Geburtstagsshirt mal anders

Ich habe für den Liebsten ein Geburtstagsshirt gemacht. Und es es ziemlich cool geworden!

Neulich bei Freunden hing da ein Stoffbeutel von einer Konferenz rum, auf dem ein Slogan stand, der dem Liebsten ausgesprochen gut gefiel und so hatte ich eine Geburtstagsgeschenk-Idee.

Ich nähte ihm ein T-Shirt und entwarf eine Schablone. Wie schon bei den Stoffbeuteln mit den Kätzchen plante ich die Schablone mit dem Cutter von Hand auszuschneiden. Doch dann kam Weihnachten dazwischen und ich bekam einen Schneidplotter geschenkt. Was zum Ausschneiden der Schablone natürlich perfekt war! Also ließ ich den Plotter die Schablone aus den Plastiktrennblättern für Aktenordner ausschneiden. Das hat ganz hervorragend funktioniert. Anschließend fixierte ich die Schablonen mit Sprühkleber auf dem T-Shirt und schablonierte mit schwarzer Glitzerfarbe den Slogan.

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Da ich den Slogan so groß wie möglich haben wollte, schnitt ich die Schablone im Querformat aus zwei von diesen Trenndingsis aus. Nachdem die erste Schablone fertig schabloniert war, kam also die nächste Schablone darunter

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Und dann hatte ich noch einen wirklich coolen Einfall. Der Liebste hätte nämlich gerne, dass der hashtag #saveeurope populärer würde. Nun kann er ihn sogar analog verbreiten:

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Und weil mir die Botschaft des Motivs wirklich am Herzen liegt, stelle ich die Vektorgrafik gerne zur Verfügung, damit jede, die es genauso cool findet wie ich, selber machen kann. Wer einen Schneidplotter hat, kann es sich natürlich auch aus Flexfolie aufs Shirt bügeln. Oder man druckt es mit einem Tintenstrahldrucker auf Bügeltransferfolie aus (denkt daran, dass ihr für beide Verfahren das Motiv zuerst spiegeln müsst!). Oder eben ganz klassisch mit Messer die Schablone von Hand ausschneiden und mit Stofffarbe schablonieren.

PS: Ich habe übrigens nicht den Neujahrsvorsatz, wieder mehr zu bloggen. Ich habe überhaupt keine Neujahrsvorsätze. Ich habe gerade einfach nur Zeit und Muse zum Selbermachen und darüber bloggen.

Handmade Christmas

Da ich schon seit dem 6. Dezember Urlaub habe, hatte ich viel Zeit und Muse für selbstgemachte Weihnachtsgeschenke. Und weil ich ja selbst auch immer auf der Suche nach Inspiration für selbstgemachte Geschenke bin, dachte ich mir, ich teile sie hier mit euch. Unter SEO Gesichtspunkten wäre es vermutlich schlauer, mit der Veröffentlichung bis nächsten Dezember zu warten, aber bis dahin habe ich bestimmt wieder vergessen, dass ich euch das erzählen wollte.

Da war zuerst einmal das selbstgemachte Geschenkpapier. Nach Inspiration von Siebenhundertsachen und Laura Kampf habe ich nämlich das Packpapier, das als Füllmaterial in vielen Paketen drin ist, mit dem Wellholz bedruckt. Dafür beklebt man Moosgummi mit doppelseitigem Klebeband, schneidet Formen daraus aus, beklebt ein Wellholz mit Tesakrepp um es vor Kleberesten des doppelseitigen Klebebandes und Farbe zu schützen, klebt das Moosgummi aufs Wellholz und kann dann in die Serienproduktion von selbstbedrucktem Geschenkpapier gehen. 

Aber Vorsicht, man kann da schnell in einen Rausch geraten und sucht die ganze Wohnung nach noch mehr Papier ab, was man noch bedrucken könnte.

Außerdem habe ich mir dann noch die Weihnachtkarten-Idee von Laura schamlos abgeguckt und die kl Menschen und ich haben Weihnachtskarten gedruckt. 

