Werden Männer in Deutschland wirklich diskriminiert?

Am Wochenende hatten wir mal wieder eine Diskussion über diesen schönen Satz im Gesetz zur Durchsetzung der Gleichstellung von Frauen und Männern (BGleiG), „dass Frauen bei gleicher Eignung, Befähigung und Leistung – unter Berücksichtigung des Einzelfalls – bei Ausbildung, Einstellung, Anstellung und Beförderung in Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind, bevorzugt zu berücksichtigen sind.“ Glücklicherweise waren wir (2 Frauen und 2 Männer) uns da relativ einig und es ging mehr darum, dass es viele Männer gibt, die dieses Gesetz als Diskriminierung der Männer empfinden. Ich glaube ja, dass das daran liegt, dass der oben zitierte Satz meistens verkürzt in folgender Form wiedergegeben wird: Frauen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Was diese Verkürzung bewirkt, ist fatal, wenn mir auch vollkommen unverständlich. Wie kann ein Mann sich durch diesen Satz diskriminiert fühlen? Die Realität sieht doch nun wirklich anders aus, ich habe nicht das Gefühl, dass durch das BGleiG die Männerdiskriminierung in irgendeiner Weise zugenommen hätte. Aber alleine die Möglichkeit, dass eine Frau einem Mann gegenüber bevorzugt sein könnte, scheint vielen Männern schon soviel Angst zu machen, dass sie sich im großen Stile diskriminiert fühlen. In diesem Gesetz steht aber gar nicht drin, dass IMMER Frauen bevorzugt behandelt werden sollen, sondern nur in den Bereichen, in denen sie unterrepräsentiert sind. Also in Bereichen, wo es bis heute in irgendeiner Weise eine messbare Diskriminierung von Frauen zu geben scheint. Das hat also überhaupt nichts mit „positiver Diskriminierung“ von Männern zu tun, wie es gerne mal genannt wird, sondern dient einfach nur der Aufhebung der Diskriminierung von Frauen. Wenn in dem entsprechenden Bereich die Frauen nicht mehr unterrepräsentiert sind, dann müssen sie auch nicht mehr bevorzugt behandelt werden. Sollte dies weiter passieren, dann wäre es tatsächlich Diskriminierung. Soweit sind wir aber noch lange nicht. Also Männer, die ihr euch diskriminiert fühlt, weil eine Frau den Job bekommen hat, den ihr gerne haben wolltet: Entspannt euch, die Frau war wohl einfach besser als ihr, das kommt vor, genauso wie es wohl immer auch männliche Konkurrenten geben wird, die besser sind…
Und an alle Feministen (egal ob weiblich oder männlich), die das hier lesen: Wenn das nächste mal wieder ein Mann rumjammert, dass heutzutage ja die Männer und nicht mehr die Frauen diskriminiert werden, zitiert doch einfach mal den vollständigen Gesetzestext, vielleicht geht dem einen oder anderen ja ein Licht auf!
Ich kann übrigens das Buch „Wir Alphamädchen“ von Meredith Haaf, Barbara Streidl und Susanne Klingner nur wärmstens empfehlen, da stehen noch viele weiter spannende Sachen zum Thema Feminismus drin, und dieses Buch ist nicht nur für Frauen interessant, auch Männer können darin vieles finden, was ihr Leben schöner macht. Und all jenen, die Feminismus ausschließlich mit lila Latzhosen, Alice Schwarzer oder unrasierte Frauenachseln assoziieren, sei gesagt, dass Feminismus viel mehr als das ist und durchaus cool und sexy sein kann!

PS: Eine Frage an die Juristen: Gibt es das Gesetz überhaupt noch, oder ist es durch das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz ersetzt worden? Egal, der von mir zitierte Satz wird nach wie vor gerne als Indiz für die Diskriminierung von Männern herangezogen.

