Badenixen Sew Along – Fortschritt

So, obwohl ich mit meinem Beitrag ziemlich spät dran bin, bin ich beim Nähen eigentlich ziemlich gut in der Zeit. Denn im Prinzip ist der Badeanzug schon fertig, ähem…

Das Nähen war wirklich kein Problem, einzig beim Futter vernähen mit der normalen Nähmaschine (die Futterteile haben Brustabnäher, die mit der normalen Nähmaschine verarbeitet werden), hatte ich kleine Schwierigkeiten, weil die Nähmaschine schon direkt am Anfang immer gleich den dünnen fisseligen Stoff gefressen hat. Aber Julia hatte da einen guten Tip: auf einem kleinen Stückchen Webware anfangen zu nähen und dann den Futterstoff nachschieben. Hat prima funtkioniert! Beim einnähen der Kräuselstiche am Badeanzugstoff habe ich das dann auch direkt so gemacht und gar nicht mehr probiert, ob es auch anders gegangen wäre.

Das ganze war wirklich ein Ruckizucki-Fertig-Projekt, nur so richtig zufrieden bin ich mit der Passform dann doch noch nicht. Wirklich sehen konnte ich das leider erst, als das Badegummi an die Beinausschnitte genäht war. Ich tendiere gerade dazu, das evtl nochmal aufzutrennen und etwas Stoff wegzunehmen.2014-06-19 20.01.10

Da unterhalb des Pos ist einfach zuviel Stoff. Allein die Vorstellung, wie das aussieht, wenn ich aus dem Wasser steige, muss ich anfangen zu kichern. Ich vermute, es liegt daran, dass ich so eine schmale Hüfte hab und dadurch den unteren Teil des Badeanzugs nicht richtig ausfülle. Ich überlege nun also, das Rückenschnittteil so ungefähr abzuändern: BOMBSHELLPATTERN-BackIst das sinnvoll, oder mache ich da gerade einen Denkfehler?

Den Fortschritt der anderen Badenixen könnt ihr hier begutachten.

1960s Mantel aus dem Great Britisch Sewing Bee Buch

Mantel_140615-009Einen Mantel hatte ich schon einige Zeit auf meiner To sew Liste. Eigentlich eher einen aus schwarzem EtaProof. Aus irgendeinem mir nicht mehr nachvollziehbaren Grund hatte mein anarchistischer Bestellfinger beim letzten online-Einkauf bei alfatex 3 m eines sandfarbenen Stretchjaquard mitbestellt. Ohne konkrete Pläne. Einfach so! (Ich muss wohl mal ein ernstes Wörtchen mit diesem schlimmen Finger reden…). Dann war es im Mai häufig eher kalt. Und wir auf eine Hochzeit über Pfingsten in eine Strandbad in Norddeutschland eingeladen. Und ich hatte plötzlich diese Vorstellung im Kopf, dass ich in meinem Galaxy Dress bitterlich erfrieren würde. Also reifte in meinem Kopf der Plan, dass ich den geplanten Mantel halt aus diesem Strechtjaquard nähen könnte. Der war schließlich schon da und ein Kleid konnte ich mir aus diesem doch eher steifen und dicken Stoff nicht vorstellen. Eine unrepräsentative Twitterumfrage ergab, dass ich mich für der 1960s Mantel aus dem Begleitbuch der 2. Staffel von The Great British Sewing Bee entschied. Weil wegen dem hoch geschlossenen Kragen.Mantel_140615-010 Und dem schlichten Schnitt. Und den sehr leicht anzupassenden Prinzessnähten am Oberteil. Denn für ein Probeteil blieb keine Zeit. Immerhin habe ich mir Zeit für Paspelknopflöcher genommen. Darüber bin ich sehr froh! Sind mir nämlich gut gelungen, wie ich finde.Mantel_140615-011Da ich das Oberteil tatsächlich weiter machen musste (oh Wunder…), wurde auch der Taillenabnäher, in den die Nahttaschen eingesetzt werden, sehr schmal. Ich denke, hier wäre es von Vorteil, wenn die Nahtzugabe etwas breiter als 7mm, wie in meinem Fall, wäre. Und Einlage würde ich auch auf die Nahtzugabe für die Taschen aufbügeln.Mantel_140615-012 Und die Taschenbeutel größer machen. In einer Manteltasche will ich mein Telefon, meine Schlüssel und die Schnuller vom kleinen kleinen Menschen versenken können, ohne permanent Angst vor Verlust zu haben.
Die Ärmel würde ich außerdem etwas weiter machen. Die sind schon arg eng.
Das Rückenteil hingegen kommt ganz ohne taillenabnäher aus. Da ich aber ein Hohlkreuz habe, finde ich es vorteilhaft, wenn ich das Rückenteil etwas mehr auf Figur forme. Also habe ich dort noch abnäher eingefügt. Mantel_140615-015Was wahrscheinlich erklärt, warum der Mantel unter dem (recht hoch angesetzten) untersten Knopf aufspringt. Finde ich aber halb so schlimm.Mantel_140615-003Den kragen finde ich sehr schick, allerdings hat er die Tendenz, sich nach außen zu rollen.
Fazit: noch kein perfekter Mantel, aber trotzdem schon jetzt heiß geliebt!