Dann gab es noch selbstgemachte Body Butter nach diesem Rezept

Außerdem Karamellbonbons nach diesem Rezept

Peanutbuttercups nach diesem Rezept (ich finde ja, Peanutbuttercups müssen mit Milchschokolade gemacht werden, aber Milchschokolade temperieren und Hohlformen daraus gießen ist eine mühsame Angelegenheit. Deshalb mache ich viel zu selten Peanutbuttercups.)

Dann gab es noch Schokomandeln

und ein Glühweinset bestehend aus selbstgemachtem Pflaumensirup (3 kg Zwetschgen, 300 ml Rotwein, 700 ml Wasser, 1 kg Zucker, Spekulatiusgewürz zusammen aufkochen, 30 min offen kochen lassen, durch ein Geschirrtuch abseihen) und einem Teelöffel losem Yogitee als Gewürzmischung in einem Teebeutel. Dazu die Anleitung (1 Flasche Rotwein mit 300 ml Sirup erwärmen, Gewürzmischung 10 min ziehen lassen, fertig)

Außerdem habe ich noch selbstgemachte Wachstücher verschenkt, was gefühlt dieses Weihnachten so ziemlich jede verschenkt hat, die Weihnachtsgeschenke selber macht. Zum Teil habe ich die Wachstücher auch in Schüsselabdeckungen vernäht, aber das war eine sehr mühsame Angelegenheit, die meine Nähmaschine obendrein auch ziemlich mit Bienenwachs verschmiert hat.

Über die Badeamethyste hüllen wir besser den Mantel des Schweigens, denn meine Lebensmittelfarbe scheint mit dem Salz zu reagieren und statt ansehnlich lila-violett eingefärbten Bath Melts hatte ich am Ende grün-braune…

Jedenfalls habe ich so meinen ausgedehnten Urlaub vor Weihnachten sehr gut genutzt um viele Kleinigkeiten zu werkeln und das Verschenken hat sehr viel Spaß gemacht.

Ikea Hack: Gästebett Hemnes wird zum Zuschneidetisch

Zwischen den Jahren haben wir innerhalb der Wohnung einen mittelgroßen Umzug hingelegt. Die kleinen Menschen hatten bisher ein Spielzimmer auf der Wohnebene und ein gemeinsames Schlafzimmer auf der Schlafebene. Nun wollten sie gerne getrennte Schlafzimmer haben, was eben bedeutete, dass wir 3 Zimmer rotieren mussten. Das Arbeitszimmer wurde ins Spielzimmer verlegt, das Näh- und Gästezimmer ins Arbeitszimmer und der kl kl Mensch zog beim gr kl Mensch aus ins Näh- und Gästezimmer. Das neue Nähzimmer ist aber deutlich kleiner als das alte und ich war anfangs nicht sonderlich begeistert von dem Plan. Dann übernachtete ich bei Freunden in einem ausziehbaren Gästebett. Im zusammengeschobenen Zustand ist es knapp 90 cm breit, im ausgezogenen Zustand hat es 1,60 m Liegefläche. Das erschien mir für das kleinere Zimmer eine sehr attraktive Lösung. Ich finde nämlich ein Gästezimmer sehr notwendig, weil wir gerne Gäste bei uns haben. Aber ich brauche auch Platz für meine Nähmaschinen. Und dann kam mir bei der Betrachtung des Bettes noch eine sehr viel bessere Idee: Der Rahmen um dieses sehr an Küchenbank für Mägde in einer Astrid Lindgren Geschichte erinnernde Bett ließe sich sicher sehr gut als Auflagefläche für eine Tischplatte nutzen, so dass ich einen Zuschneidetisch hätte. Bislang schnitt ich nämlich immer auf dem Esstisch zu, was dazu führte, dass der Liebste den Esstisch als Basteltisch bezeichnete.