Mal wieder was anderes als Tandems und Velos

Es ist ja fast schon Tradition, dass ich hier Montags davon berichte, was ich mal wieder schönes am Wochenende gemacht habe. Da ich aber nicht schon wieder vom Tandem fahren berichten möchte (Samstag eine kleine Runde durch die Weinberge südlich von Freiburg, Sonntag ein Ausflug nach Breisach und auf dem Rückweg über den Tuniberg), werde ich mal davon erzählen, was bei Philip und mir gerade ein sehr beliebtes Gesprächsthema ist, nämlich Wissenschaftstheorie. Angefangen hat es mit einem Beitrag in den Tagesthemen vor ein paar Wochen, als es um diesen durchgeknallten Amerikaner ging, der rechtliche Schritte gegen das CERN eingereicht hat, weil er befürchtet, dass mit dem Start des neuen Beschleunigers LHC im Sommer die Welt untergehen wird, da durch die Kollission von Protonen nicht nur eine Vielzahl von Elementarteilchen entstehen, sondern u.U. auch klitzekleine schwarze Löcher, seltsame Materie oder einpolige Magnete entstehen könnten und das Risiko dafür nicht eingeschätzt werden könne. In der Atmosphäre finden aber Protonen-Kollissionen bei deutlich höheren Energien statt als sie es im LHC tun werden. Sollten also im LHC schwarze Löcher entstehen (was man nicht weiß), dann würden eben genauso schwarze Löcher in der Atmosphäre entstehen und diese haben uns bisher nicht verschlungen, allzu hungrig können sie also nicht sein. Die CERN-Physiker haben noch eine ganze Menge anderer schlauer Argumente, die sich durch Experimente belegen lassen und so ist es im Prinzip eine klare Sache, dass wir den Start des LHC nicht mit einem Weltuntergang bezahlen müssen. Journalisten sind es aber nun mal gewohnt, Sachverhalte immer von 2 Seiten zu beleuchten, was bei politischen Entscheidungsprozessen auch sehr vernünftig ist, schließlich kann man die Auswirkunge einer politischen Entscheidung nicht sinnvoll in einem Laborversuch eindeutig beurteilen. Bei Wissenschaft ist es etwas anderes, da gibt es durchaus objektive Kriterien, nach denen man eine Theorie testen und für gut oder falsch befinden kann. Das schien den Machern des Tagesthemen-Beitrages allerdings nicht so ganz klar gewesen zu sein, denn der Beitrag endete mit dem Satz: „Beruhigend ist, dass die Weltuntergangstheoretiker deutlich in der Minderheit sind, beunruhigend ist, sollten sie doch recht haben, einen Notschalter für schwarze Löcher gibt es leider noch nicht einmal theoretisch.“ Und dabei hatte der CERN-Pressesprecher kurz vorher noch erklärt, dass es normal sei, dass Menschen spekulieren, das sei Wissenschaft. Er hätte vielleicht noch dazu sagen sollen, dass eine Theorie nicht durch Abstimmung richtig wird sondern durch Falsifikation verworfen wird. Und genau das hat er dann auch getan, er hat erklärt, dass diese Dinge in der Natur ständig passieren, nur eben in einer Art und Weise, die es verunmöglicht, dass man sie untersuchen könnte. Da sie aber ständig passieren, kann die Bedrohung ja nicht allzu groß sein, denn noch sind wir ja da.

Ein zweiter Anlass für unsere Gespräche über Wissenschaftstheorie war dann die neue Signaletik auf dem Hönggerberg, wo in den nächsten Jahren aus einem recht leblosen ETH-Campus ein Stadtquartier für Denkkultur mit dem tollen Namen Science City entstehen soll. In diesem Signaletik-Konzept ist auch ein Paul-Feyerabend-Platz vorgesehen. Nun war dieser Herr Feyerabend jener Wissenschaftsphilosoph, der den Satz „Anything goes“ geprägt hat und wahrscheinlich maßgeblich dazu beigetragen hat, dass Tagesthemen-Journalisten denken, sie müssen die Weltuntergangstheorie des Walter L. Wagner und die Beweise dagegen gleichberechtigt behandeln. Genauso, wie eben Feyerabend der Meinung war, dass „die Kirche zu Zeiten Galileos sehr viel gewissenhafter mit ihren Schlussfolgerungen war als Galileo selbst und sowohl die ethischen als auch sozialen Konsequenzen von Galileos Doktrin in Betracht gezogen haben. Das Urteil gegen Galileo war rational und angemessen und Revisionismus kann alleine aus Motiven des politischen Oportunismus legitimiert werden.“[1] Kann wissenschaftlicher Fortschritt tatsächlich durch politischen Oportunismus erreicht werden? Also ich bin da entschieden dagegen und mittlerweile etwas zu müde, um das weiter auszuführen. Aber vielleicht mag ja der eine oder andere geneigte Leser etwas dazu schreiben, schließlich gibt es ja diese Kommentar-Funktion und im Web 2.0 ist doch alles so toll interaktiv und über Feedback freue ich mich immer sehr und diskutiere gerne mit euch!

