Unser erster Zeltausflug zu dritt

Wir haben lange davon geträumt, geredet und geplant, nun haben wir es endlich auch getan: mit dem Tandem, Kinderanhänger und Zelt eine 2-Tages-Tour gemacht.

Die Wettervorhersage für das Himmelfahrtswochenende war gut und gesundheitlich ging es allen Beteiligten so gut, dass wir uns am Freitag morgen von Leverkusen aus auf den Weg Richtung Siegen gemacht haben.

Bei der Streckenplanung haben wir versucht, uns einigermaßen an größeren Straßen und an Flüssen zu orientieren. Die größeren Straßen deshalb, weil wir keine Lust hatten, an jeder Kreuzung anzuhalten und die Karte zu befragen, wie es weitergeht. An Flüssen deshalb, weil wir so das im Bergischen Land unvermeidliche auf und ab so weit es ging vermeiden konnten.

Bikemap war mal wieder sehr hilfreich bei der Streckenplanung. Glücklicherweise lag der Campingplatz, den wir uns ausgeguckt hatten, ziemlich genau auf der Strecke, die wir uns ausgeguckt hatten.
Der Anfang war dann doch mit ziemlich vielen Stops verbunden, um die Karte zu befragen, denn bis man erstmal aus dem Kölner Einzugsgebiet heraus ist, muss man sich durch etliche Wohngebiete wurschteln.
Am Bensberger See haben wir dann eine längere Pause gemacht, um den kleinen Menschen nicht zu lange im Anhänger sitzen zu lassen, sondern ihm immer wieder die Möglichkeit zu geben, sich die Beine zu vertreten. Beim Weiterfahren haben wir dann bemerkt, dass etwa 100 m weiter ein echt schöner Kinderspielplatz gewesen wäre, aber ich glaube, der kleine Mensch hat sich auch mit dem Beobachten der Gänse gut amüsiert. Danach ging es dann das erstemal nennenswert bergauf Richtung Bensberg. Mit Anhänger, Kind und dem ganzen Gepäck schon ein anderer Schnack als wenn man „nackt“ unterwegs ist. Und Bergrunter kann man auch nicht einfach so laufen lassen, denn mit dem ganzen Gewicht wird man verdammt schnell und der Bremsweg sollte ja nun nicht allzu lang werden, rücksichtslose AutofahrerInnen gibt es ja leider immer wieder.
Nach dem zweiten Anstieg nach Heiligenhaus haben wir mal kurz Pause gemacht, um was zu trinken und dabei diskutiert, dass man mit dem Gewicht ganz vorsichtig abfahren muss, damit der Schlauch aufgrund von überhitzten Felgen nicht platzt. Wir sind auch ganz vorsichtig abgefahren und trotzdem gab es kurz hinter der Ortseinfahrt von Overath einen lauten Knall und der Schlauch des Hinterreifens war dahin. Wir hatten echt mega Glück, dass da nicht mehr passiert ist, wäre der Schlauch vom Vorderreifen geplatzt, wäre das sicher unschön geworden. Glücklicherweise gibt es in Overath einen Fahrradladen, in dem wir einen neuen Schlauch und einen neuen Mantel kaufen konnten. In der irrigen Annahme, dass die Marathon Supreme Mäntel ja pannensicher sind, haben wir nämlich auf die Mitnahme von Ersatzschläuchen verzichtet, wie leichtsinnig… Die Mittagspause wurde also so verbracht:
Der Rest der Strecke war dann endlich am Fluss (Agger), also keine weiteren nennenswerte Steigungen bis zum Campingplatz. Trotzdem hatte ich etwas Respekt vor der 2. Etappe, da da nochmals 2 Abfahrten vorkommen sollten, die mindestens so lang waren, wie die nach Overath. Landschaftlich war die erste Etappe aber leider hauptsächlich vom Kölner Speckgürtel geprägt, der noch bis weit hinter Overath spürbar war und auch nach Engelskirchen noch fuhren sehr viele Autos und LKW auf der Straße, obwohl wir die ganze Zeit parallel zur A4 fuhren. Eine echte Perle war der Ort Ründerroth, dort war es echt schnuckelig. Da der kleine Mensch nach der Mittagspause recht schnell eingeschlafen ist, konnten wir ab Overath ohne Pause durchfahren und als er aufgewacht ist, waren wir schon fast in Bielstein, dem Ziel der ersten Etappe. Der Campingplatz lag sehr idyllisch direkt an der Wiehl, allerdings sind diese Dauercamper ja schon ein Völkchen für sich. Und unsere Nachbarn kamen aus Großbritannien und hatten einen vollkommen unverständlichen Akzent, sozusagen schwyzerdütsch auf englisch :-). Abgesehen davon, dass die Kids bis 23 Uhr rumgekreischt haben und sich die Erwachsenen morgens um 6:20 Uhr gestritten haben wie die Bürstenbinder, war es eine interessante Freakshow.
Der Platzwart war aber sehr nett und hat uns einen Tisch und 2 Bänckchen ausgeliehen, so dass wir sehr komfortabel unsere gefriergetrocknete Trekkingnahrung essen konnten.

Nach einem gemütlichen Frühstück in einer Bielsteiner Bäckerei ging es dann weiter. Der Plan war eigentlich, dass wir zur Wiehltalsperre rauffahren und dann entlang der Talsperre Richtung Siegerland. Allerdings kommt man gar nicht direkt an die Talsperre heran, so dass wir sogar noch mehr Höhenmeter gemacht haben, als geplant und uns in Schalenbach von einem sehr hilfsbereiten Reiter den Weg nach Wildbergerhütte erklärt bekommen haben. Wir mussten dann auch tatsächlich einmal schieben, weil das Hinterrad auf dem Schotterweg durchgedreht ist, und das trotz Gepäck und Anhänger…
Über Rothemühle ging es dann rauf zum Löffelberg und dort dann ab in den Wald. Die Mittagspause war dann relativ kurz, weil es einfach viel zu warm in der Sonne war.

Auf der Wilhelmshöhe angekommen, musste ein Zielfoto natürlich noch sein

bevor der kleien Mensch und ich uns dann in den Pool gestürzt haben.


Landschaftlich war der zweite Tag viel schöner, allerdings auch ein bisschen anstrengender, weil es dann doch über ein paar größere Hügel ging.

Die Rückfahrt haben wir dann aber lieber mit dem Zug gemacht.