Melleni zeigt uns heute beim MeMadeMittwoch, wie 2 verschiedene Kleider aus dem gleichen Stoff aussehen. Und auch ansonsten sind einige Wiederholungstäterinnen dabei.

Stoffbezugsquellen in Köln

Disclaimer: Dies ist keine allumfassende Liste von Stoffbezugsquellen in Köln und Umgebung, sondern eine Besprechung des Stoffangebots auf dem Mühlheimer Wochenmarkt. Ich empfehle für ein umfassenderes Bild die Stoffkarte von Edeltraud, die auch hier in der Seitenleiste verlinkt ist.

Im Laufe der Zeit habe ich mir in Köln ja dann doch ein paar Stoffbezugsquellen erschlossen. Auch wenn ich Mahler Stoffe in Hamburg und Apropos in Zürich schon noch hinterhertrauer. Und auf den Maybachufermarkt in Berlin bin ich ein bisschen neidisch. Ich konnte einfach nicht glauben, dass es in Köln mit einer sehr lebhaften türkischen community in Mülheim nicht auch sowas geben sollte. Sowas in der Art sagte ich neulich auch beim Nähstammtisch in Köln und Karin meinte, sie habe gehört, dass es auf dem Wochenmarkt am Schützenplatz in der Berliner Straße in Mülheim auch 1-2 Stoffstände gäbe.
Der Wochenmarkt ist immer am Freitag von 7-13 Uhr. Da arbeite ich normalerweise. Letzte Woche nutzte ich das lange Wochenende, um den Markt mal auszuchecken.  Ich brauchte noch dünnen sandfarbenen Baumwollestoff für den Mantel, den ich nähte. Riskant, mit einer recht konkreten Vorstellung auf einen Stoffmarkt zu gehen. Erfahrungsgemäß ist das da noch schwieriger, konkrete Vorstellungen zu  realisieren also sowieso schon beim Stoffkauf. Aber als backup wäre ja noch immer alfatex, Stoffmüller, der Stoff Schnäppchenmarkt und Karstadt gewesen (es gibt noch unzählige mehr Stoffläden in Köln, das sind die, die in der Innenstadt ziemlich konzentriert liegen und noch dazu ein breites Angebot an (erschwinglichen) Bekleidungsstoffen führen). Am konjunktiv erkennt ihr, dass diese alternativen aber gar nicht nötig waren.
Kleine Schwierigkeiten hatte ich, den Markt überhaupt zu finden. Laut der offiziellen Wochenmarktswebseite der Stadt Köln sollte ich mit dem Bus bis zur Haltestelle Berliner Straße fahren. Mehr infos gab es nicht. Dank Smartphone und Google fand ich dann heraus, in welche Richtung ich die Berliner Straße entlang gehen musste. Der Schützenplatz, auf dem der Markt stattfindet, ist gegenüber des Kulturbunkers. Und die nächstgelegene Straßenbahnhaltestelle ist Von-Sparr-Str.
Der Markt ist geprägt von billigen Textilien.

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Aber es gibt tatsächlich 3 Stoffstände. Der erste hatte viel Spitze, weich fallende polystoffe, aber auch ein paar hübsche Baumwollpopeline zu günstigen Preisen.

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Den zweiten Stand fand ich für mich deutlich ergiebiger. Sehr viele Jerseys. Sowohl gemustert (unter anderem entdeckte ich auch den Stoff, den ich gerade selber trug) als auch uni in sehr großer Auswahl für 6 €/m. Aber auch viele Baumwollstoffe, flatterige Viskose, Seide und den ein oder anderen Anzugstoff aus Wollkammgarn.