[1] http://en.wikipedia.org/wiki/Paul_Feyerabend

Philip gibt mir noch 2 Jahre…

… bis ich mir doch ein Rennrad kaufen werde.

Wir waren am Sonntag schon wieder Fahrradfahren, diesmal aber wieder schön getrennt jeder auf seinem eigenen Rad. Da in den Bergen noch deutlich zu viel Schnee liegt und Philip fürs Skifahren einfach nicht zu begeistern ist, war bei dem schönen Wetter halt mal wieder Radfahren angesagt. Diesmal wollte ich wissen, ob ich es in dem gesetzten Zeitrahmen von 4 Stunden (Philip wollte unbedingt das Radrennen Paris-Roubaix anschauen) schaffen würde, bis zum Rhein und wieder zurück zu radeln. Der Hinweg war einfach, immer flussabwärts der Glatt entlang. Und weil wir nach 1 1/2 Stunden schon in Rheinsfelden angekommen waren, dachten wir uns, zurück können wir ja auch einen anderen Weg nehmen. Also sind wir den Rhein aufwärts gefahren bis wir zur Töss kamen, dort sind wir dann abgebogen, um der Töss aufwärts zu folgen. Zuerst ging es auf der rechten Seite des Flusses streng bergauf, ein Schild am Beginn des Anstieges kündigte schon an, dass es auf den nächsten 4 km 110 m hoch gehen würde. Aber weil wir ja zurück nach Zürich wollten, mussten wir die gewonnen Höhenmetern zum größten Teil wieder hinunterfahren, um die Töss zu überqueren und uns dann an einen deutlich strengeren Anstieg vom Tösstal ins Glatttal zu machen. Das hat aber erstaunlich gut geklappt, allerdings hatte ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen und so kam dann im Glatttal der Einbruch und meine Zuckerspeicher mussten erstmal im Velobeizli (schweizerdeutsch für Fahradkneipe) mit Cola und Schokokuchen aufgefüllt werden. Danach konnte ich dann aber wieder ganz gut reintreten, leider waren wir trotzdem 30 Minuten zu spät zurück und so hat Philip den entscheidenden Antritt beim Rennen Paris-Roubaix verpasst.

Was aber mal wieder sehr interessant zu beobachten war: Die Materialschlacht auf den Radwegen. Aber da das tollste Fahrrad oder das coolste Outfit leider wenig zur Fitness des Besitzers beiträgt, glaube ich ja noch nicht, dass ich in 2 Jahren ein Rennrad haben werde, denn auch mit meinem mittelmäßig coolen Fahrrad und definitiv uncoolen Klamotten hab ich den ein oder anderen Rennradfahrer in feschem Trikot abgehängt.

Es wird konkret…

So, den Kellertest hat das Tandem bestanden. Es ist also kein Problem, dieses Ding sicher aufzubewahren, also haben wir am Samstag nach einer etwa 3 stündigen Probefahrt Nägeln mit Köpfen gemacht und ein Tandem bestellt.

