütlich ausgeschlafen bis 7:00 Uhr. Da es ziemlich trübe war, hatten wir etwas Sorge, dass es vielleicht anfangen köntte zu regnen, deshalb haben wir noch vor den Frühstück das Zelt eingepackt, auch wenn es dann nur ganz kurz ein kleines bisschen getröpfelt hat. Danach haben wir ein fürstliche Frühstück mit Rühreiern und Speck gezaubert und während des Essens wurden wir von einer Rentnerin unterhalten, die alleine mit dem Wohnmobil unterwegs war und Mama „aufgerissen“ hatte.
Nach dem Frühstück haben wir dann einen kleinen Spaziergang zu einem nahegelegene Hügel gemacht. Allerdings gestaltete sich der Zugang etwas schwierig, weil einTeil der Wiese mit einem doch sehr baufälligen Zaun eingezäunt war. Aber der Ausblick auf den Lagarfljót war wunderschön, mittlerweile war nämlich aus dem trübe Wetter Sonnenschein mit ein paar Cumulus-Wolken geworden, die ihre Schatten auf das milchig-braune Wasser des Sees (oder doch eher des ausgedehnten Flusses, denn fljót bedeutet Fluss) warfen. Allerdings war es auch ein bisschen sehr windig und auch noch nicht so richtig warm, so dass wir uns bald wieder an den Abstieg über schon gemähte, aber noch mal zu mähende Wiesen machten.
Da wir noch eine Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Busses hatten, gönten wir uns noch einen Kaffee bzw. Kakokaffi und ich konnte dem tollen Schokokuchen und der Freund der Eiscréme nicht widerstehen.
An der Bushaltestelle (aka Information Center aka Zeltplatz-Rezeption) trafen wir zum einen unsere Mitfahrer von gestern wieder und außerdem unsere tschechischen Zeltnachbarn aus Skaftafell (wie sich im weitere Verlauf der Reise herausstellen sollte, trifft man immer wieder die gleichen Leute).
Entlang des Jökulsdalur gings nach Westen, traumhaft schönes Farmland und eine wilde Schlucht mit türkisblauem Wasser. Über eine steile Schotterstraße ging es dann hoch zum Jökulsdalsheiði, eine karge und grüne Heidelandschaft mit kleinen Tümpeln. Irgendwann machte die Straße einen Knick nahc Norden und man hatte eienen Atemberaubenden Blick über das Tal des Jökulsá á Fjöllumn und die Lavafelder bis hin zur Askja, einem riesigen Tafelvulkan. Die Straße überquerte schließlich den Jökulsá á Fjöllum und durch ewige Lavafelder gelangten wir zu den Solfataren beim Namafjall, die ihren Schwefelgestank bis hierher zum Mývatn verbreiten. Daran vorbei sind wir dann nach Reykjahlið gekommen, wo uns der Bus direkt am Zeltplatz Bjarg rausgelassen hat.
Nachdem der Liebste herausgefunden hat, dass es mittlerweile, anders als vor 13 Jahren, einen Bus zur RICHTIGEN Seite des Dettifoss gibt, haben wir unsere Planung etwas geändert und werden nicht 1 1/2 Tage durch die Wüste zum Dettifoss laufen, sondern uns ganz bequem hinbringen lassen. Das hat auch zur Folge, dass wir nun 2 Tage mehr am Mývatn verbringen können und diese Abwechlungsreiche Gegend ausgiebig erkunden können und unsere KLamotten in die Waschmaschine schmeißen können.
Der Zeltplatz ist wunderschön direkt am See gelegen
und heute war es so warm, dass wir das erste Mal um 21:40 Uhr noch ohne zu frieren draußen sitzen können und dem nicht stattfindenden Sonnenuntergang bestaunen. Natürlich sind wir mit 65°38’37“ N noch nicht am Polarkreis (66°33’39“), aber man bekommt eine Ahnung von der Mitternachtssonne. Die Sonne wird sicher nicht vor 22:30 Uhr untergehen
und schon im Süden wurde es die ganze Nacht nicht richtig dunkel. Polarlichter können wir diesmal also nicht verpassen.
Vor dem Abendessen haben wir noch einen kleinen Spaziergang zur Kirche von Reykjahlið gemacht
und uns in zwei Souvenirläden herumgetrieben, wo wir das erste Mal das für Island typische dunkle süße klebrige Roggenbrot (Rugbrauð) und über Schafsmist geräucherter Seesaibling (taðreyktur Silungur) gekauft haben. Über das Brot herrscht unentschiedene Meinung, Mama und ich finden es essbar aber nicht besonders lecker, der Freund und der Liebste mögen es. Der Saibling ist supersalzig und total scharf geräuchert, dafür konnte sich nur der Freund so richtig begeistern.
Zeltplat Bjarg, Mývatn, Reykjahlið, gegenüber der Bushaltestelle
850 ISK p.P.
inkl. Duschen, Fön und Kochzelt (inkl. Gasherd)
1 Waschemaschine 900 ISK, 1 Trockner 900 ISK
Internet 1/2 h 400 ISK
Sanitäreinrichtungen sauber
Strom 200 ISK pro Aufladen
wunderschön direkt am See gelegen
Fahrradverlei 1500 ISK p. Tag
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