Wie jeden 05. im Monat möchte Frau Brüllen wissen, was man eigentlich den ganzen Tag gemacht hat.
3:irgendwas Ich werde wach, weil der große kleine Mensch nach mir ruft. Er hat was geträumt und möchte, dass ich bei ihm bleibe. Ich hole mein Kissen und leg mich zu ihm ins Bett.
5:56 Uhr Der kleine kleine Mensch ruft nach Papa. Ich versuche ihn zu beruhigen, indem ich ihm sage, dass ich da bin. Klappt nur so ungefähr 30 sek. Dann ruft er nach mir und möchte auf den Arm. Ich trage ihn also rüber ins Elternbett, hole mein Kissen zurück aus dem Kinderzimmer und leg mich wieder in mein Bett.
7:irgendwas Der große kleine Mensch steht an meinem Bett. Ich verweise ihn auf die andere Bettseite, heute ist der Liebste dran mit früh aufstehen. Die zwei gehen ins Kinderzimmer. der kleine kleine Mensch und ich schlafen noch ein bisschen. Irgendwann kommt der Liebste wieder ins Bett, der große kleine Mensch wollte allein sein. Kurz darauf kommt aber auch der große kleine Mensch wieder ins Schlafzimmer. Mittlerweile ist es 8:12 Uhr und auch der kleine kleine Mensch ist wach und die drei beschließen, dass sie jetzt aufstehen und nach unten gehen wollen. Ich darf noch ein bisschen weiterdösen.
9:00 Uhr Ich stehe auf, und gehe auch nach unten. Dort haben gerade die Frühstücksvorbereitungen begonnen. Brötchen werden aufgetoastet, der Tisch wird gedeckt. Wir frühstücken gemütlich im Schlafi. Der große kleine Mensch beschließt, dass wir heute, weil das Wetter nicht schön ist, den ganzen Tag zu Hause bleiben. Ich bin gespannt, wieviel Verletzte dieses Vorhaben fordern wird.
Die kleinen Menschen dürfen, wenn sie satt sind, aufstehen und spielen, die Erwachsenen bleiben noch gemütlich sitzen, trinken Tee, lesen Twitter, unterhalten sich. Mittlerweile ist es von den kleinen Menschen hinreichend akzeptiert, dass wir, solange wir noch Essen auf dem Teller und/oder Tee in der Tasse haben, nicht vorlesen oder gar zum spielen aufstehen.
10:45 Uhr Der kleinen kleine Mensch muss gewickelt werden, da bietet es sich an, die beiden anschließend direkt in die Badewanne zu stecken. Wir haben festgestellt, dass es für uns alle am entspanntesten ist, wenn die kleinen Menschen ausgeschlafen baden. Und die Locken vom kleinen kleinen Menschen lassen sich am besten vorm Fernseher kämmen. Also ist Sonntag morgen vor der „Sendung mit der Maus“ baden angesagt.
11:30 Uhr „Sendung mit der Maus“.
12:00 Uhr Mittagssnack, danach macht der kleine kleine Mensch Mittagsschlaf, der große kleine Mensch spielt alleine. Ich surfe ein bisschen bei Pinterest rum und entdecke ein paar sehr nette Bastelideen für den vor uns liegenden Nachmittag zu Hause. Ich durchforste meine beiden alten Bastelkisten, die ich schon in Zürich hatte, nach potentiellem Material, vor allem bin ich auf der Suche nach meiner Heißklebepistole. ICh fürchte allerdings, dass ich sie irgendwann mal mit zur ETH nahm, als wir einen Doktorhut für eine Kollegin bastelten und dort ist sie wahrscheinlich immer noch. Wenn ich mir meinen Doktorhut so anschaue, bestätigt sich auf jeden Fall die Vermutung, dass da die Heißklebepistole zum Einsatz kam.
