Weihnachtsessen

Seit ein paar Monaten bekommen wir ja nun alle zwei Wochen die Gemüsekiste vom Biolandhof Apfelbacher. Wir sind nach wie vor sehr zufrieden mit der Qualität des Gemüses, vor allem die Frische des Salates haut mich immer wieder um. Aber auch ansonsten freue ich mich immer total auf die Kiste, weil sie einfach Abwechslung in unseren Speiseplan bringt.

Für Weihnachten war es außerdem äußerst praktisch, dass man den Inhalt der Kiste beliebig (nach saisonaler Verfügbarkeit, selbstverständlich) verändern kann. Wobei der Inhalt der vorgeschlagenen Kiste bereits ziemlich genau das enthielt, was wir sowieso haben wollten. Allerdings mussten zum einen teilweise die Mengen angepasst werden, da wir für deutlich mehr Personen kochen wollten, zum anderen brauchten wir auch noch ein paar andere Sachen. Aber dadurch war es möglich, sogar die Lebensmitteleinkäufe für Weihnachten mit dem Fahrrad zu erledigen.

Außerdem haben wir es endlich mal geschafft, meinem Bruder, der hauptberuflicher Schafzüchter ist, ein halbes Lamm abzukaufen. Bisher scheiterte dieses Vorhaben immer daran, dass wir aufgrund der weiten Entfernung das Fleisch nicht vernünftig gekühlt bis zu unserem Gefrierschrank transportiert bekommen haben. Da wir ja jetzt nur noch 80 km weit weg wohnen, war es nun also endlich soweit.

Das alles führte dazu, dass große Teile des Weihnachtsessens dieses Jahr aus regionalem ökologischen Anbau kam. Ich gebe zu, bei der Vorspeise und dem Nachtisch für Heiligabend habe ich mich dazu hinreißen lassen, auch einige Südfrüchte zu verwenden.

Am allerbesten hat mir ja das Menü am Heiligabend geschmeckt, was ich nicht erwartet hätte, da ich eigentlich mehr Energie in das Essen am 2. Weihnachtstag investiert habe, aber manchmal sind die ganz einfachen Sachen dann doch die besseren.

Vorspeise: Salat „Olpe“ (ein Rezept von Alfred Biolek, der diesen Salat das erste Mal in Olpe gegessen hat, daher der Name…)

1 große rote Paprikaschote
1 große Orangen
1 große Rosa Grapefruit
1 Granatapfel
3 EL Himbeeressig
7 EL Walnussöl
1 große Fenchelknolle
1 großer säuerlicher Apfel

Im Originalrezept steht, dass man das Obst und Gemüse in Ringe bzw. Scheiben schneiden und auf einer Platte anrichten soll. Sieht zwar fancy aus, ist aber echt unpraktisch beim Essen und ich finde es total lästig, wenn ich mein Essen „bezähmen“ muss. Deshalb sind wir dazu übergegangen, das Zeugs in mundgerechte Stücke zu schneidenzerbrochener Granatapfel und in einer ordinären Salatschüssel anzurichten. Aus dem Essig, dem Öl, Salz und Peffer eine Vinaigrette machen, darübergießen, alles umrühren und fertig.

Hauptspeise: Lammschulter „Wellington“

1 kleine Lammschulter (~1 kg)
etwas Salz
etwas Pfeffer
1 kg Kartoffeln, längs geviertelt
2 Dosen geschälte Tomaten
1 EL Aceto Balsamico
2 EL Olivenöl
1 Knolle (sic!) Knoblauch, gepresst
2 TL Anchovis – Paste
1 Bund Basilikum

Die Tomaten in ein Sieb gießen und abtropfen lassen. Die Lammschulter in eine große, ofenfeste Form legen und salzen. Um das Fleisch herum Tomaten und Kartoffeln drapieren, mit Balsamico-Essig und Olivenöl beträufeln, mit Salz und Pfeffer würzen.
Backofen auf 190 Grad (Ober/Unterhitze) vorheizen.
Den Braten in den Backofen schieben und etwa eineinhalb Stunden garen. Lammschulter Wellington und Ofenkartoffeln im BackofenAb und zu mit dem Bratensaft begießen, der aus dem Fleisch austritt.
Den gepressten Knoblauch und die Anchovispaste miteinander verrühren. Nach  1 Stunde Garzeit diese Mischung auf der Oberseite des Bratens
verstreichen und mit Pfeffer würzen. Daraus entsteht eine Kruste.
Vor dem Servieren den Braten fünfzehn Minuten ruhen lassen, dann mit frischen Basilikum-Blättchen bestreuen.gedeckter Tisch mit Weihnachtsdeko
Tipp:
Die Garzeit richtet sich nach dem Gewicht des Bratens, ca. 25 Minuten pro 500 g Fleisch plus 25 Minuten.

Unsere Auflaufform war etwas zu klein, um wirklich alle Kartoffeln darin unterzubringen. Also habe ich einen Teil der Kartoffeln in eine Extraform getan, mit Olivenöl, Zitronensaft, Knoblauch, Kümmel, Salz und Pfeffer gewürzt und neben die andere Form in den Ofen gestellt.

Im Sommer, wenn es aromatische Tomaten gibt, kann man das ganze natürlich auch mit frischen Tomaten zubereiten, aber im Winter sind Dosentomaten definitiv die bessere Alternative.

Nachtisch: Schoko-Fruchtspieße

Obst, das man gerne mag, in Stücke schneiden, aufspießen. Schokolade hacken, 2/3 der Schokolade über dem Wasserbad schmelzen (max. 40°C, ein Thermometer ist eigentlich unverzichtbar, wenn man ein ansehnliches Ergebnis erzielen möchte). Dann die Schüssel vom Wasserbad nehmen, die restlichen Schokostückchen unterrühren und die geschmolzene Schokolade in kaltem Wasser auf 28°C abkühlen. Danach das ganze wieder auf 33°C aufwärmen und die Spieße in die flüssige Schokolade tauchen und abtropfen lassen. Wir haben die Spieße dann auf ein Abtropfgitter gelegt, SChoko-Fruchtspieße auf dem Abtropfgitterallerdings war es relativ schwierig, die da unbeschadet wieder runter zu bekommen, weil die Schokolade lieber am Gitter als an den Früchten haften geblieben ist. Lecker waren sie trotzdem und sogar meine kalorienbewussten Schwiegereltern fanden sie gut. Und der Aufwand mit dem Schokolade-Schmelzen lohnt sich, weil die Schokolade so nämlich schön glänzend wird.