Endlich: Der Praxistest des Bombshell Swimsuit

Nach gefühlt wochenlangem Regenwetter, einer hässlichen Mandelentzündung und anderen Widrigkeiten hatte ich letzte Woche endlich die Möglichkeit, den Bombshell Swimsuit einzuweihen. Und in was für einer Kulisse! miriam_badeanzug_140725-001Wir waren, wie schon letztes Jahr und 2011 im Allgäu in den Ferien. Und nachdem es schon auf der Hinreise, bei der wir noch einen Abstecher nach Basel machten, um dort zu einem Hochzeitsfest zu gehen, nicht geklappt hatte, unter dem Basler Münster im Rhein zu schwimmen (zu kalt, zu spät, zu Antibiotikum)BeiLenaInBasel140711-002 war am Freibergsee also nun der Moment der Wahrheit gekommen: Wie machte sich der selbstgenähte Badeanzug im Praxistest.miriam_badeanzug_140725-009Wie ja schon vermutet, ist der untere Bereich ziemlich sackig. Wenn ich vor dem Urlaub noch mehr Zeit gehabt hätte, hätte ich die bereits angedachte Änderung auch gemacht. Mittlerweile weiß ich aber, dass der ganze Badeanzug zu groß ist. Der Stoff wird, wenn er nass ist (und es ist eine Menge Stoff!) sehr schwer und dehnt sich ziemlich. Das heißt, im trockenen Zustand muss er knatscheng sitzen. Das tut er nicht. Trotzdem sprang ich beherzt in den erfrischenden Seemiriam_badeanzug_140725-006Und so sieht der Bombshell Swimsuit dann aus, wenn er nass und schwer ist:

miriam_badeanzug_140725-016miriam_badeanzug_140725-014Ich werde ihn also nochmal deutlich enger nähen, denn im großen und ganzen mag ich den Badeanzug nähmlich sehr. Ich frage mich allerdings, ob ich beim nächsten mal Power Mesh statt Badefutter verwenden sollte und ein Unterbrustgummi einnähe. Die Frage ist nur: Kann das Material Salz- und Chlorwasser ab?

Fürs reguläre Badenixen Finale bin ich ja nun deutlich zu spät dran, aber glücklicherweise gibt es ja noch das Finale der Herzen!

Community Management im Burda Style – oder: wie beleidige ich effektiv meine Kundinnen

Weil 140 Zeichen halt manchmal nicht reichen, um sich verständlich auszudrücken…

Seit einiger Zeit folge ich dem Twitteraccount von Burda Style. Recht schnell fiel mir der teilweise etwas eigenwillige Ton dieses Accounts auf. Zum Beispiel wurde diese Zirkusdirektorjacke (ein ganz wundervolles Kleidungsstück, wie ich finde) folgendermaßen verlinkt:

Screenshot - 09.07.2014 - 17:53:57

@himmelblau hat es ja in ihrer Antwort schon schön auf den Punkt gebracht, was an der Formulierung ungeschickt sein könnte.

Nun gut, auch ich bin nicht immer die Geschickteste im Formulieren von knappen, prägnanten Statements, sowas kann passieren.

Vor ein paar Tagen kam dann die Heftvorschau für das Augustheft raus. Meinen Geschmack hat kein einziges Modell getroffen, aber ich bin ja nun nicht das Maß aller Dinge.

Heute wollte es die Community-Managerin von Burda dann doch nochmal genauer wissenScreenshot - 09.07.2014 - 18:18:59Und dann wurde von verschiedenen Nähbloggerinnen nochmal freundlich und sachlich wiederholt, was schon seit Jahren immer wieder in Nähblogs diskutiert wird: Die Fotos sind ungeeignet um die Schnittführung der Kleidungsstücke zu beurteilen, teilweise fragt man sich, ob mit dem Schnitt was nicht stimmt, wenn die Models derart verdreht dastehen, etc. Ein sehr deutliches Beispiel dafür hat Lotti vor kurzem auf ihrem Blog gezeigt. Bikinischnittmuster sollen mit Bildern beworben werden, wo das Modell entweder ein Oberteil drüber trägt, oder so posiert, dass man nullkommanix vom Bikini sieht. Lotti fragt zu Recht, was das soll.