13:00 Uhr Der große kleine Mensch möchte mit Wasserfarben malen. Ich habe in einer Kiste meine alten Wasserfarbkästen gefunden. Der Wasserfarbkasten des Liebsten ist schon länger hier im Einsatz und hatte eine Reinigung mal wieder dringend nötig. Kennt ihr das auch, dass Wasserfarbtöpfchen über kurz oder lang alle gleich braun aussehen? Jedenfalls tauschte ich mit dem großen kleinen Menschen meinen gegen seinen Wasserfarbkasten und reinigte seinen mal wieder. Danach setzte ich mich mit meinen Ed Emberly Büchern zu ihm und übte nochmal ein bisschen Tiere malen.
Der große kleine Mensch wünschte sich dann noch einen Drachen und zwar so groß wie das ganze Blatt.
15:00 Uhr Mittlerweile hatte der Liebste Spielbesuch für den großen kleinen Menschen organisiert.
16:00 Uhr Meine Mama verlangt, mit mir zu telefonieren. Also ziehe ich mich mal ins Schlafzimmer zurück. Irgendwann kommt der kleine kleine Mensch hinterher und will mit mir im Bett toben. Immer wieder springt er mir von hinten auf den Rücken, quitscht, fordert mich auf, mitzutoben. Also beende ich das Telefongespräch und kitzel den kleinen kleinen Menschen durch.
Weil ich die Heißklebepistole nicht wiedergefunden habe, mussten wir für die geplanten Glitzerkugeln etwas improvisieren. Wir klebten die Schleichtiere mit Pattex in den Deckel der Schraubgläser. Auf dem einen Deckel löste sich der Kleber leider wieder ab, also probierten wir es da nochmal mit Bastelkleber. Als der einigermaßen getrocknet war, füllten wir abgekochtes Wasser in die Gläser, drückten dann Unmengen von Glitzerkleber rein, schraubten zu und schüttelten. Das Patex hielt, der Bastelkleber leider nicht 
Also nochmal eine Heißklebepistole, Glitzer und Plastiktiere kaufen und beim nächsten Besuch der Freundin das ganze nochmal wiederholen.
17:00 Uhr Das bereits gestern abend vorbereitete Millionen-Dollar-Hähnchen muss in den Ofen. Baguette in Scheiben schneiden, in die Auflaufform legen, das Hähnchen drauf,
mich kurz mit dem Liebsten anzicken, ab in den Backofen. Dann die Glasur zusammenrühren. Im Laufe des Backvorgangs stellt sich raus: Das Brot, wo kein Hähnchen direkt drauf liegt, wird ziemlich dunkel. Wir nehmen die angebräunten Scheiben aus der Form und knuspern sie schonmal vorneweg
18:30 Uhr Das Hähnchen ist fertig, das Besuchskind will mitessen. Darf sie gerne. Wir lassen es aber erstmal noch ein bisschen abkühlen, nicht, dass sich noch jemand den Mund verbrennt.
Das Hähnchen schmeckt sensationell gut. Ich glaub, ich mach nie wieder anders Brathähnchen. Die Glasur mit der Zitrone drin, aber auch die Füllung aus Knoblauch und Zitrone sind der Hammer!
Nach dem Essen bringe ich die Freundin des großen kleinen Menschen noch zur Haustür, den Weg nach Hause schafft sie alleine. Während ich die Küche aufräume, räumen die kleinen Menschen mit dem Liebsten zusammen das Spielzimmer auf. Dann gehen die drei nach oben, ich verarbeite die Birnen, die in der Gemüsekiste waren, zu einem Dessert, was ich früher in Zürich eine zeitlang regelmäßig zu Abend gegessen habe. (übrigens eine absolute Empfehlung für das Blog von Orangette bzw. für ihre Rezepte)
20:15 Uhr Der Tatort fängt an. Aber ganz ohne Timeshift schaffen wir es wieder nicht, ihn zu schauen, weil die kleinen Menschen noch 2 mal rufen und nach uns verlangen. Und mal ernsthaft, schwimmenden Fahrräder? Egal, die Birnen sind lecker, da kann man eine mäßig schlüssige Story schon mal verschmerzen.
21:56 Uhr Tatort mit nur 10 min Verzögerung fertig geschaut. Naja…
So, jetzt ins Bett, viele Stunden Twitter nachlesen und noch ein bisschen Podcast hören und dabei einschlafen.