Es gibt ja Menschen inder Familie des Liebsten, die warten schon seit Jahren darauf, dass ihr Neffe endlich heiratet. Denen sei gesagt: So einem gemeinsamem Tandemkauf wohnt wahrscheinlich mehr Verbindlichkeit inne als einer Verlobung (nein, er hat mir keinen Antrag gemacht…), denn schließlich kann man so ein Ding nur zu zweit nutzen und so Ringe sind definitiv günstiger 😉

Ich denke, wir haben jetzt ein wirklich cooles Tandem gefunden, denn für so ein Team ist es gar nicht so einfach einen passenden Rahmen zu finden. Die Variante, dass ich vorne sitze, hätte den Vorteil, dass wir beide was sehen, aber den ganz dummen Nachteil, dass die größere Masse nicht lenkt, und das kann bei abrupten Manövern ganz gewaltig in die Hose gehen. Da der Liebste aber auch der größere Dickkopf von uns beiden ist, ist es wahrscheinlich auch besser, ihm das Ruder (bzw. Lenker) in die Hand zu geben. Es gibt mittlerweile ein paar Rahmengeometrien, die es erlauben, dass Menschen mit recht großen Größendifferenzen beide bequem auf einem Tandem sitzen können, und ein solcher Rahmen ist der Crossroad von Pedalpower. Aber weil wir ja nicht einfach so ein Tandem von der Stange wollen, werden da jetzt noch ein paar spezielle Wünsche berücksichtigt, wie z.B. eine andere Schaltung. Wenn ich das richtig verstanden habe, hängt das mit der Schaltung mit dem hochgelobten Rennradlenker zusammen, der natürlich nicht fehlen darf. Dieser Rennradlenker hat aber auch sogleich die Rohloff 14-Gang Nabenschaltung verunmöglicht, denn diese gibt es nur mit Drehschaltgriffen, und das geht mit einem Rennradlenker einfach nicht. So toll ich ja Nabenschaltungen finde, war ich doch ganz froh, dass ich diese Entscheidung nicht treffen musste, das Ding kostet nämlich mal locker 700 Euro mehr als die Schaltung, die wir jetzt dran bekommen… Ganz wichtig war mir aber auch eine gefederte Sattelstütze hinten, denn da ich ja nicht sehe, durch was für Schlaglöcher mein Liebster so durchbrettert, ist das schon sehr bequem, auch wenn ich bei meinem letzten Fahrradkauf strikt gegen jede Art der Federung war (aber auf meinem eigenen Fahrrad sehe ich ja auch, was auf mich zukommt…).
Und weil die Leute im Tandemladen sehr nette Menschen sind, haben sie uns angeboten, mit den Leuten von Pedalpower zu reden, welche Sonderwünsche schon dort eingebaut werden können und was dann das Mädel und die Jungs vom Tandemladen noch umbauen, denn dadurch wird der Preis hoffentlich knapp unter dem von uns gesetzten Limit liegen.

Die Radgeber verkaufen übrigens nicht nur Tandems, sondern auch ganz Räder für den Spaß alleine, wie z.B. dieses tolle Rennrad, von dem ich letzte Woche schon geschrieben habe. Es lohnt sich wirklich, sich in diesem Laden mal umzuschauen, wenn man sich für ein solides Fahrrad mit gutem Service und einer fairen Beratung interessiert. Allerdings sollte man sich vorher vielleicht Papas goldene Kreditkarte ausleihen 😉 Nein, die Sachen sind gar nicht so teuer, wenn man was haben will, was länger als 2 Jahre hält, dann sind die Preise wirklich vollkommen okay, nur weckt dieser Laden einfach Bedürfnisse, von denen man vorher gar nicht wusste, dass man sie hat (hach, dieses Rennrad wäre ja schon nett…) Aber warum ich dieses Rennrad gar nicht brauche, wenn wir jetzt das Tandem bekommen, das erzähle ich euch nächste Woche…

Tandem oder Rennrad?

Dass mein Liebster eine kleine Macke hat, was Fahrräder (oder Velos, wie man hier so schön in der Schweiz sagt, Gruß an meine Mama) angeht, das weiß ich ja, aber dass er mich mittlerweile schon angesteckt hat, das macht mir ja schon ein wenig Sorgen. Am Samstag waren wir in einem Tandemladen. Von einem Tandem träume ich ja schon seit der Schulzeit, als so zwei verrückte Jungs sich so ein Ding geteilt haben und jeden Tag damit gemeinsam zur Schule gefahren sind.