Nun habe ich in verschiedenen Kommunikations- und Führungsseminaren gelernt, dass, wenn man Feedback bekommt, man da nicht sofort reflexhaft verteidigend drauf reagieren soll. Genau das hat @burdastyle_de aber getan. Sie haben sehr oberlehrerhaft darüber aufgeklärt, wie ihr Heft zu benutzen sei.Screenshot - 09.07.2014 - 18:34:42Screenshot - 09.07.2014 - 18:37:28Screenshot - 09.07.2014 - 18:38:40Ich fand das kaum noch zu ertragen, mit welcher Arroganz und Überheblichkeit da gerade sehr kluge Frauen belehrt wurden und ließ das @burdastyle_de auch wissenScreenshot - 09.07.2014 - 18:41:59Ich empfand es richtiggehend als Beschimpfung der Kundinnen, dass sie halt einfach zu blöd seien, das Heft und die Homepage richtig zu benutzen. Da nutzt auch das exzessive Benutzen von Zwinkersmileys wenig, im Gegenteil, bei mir löst das ab einer gewissen Dosis sogar Aggressionen aus.Screenshot - 09.07.2014 - 18:52:00Aber @burdastyle schafft es tatsächlich, noch eins drauf zu setzen, als sie meinten, mir erklären zu müssen, wie eine Diskussion zu führen seiScreenshot - 09.07.2014 - 18:53:16Mal abgesehen von der Beschimpfung als Scharfschütze finde ich es vollkommen unterirdisch, dass da einfach mal locker-flockig mein Vorname auftaucht. Der ist kein megagroßes Geheimnis, aber ich möchte doch bitte noch selber entscheiden, in welchem Zusammenhang der auftaucht. Soviel Netiquette sollte man meiner Meinung dann doch verinnerlicht haben, wenn man als Unternehmen professionell in sozialen Netzwerken unterwegs sein will.

Meine Konsequenz: Den Twitteraccount @burdastyle_de habe ich geblockt, auf Schnittmuster von Burda werde ich dann wohl in Zukunft komplett verzichten und die, die ich hab, werde ich hier im Blog nicht mehr explizit erwähnen…

Update, 10.07.2014: auf meine Bitte hin hat @burdastyle_de den tweet nun gelöscht. Auf die Idee hätten sie im eigenen Interesse auch gestern schon selber kommen können. Mehrere Leute haben sie darauf hingewiesen, dass der tweet nicht okay ist. Ich habe sie darauf hingewiesen, dass es nicht okay ist, Namen rauszuposaunen. Nichts passierte. (Abgesehen von „sorry, war wohl missverständlich, aber zwinkersmiley!!!“). Dumme tweets passieren, das ist menschlich. Auch hinter diesem account sitzt ein Mensch, der fehlbar ist. Aber etwas mehr Souveränität im Umgang mit Fehlern erwarte ich von einem Firmen-Marketing-account dann doch.

Stoffwechsel – Die große Abschlusspräsentation

Vielen Dank allen, die versucht haben, mir mit Rat und Trost zur Seite zu stehen, weil ich so unzufrieden damit bin, was ich aus dem Stoffwechsel-Stoff gemacht habe. Aber es bleibt leider bei dem Gefühl, dass ich die Kombi so eher nicht tragen werde.

Wie auf den Bildern vom letzten Post auch unschwer zu erkennen ist, ist der Rock noch nicht fertig. Abgesehen vom Saum (ja, ich werde ihn noch kürzen) und dem Dior-Schlitz muss ich auch den selbstgebastelten Formbund nochmal abtrennen. Der Stoff ist etwas elastisch und als ich den Rock ohne Bund anprobierte war der sowohl in der Taille als auch an den Hüften ein gutes Stück zu weit. Also Abnäher verbreitert, Seitennaht begradigt, saß perfekt. Dann die obere Kante nachgemessen, um den Formbund konstruieren zu können. Das kam mir schon ein bisschen komisch vor, weil dieser Wert so gar nicht meinem Taillenmaß entsprach. An mir nachgemessen (denn schließlich brauchts für den Formbund auch 2 Maße) und natürlich war das am Rock gemessene Maß zu kurz. Da ich aber dazu neige, Röcke und Hosen erstmal zu weit zu nähen, dachte ich mir, das wird schon passen, schließlich hab ich den Rock ja an mir angepasst und der sitzt. Wohlwissend, dass der Bund mit Einlage verstärkt ist und sich deshalb deutlich weniger dehnt.