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Und dann, um die Ecke, stand da so ein kleiner wagen mit Coupons. Und dort entdeckte ich einen festen, dünnen Baumwollstretchstoff, der perfekt zu dem stretchjaquard passte, den ich gerade zu einem Mantel verarbeitete. Die Coupons waren 1.5 m lang und kosteten 5 Euro.
Der dritte Stand hatte dann hauptsächlich Gardinen im Angebot. Den hab ich, ehrlich gesagt, auch nicht weiter inspiziert.

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Alles in allem ist dieser markt auf jeden Fall eine Quelle, die man hin und wieder ansteuern kann, wenn man hinreichend unkonkrete Pläne hat. Schade ist, dass es keinen Kurzwarenstand gibt, so dass ich dann doch noch in die Benessisstraße zu Plissee Becker musste, um Knöpfe zu kaufen.

Badenixen Sew Along

Eigentlich habe ich bis zu den Ferien viel zu wenig Zeit, um auch noch bei einem Sew Along mit zu machen, zumal ich ja auch noch den Stoffwechsel-Stoff verarbeiten muss möchte. Aber da ein Badeanzug sowieso noch auf meiner To Sew Liste steht, habe ich mich von Lotti mitreißen lassen und mache jetzt doch noch bei ihrem Badenixen Sew Along mit. Schon letztes Jahr war ich schockverliebt in den Bombshell Swimsuit

und hätte gerne beim Bombshell Sew Along von Katharina mitgemacht, nur leider war das der Sommer, wo der große kleine Mensch seine Schnuller entsorgte und abends nur mit 2-3 stündiger direkter Betreuung einschlafen konnte. Selbst wenn der Liebste versuchte, den großen kleinen Menschen einzuschlafen, war an nähen nicht zu denken, da die Nähmaschine im Nebenzimmer steht und ich durch das Geratter den Prozess nicht noch mehr verlängern wollte. Mittlerweile habe ich herausgefunden, dass Nähen die kleinen Menschen beim Einschlafen nicht stört. Yeah!!!

Ich bin auch noch immer total begeistert von dem Bombshell Swimsuit und habe die Vorstellung, dass die Raffung die Speckröllchen kaschieren könnte.

Einzig die Entscheidung ob Version A (blau) oder B (rot) muss getroffen werden. Obwohl es heißt, Version B habe mehr stützende Wirkung, befürchte ich, dass mir bei B der Busen eher aus den Körbchen rausfällt.

Meine Brüste würde man im Englischen wohl auch eher als „self supporting boobs“ bezeichnen (ich ahne schlimmes in Bezug auf Suchbegriffe, die zu diesem Post führen). Von daher brauche ich nicht unbedingt die Stützfunktion, aber aufgrund der Fülle mag ich es lieber, wenn ich nicht ständig rumzuppel, weil ich Angst hab, der Stoff verrutscht und gibt unerwünschte Einblicke. Auch finde ich den Rückenausschnitt bei Version B arg tief.

Das ist aber konstruktionsbedingt auch nicht zu ändern. Bei Version A habe ich rundherum soviel Stoff, dass da auch seitlich nix rausrutschen kann.

Jedoch frage ich mich, ob ich sowas wie ein FBA machen sollte, damit ich ausreichend große Körbchen forme. Nur wie?

Stoff habe ich mittlerweile auch schon. Auch wenn die Preise bei sewy.de echt gepfeffert sind, fand ich für mich die Auswahl einfach besser als bei wien2002.at. Ich wollte kein blau, kein schwarz, aber eine dunkle, kräftige Farbe. Ich habe mich jetzt für ein mattes dunkelbraun entschieden.

Quelle: sewy.de

Aufgrund der Raffung war ich mir nicht sicher, ob Muster so eine gute Idee gewesen wäre, auch wenn ich diesen Stoff sehr schön finde.

Quelle: sewy.de

Aber einfarbig mag ich auch sehr gerne, von daher ist der braune Stoff in keinster Weise ein Kompromiss (ich glaube, schon letzten Sommer schwebte mir ein brauner Bombshell vor). Und wo ich schon einmal dabei war, habe ich dann auch das Futter, den Badegummi und Stretchnadeln mitbestellt (und so immerhin die Versandkosten gespart, weil ich knapp über 50 Euro lag).