Und wenn mein Hirn dann erstmal angefangen hat mit Nachdenken, dann kann es passieren, dass ich in so einen Strudel aus Ideen komme. Zuerst war der Plan, dass man die Tischplatte, wenn Gäste da sind und das Bett benutzt werden soll, hinters Bett hebt. Ich hatte aber Bedenken, dass das in dem engen Zimmer so einfach möglich sein würde. Dann fiel mir der Wickeltisch ein, den mein Schwiegervater für uns baute. Damals wohnten wir in Hamburg in einer kleinen Wohnung mit einem sehr kleinen Bad und einer Toplader-Waschmaschine. Deshalb konnten wir den Wickeltisch nicht einfach oben auf der Waschmaschine einrichten. Mein Schwiegervater als gelernter Zimmermann und Architekt baute uns also einen Wickeltisch zum hochklappen, der exakt in die Ecke der Waschmaschine passte (es gab noch andere Constraints, weshalb ein fertig gekaufter Klapptisch nicht in Frage kam). Jedenfalls hatte ich dann die Idee, die Tischplatte statt wegzuheben doch viel besser wegzuklappen sei. Ich tauschte noch ein paar Ideen mit dem Liebsten aus und dann bestellte ich eine 28 mm dicke 220x110cm große Tischplatte im Internet (es ist ein Jammer, aber so ein gewöhnlicher Baumarkt mit Holzzuschnitt ist einfach nicht in der Lage, vernünftig umleimte Tischplatten zu machen. Und raue Kanten sind nun mal das letzte, was man will bei einem Zuschneidetisch. Klar hätte ich mir auch noch ein Angebot von einer lokalen Schreinerin hier holen können, aber meine Erfahrungen mit Handwerkern (sic!) sind nun mal eher von frustrierenden Erlebnissen geprägt). Diese Platte wurde gestern morgen geliefert. Also machten wir uns gestern ans Werk und montierten die Tischplatte mit Scharnieren auf dem Bettrahmen. Zuerst markierte ich in 60 cm Abständen die Stellen am hinteren Rahmen und an der Tischplatte, wo die Scharniere festgeschraubt werden sollten.

Dann markierte ich die Bohrlöcher, um die Scharniere an der Tischplatte und am Rahmen (da muss es genau mittig sein, damit man die 2 cm dicke Platte, auf der der Rahmen sitzt, auch wirklich trifft) fest zu schrauben.

Ich schraubte die Scharniere in die Tischplatte

Wir waren uns etwas unsicher, ob der Rahmen die 50 kg schwere Platte tragen würde, weshalb wir uns entschlossen, an die Stellen, wo die Scharniere waren, noch Vierkanthölzer zur Unterstützung von hinten gegen die Rückwand des Bettes zu schrauben und zu verleimen. Dafür musste aber zuerst einmal eine Aussparung oben aus dem Holz gesägt werden für den Rahmen.threema-20190102-144034-22b9e621e76787e8

Anschließend bestrich ich das Vierkantholz mit Leim

und wir schraubten es von hinten gegen das Bett an den Stellen, die ich vorher am Rahmen angezeichnet hatte.

Dann kam der schwierigste Part, den man am besten zu dritt erledigt: Das festschrauben der hochgeklappten Platte auf dem Rahmen. Davon gibt es keine Fotos, weil 2 Personen die Tischplatte hielten, während die dritte die Scharniere festschraubte. Niemand wollte da Zeit mit Fotos vertrödeln!

Damit die Gäste, wenn sie im Bett liegen nicht von einer 50 kg schweren Platte erschlagen werden, brachten wir noch eine Sicherung an der Wand an, damit die Platte wirklich hochgeklappt bleibt.

Außerdem noch 5 mm dicke Latten rechts und links um die Höhe der Scharniere auszugleichen und eine waagerechte Tischplatte zu haben.

Und jetzt habe ich eine wirklich großartigen Zuschneidetisch und trotzdem noch immer ein Gästebett!!!