Langer Rede kurzer Sinn: Der Rock ist zu eng. Das ist ein behebbares Problem, aber ich habe gerade wenig Lust, mich um ein Kleidungsstück zu kümmern, welches ich ganz aktuell auch gar nicht brauche. Denn: Es sind Kindergartenferien, die kleinen Menschen sind zu Hause, ich habe Urlaub und nächste Woche sind wir zuerst auf einer Hochzeit und dann sind wir im Allgäu auf dem Bauernhof.

Edit (einen Tag später): Zu allem überfluss hab ich jetzt auch noch eine fiese Mandelentzündung, also noch viel weniger Lust zu irgendwas.

So und nun kommt ein sehr selbstkritischer, selbstreflektiver Absatz:

Als ich Frau Siebenhundertsachens Aufruf las, fand ich die Idee ganz zauberhaft und aufregend und auch irgendwie romantisch. Beim Zeitplan merkte ich allerdings, dass das eigentlich mit meinen anderen Plänen kollidierte, und an der Stelle hätte ich entscheiden müssen, dass es für mich nicht geht. Hab ich Schaf aber nicht. Weil ich die Idee so toll fand und die Vorstellung aufregend fand, sowohl für jemand anderes einen Stoff zu suchen als auch selbst mit Stoff überrascht zu werden. Das Stoff suchen fand ich recht schwierig. Ich hatte eine klare Vorstellung, was auf jeden Fall geht, aber ich wollte gerne einen Tick daneben liegen, weil ich eben diese Herausforderung, etwas aus der Komfortzone herausgekitzelt zu werden, spannend fand. (Also daneben liegen nicht im negativen Sinne, sondern eben leicht neben dem üblichen Beuteschema, aber trotzdem gut). Außerdem hatte Chrissy in ihrem Steckbrief erwähnt, dass sie noch nie Viskose vernäht habe, aber neugierig drauf sei. Bei einer Nähnerdverabredung mit Susi und Antonia fand ich dann auch tatsächlich einen Stoff, der meinen Vorstellungen entsprach, auch wenn ich nach dem gefühlt 500sten Stoffballen irgendwann einen ähnlichen Overflow habe wie in der Parfümerie. Irgendwann sieht jeder Stoff gleich aus… Für mich hätte ich diesen Stoff nicht gekauft, aber ich hätte mich drüber gefreut, hätte ich diesen Stoff bekommen. Also genau das, was ich mir von der Aktion versprochen hatte irgendwie…

Dann kam mein Stoff an und beim Auspacken fand ich ihn ganz toll und ich hab mich riesig gefreut.miriam140531-003 Von der Qualität her war er genauso wie der petrolfarbene Baumwollsatin, den ich zu der Zeit zu einem Hochzeitsgastkleid (Vogue 8280) verarbeitete. Und ich konnte mir genau das Kleid in der Variante mit den gepufften Ärmchen sehr gut vorstellen. Meine Stoffpatin hatte andere Ideen. Ein Hemdblusenkleid konnte ich mir aus dem eher schwer fallenden Stoff aber nicht so recht vorstellen. Dafür ist der Stoff einfach nicht blusig genug. Sie schlug auch noch Burda 7175 vor. Inklusive Tragefotos von Sybille (Das Büro für schöne Dinge). Was ich da sah, gefiel mir gut. Trotzdem war ich skeptisch, ob das aus dem Stoff so gut aussehen würde. Da aber in den Kommentaren einstimmig für die Burdakombi gestimmt wurde, entschied ich mich gegen meinen ersten Impuls (wahrscheinlich auch, weil passformtechnisch die petrolfarbene Varianten von Vogue 8280 noch verbesserungswürdig ist). Doch je näher der Termin für die Abschlusspräsentation rückte desto mehr fremdelte ich mit dem Stoff. Er ist einfach kein Sommerstoff. Außerdem geht es mir mit Stoff ganz oft so, dass ich einfach ein bisschen Zeit brauche, bis ich sehe, was er werden soll. Das ist unter Zeitdruck natürlich schwierig. Defintiv eine lesson learned aus dieser Aktion. Bei Alexandras „Nichts für Lemminge – Mustermix“-Challenge hätte ich mir diesen Stoff sehr gut vorstellen können und würde ich schmale Hosen tragen, hätte ich eine solche genäht. Hätte, hätte, Fahrradkette…