Ich habe einen Heidenrespekt vor dem Material. Ich befürchte echt, dass mir hier der nicht anpassbare Füßchendruck mal wieder ziemlich viel Kopfzerbrechen bereiten wird. Das finde ich echt ein bisschen ärgerlich, dass das nicht Standard ist bei einer Nähmaschine in dem Preissegment. Bei anderen Herstellern sind schon deutlich günstigere Maschinen mit anpassbarem Füßchendruck ausgestattet. 5 Zierstiche weniger wären mir lieber (zumal die Zierstiche teilweise aufgrund zu hohen Füßchendruck echt doof rauskommen…)

Was die anderen Badenixen so planen und wo sie ihre Zutaten beziehen, seht ihr hier.

Stoffwechsel – Zeigt her eure Stoffe

Abends um 6, als wir gerade das abendbrot richteten, klingelte es und da stand ein Paketbote vor der Tür. Da ich ja tagsüber nicht zu Hause bin, hatte ich eigentlich schon fast damit gerechnet, dass ich durch eine Benachrichtigungskarte noch mehr auf die Folter gespannt würde. Das war wirklich eine schöne Überraschung! (Ich hoffe allerdings, dass der Paketbote die 2. Schicht war und nicht unendliche Überstunden machen musste…).

So, jetzt kommt ein krasser Bruch, weil ich mir gerade selber voll den Druck mache, den Mantel fertig zu bekommen, den ich am Samstag auf eine Hochzeit anziehen möchte. Die ist draußen und am Wasser, da kann es nachts schonmal kalt werden, auch wenn die Wettervorhersage was anderes sagt, trau ich dem norddeutschen Wetter nicht. Ich schweife ab…

Also, hier die ersten Bilder vom Stoff, weil ihr alle so ungeduldig seid 😉

 

miriam140531-001Beim Auspacken. Ich denke, es ist offensichtlich, wie begeistert ich bin, oder? Ein wirklich toller Stoff!!! 2014-06-03 19.58.50Das Muster nochmal im Detail. So toll! Es ist ein Baumwoll-Satin mit ein bisschen Elasthan, genau so einen Stoff (in einfarbig petrol) habe ich gerade erst zu einem Hochzeitsgastkleid verwandelt. Tolle Qualität, die sich sehr gut nähen lässt.

Mit dem Stoff kam auch ein Brief mit Schnittmustervorschlägen. Meine Stoffwechselpartnerin schlägt ein Hemdblusenkleid oder diesen Vintage-Schnitt von Burda vor

Quelle: Burda (http://www.burdastyle.de/burda-style/damen/vintage-kleid-mit-pelzstola-und-muetze-kombinationen_pid_275_8053.html)

Quelle: Burda 

Den Vintage-Schnitt finde ich ganz entzückend, vor allem finde ich es sehr reizvoll, dass es sich um eine 2-teilige Kombination handelt.

Mir hingegen kam direkt das Galaxy Rip-off dress von Vogue in den Sinn. Version C oder E.

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Allerdings fraglich, wie bürotauglich das ist…

Ein Hemdblusenkleid kann ich mir nicht so richtig gut vorstellen, dafür finde ich den Stoff etwas zu steif.

Meine Stoffwechselpartnerin schlug noch Paspel vor. Ich denke, das könnte man bei beiden Schnittmustern umsetzen, da muss ich nochmal drüber nachdenken.

Ich würde gerne noch mehr schreiben, aber der Mantel ruft, ich werde diesen Beitrag nochmal bearbeiten, wenn der Mantel fertig ist. Versprochen!!! Ich werde es dann bei Twitter nochmal mitteilen, wenn ich das getan hab, okay?

Fast alle anderen gewechselten Stoffe könnt ihr euch hier anschauen.

Nachtrag, wie versprochen:
Ich bin wirklich sehr sehr entzückt von dem tollen Stoff und möchte meiner Stoffwechselpatin nochmal gebührend danke sagen! Auch der Brief und die Schnittvorschläge zeugen von sehr vielen Gedanken, die sich die Person über meine Stoff- und Bekleidungspräferenzen gemacht hat. Ich bekomme fast ein schlechtes gewissen, dass ich da zu wenig Energie rein gesteckt haben könnte.
Ich habe nicht die leisesten Ahnung, wer diesen tollen Stoff für mich gefunden hat.
Außerdem möchte ich mich ganz ganz herzlich bei Hannah für diese tolle Aktion bedanken! Aktionen wie diese zeigen, dass wir uns da eine tolle, sehr zugewandte und vielfältige community geschaffen haben.