In Dortmund haben Philip und ich das schonmal ausprobiert, allerdings gab es in dem Fahrradladen dort nur ein einziges Tandem zur Auswahl und so richtig viel Ahnung hatten die Leute dort auch nicht. In Philips bevorzugtem Fahrradladen in Hamburg war die Antwort auf die Frage nach so einem Ding: „Ja, können wir bestellen, wenn ihr wisst, was ihr wollt.¨ Ja, woher soll man wissen, was man will, wenn man es nie so richtig ausprobieren kann? Und wenn man mindestens 2000 Euro für so ein Ding ausgibt, dann will man schließlich auch nicht die allergrößten Kompromisse machen, nur weil man es nicht besser wusste. Egal, nun haben wir ja diesen Tandemladen entdeckt und dort stehen ca 10 Tandems im Laden rum und man kann sich die ausleihen und ausprobieren. Und der Typ in dem Laden wusste nach 3 Minuten, welche Modelle überhaupt für uns in Frage kommen und welche nicht. Leider waren wir etwas spät dran, so dass das mit dem ausprobieren am Samstag nicht mehr in Frage kam und wir das auf nächsten Samstag verschoben haben, hoffen wir mal auf so schönes Wetter wie an diesem Wochenende. Eine zentrale Frage beim Testen wird wohl sein, ob wir das Ding in den Fahrradkeller bugsiert bekommen, denn sollte das nicht möglich sein, dann können wir den Traum schön weiterträumen, denn 2000 Euro lasse ich nciht so draußen vor der Tür stehen. Eine andere Frage ist der Lenker, denn Philip schwärmt schon immer von den soooo bequemen Rennradlenkern. Das kann ich mir ja so gar nicht vorstellen, ich finde die Körperhaltung auf so einem Rennrad sieht eher danach aus, als sei sie was für Masochisten. Nachdem wir das mit den Tandems soweit geklärt hatten, haben wir uns noch ein wenig in dem normalen Fahrradbereich umgeschaut und da gab es ein Rennrad, was auf den ersten Blick so aussah, als sei es klein genug, als dass ich es mal ausprobieren könnte. Denn nicht nur Philip schwärmte von den bequemen Rennradlenkern, sondern auch der Typ, der uns beraten hat, war seiner Meinung. Also habe ich die „Kundenberaterin“ (auf meine Frage, ob sie Fahrradmechanikerin sei, antwortete sie „Nein, eigentlich bin ich Germanistikstudentin“, ich weiß bis heute nicht, ob sie das ernst meinte oder ironisch…) gefragt, ob sie mir den Sattel ein wenig tiefer machen könne, ich wolle mal ausprobieren, ob so ein Rennrad wirklich so bequem sei, wie hier alle behaupten. Sie hat sich dann voll ins Zeug gelegt, mir nicht nur den Sattel niedriger gemacht, sondern gleich einen Frauensattel montiert und mir erklärt, dass der Lenker so wie er eingestellt sei, ihrer Meinung nach nicht bequem sei. Ich habs dann ausprobiert und fast ein bisschen um mein Leben gebangt, denn so richtig bremsen konnte ich damit nicht, wenn ich unten gefasst habe, ich kam kaum an die Bremshebel ran. Also hat die gute Germanistikstudentin (die eigentlich Fahrradmechanikerin ist) die Bremshebel noch ein wenig verstellt und dann war es tatsächlich gar nicht mehr so unbequem, wie ich es mir vorgestellt hatte. Aber was mich viel mehr fasziniert hat, dass man so unglaublich leicht antreten konnte mit dem Ding und ich mich total sportlich darauf gefühlt habe. Ich war fast ein wenig verliebt in das Teil, allein die Tatsache, dass wir doch eigentlich ein Tandem haben möchten hat mich davon abgehalten, ernsthaft über den Kauf eines Rennrades nachzudenken. Aber geschenkt würde ich es sofort nehmen!!!
Nächste Woche steht jetzt erst mal der Tandem-Kellertauglichkeitstest aus und wenn der negativ ausgehen sollte (bitte, bitte nicht!), dann könnte ich tatsächlich nochmal versucht sein, über meine neu entdeckte Faszination für ein Rennvelo nachzudenken.