Jetzt werde ich wohl bei Turm-Stoffe noch ein paar andere Farben von dem Baumwollsatin kaufen und dann mal fröhlich noch ein Jacket und vielleicht tatsächlich eine Hose nähen, weil mit Jeans kombiniert ist das Oberteil dann doch irgendwie tragbar2014-07-06 11.42.48Und trotzdem saß ich am Sonntag sehr neidisch Luzie und Susi in ihren traumhaft schönen Kleidern gegenüber, die auch beide total happy waren damit. Und dann klick ich mich durch die Blogposts und werde noch neidischer, weil da so viele tolle Sachen gezeigt werden und ich nur rummotze und unzufrieden mit mir selbst bin. Ich finde das auch meiner Stoffpatin gegenüber so ungerecht, dass ich so motze, weil sie sich so viel Mühe gegeben hat, den Stoff auszusuchen und ich es einfach nicht geschafft habe, da was anständiges draus zu machen. ( und ich habe keine Ahnung, zu wem ich da jetzt so gemein bin)

Also, liebe unbekannte Stoffpatin: Es tut mir wirklich leid, dass ich so unzufrieden bin. Das hat aber weniger mit dem Stoff an sich zu tun, der wirklich eine tolle Qualität hat und sehr schön ist, als einfach mit meinen (überhöhten) Ansprüchen an mich.

Liebe Frau Siebenhundertsachen, nochmals vielen Dank für diese Aktion, das war eine wirklich tolle Idee und du hast sie so liebevoll und engagiert umgesetzt. Ich habe für mich aber gelernt, dass ich sowas wohl eher nicht mehr mitmache, weil der Druck, in kurzer Zeit irgendwas total umwerfendes zu produzieren einfach zu groß war. Meine Zuschneidehemmung hatte einen guten Grund, ich hatte einfach noch nicht das richtige Bild für den Stoff vor Augen.

Und ja, ich weiß, viele finden die Kombi schick, aber auch nach den ganzen positiven Worten schau ich mir die Bilder an und denke: Nein! Das bin nicht ich!

Euer Rat ist gefragt!

Die Kombination, die ich aus dem Stoffwechselstoff genäht habe ist fast fertig und leider leider gefalle ich mir so gar nicht darin. Ich finde, ich sehe darin total trutschig aus. Wie eine Zeitreisende aus den 60ern. Okay, die Brille vielleicht nicht, aber der Rest? Eine Hausfrau auf dem Weg zum Tupperabend. So kann ich jedenfalls nicht ins Büro gehen, da fehlt mir definitv der ironische Twist, mit dem ich dieses Outfit rechtfertigen könnte.

Habt ihr irgendwelche Ideen, Vorschläge, was auch immer, was ich machen könnte, damit die Arbeit nicht total umsonst war und der an sich schöne Stoff nicht verloren ist? Ich bin nämlich ziemlich geknickt, dass ich es so versaut habe 😥 Dabei habe ich mir beim nähen sehr viel Mühe gegeben, ich wollte, dass es gut wird. Ich hab im Oberbrustbereich viel angepasst, damit es ordentlich sitzt. Ebenso beim Rock. Apropos Rock: Den alleine könnte ich mir eventuell noch vorstellen, nur kommen wir dann wieder zu der spannenden Frage: welches Oberteil dazu?

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