Tagebuchbloggen 23.04.2020

Tja, ich würde sagen, meine Befürchtungen vor Ostern waren leider nicht pessimistisch genug. Laschet will es auf teufel komm raus wissen, wie man jetzt doch noch die Intensivstationen voll bekommt. Ein Glück wohnt meine Schwester in Baden-Württemberg, so muss ich mir wenigstens um sie keine Sorgen machen. Und sehe ich allerdings noch monatelang hier im homeoffice die Kinder beschulen, weil Armin Laschet vollkommen ohne Sinn und Verstand den Leuten vermittelt „könnt rauskommen, pandemie ist vorbei.“

Im bergischen Land und im Sauerland brennen die Wälder. In einer der ehemals niederschlagsreichsten Gegenden Deutschlands. Im April. Aber das ist ja auch alles nur Panikmache. Bilden wir uns alle nur ein. Es gibt kein fucking Virus und es gibt keinen fucking Klimawandel. Und wenn ich mir die Augen zu halte, dann könnt ihr mich auch nicht mehr sehen. Isso!!!

Tagebuchbloggen 21.04.2020

Es ist wie immer mit meinem Tagebuchversuchen. Nach kurzer Zeit kommt mir alles zu banal vor, um darüber zu schreiben.

Die letzte Woche war mental anstrengend. Am Mittwoch die Pressekonferenz der Kanzlerin, wo verkündet wurde, wie es mit den Maßnahmen ab dem 20.04.2020 weitergeht.

Danach war ich erstmal beruhigt, Angela Merkel erklärte sehr klar, dass die Lage nach wie vor ernst sei und rechnete vor, dass wir schon bei einer Reproduktionszahl von 1,1 im Oktober an der Kapazitätsgrenze der Intensivstationen sein könnte.

Dann kam die Pressekonferenz von Armin Laschet und ich war nicht mehr ganz so beruhigt. Und quasi stündlich wurde es absurder, was in nrw alles gelockert wurde. Gestern dann soll Merkel das, was in den letzten Tagen hier passierte, als „Öffnungsdiskussionsorgien“ bezeichnet haben. ich habe so eine Ahnung, warum Sie sagt, sie wisse um die Nöte der Eltern. Das Kabinett und die Ministerpräsidenten führen sich auf, als wären sie bockige Kinder/Teenager aber nicht, als seien sie Menschen mit Verantwortung.

Es ist alles eher unerfreulich. Seit Wochen halten wir uns sehr streng an die empfohlene selbstisolation. Wir treffen physisch keine anderen Erwachsenen außer Nachbarn mit ausreichendem Sicherheitsabstand. Einer von uns geht 1x pro Woche einkaufen. Beim Spazierengehen halten wir Abstand zu anderen Menschen. Aber statt dass mit Lockerungen gewartet wird, bis man wieder auf 100 neuinfektionen am Tag runter ist, die man nämlich dann auch wieder konsequent nachverfolgen und isolieren kann, bevor diese Kontaktverfolgungsapp, in die so viel Hoffnung gelegt wird, da ist, lockert nrw mehr als das, worauf sich Bund und Länder geeinigt hatten. Zauberhaft. Karneval hat noch nicht gereicht, der doofe Söder hat dem Laschet mit den Skifahrerinnen aus Ischgl dann doch wieder überflügelt. Immer müssen die Bayern besser sein als nrw. Da geht noch was, muss sich Laschet gedacht haben.

Immerhin haben wir seit heute etwas mehr Klarheit, was die schule betrifft. So schnell gehen die kl Menschen hier wohl nicht wieder zur Schule. Die Lehrerinnen scheinen sich ganz langsam auch mit dem Gedanken anzufreunden. Und auch meine Arbeitgeberin macht keine Anstalten, die Leute, die Bürojobs haben, möglichst schnell wieder auf dem Werksgelände sehen zu wollen. Wenn Konzerne vernünftiger agieren als Ministerpräsidenten, sollte einer das wirklich zu denken geben.

Dass das vor allem auf dem Rücken von Familien ausgetragen wird, ärgert mich über alle Maßen. Statt Arbeitgeber zu zwingen, die Leute konsequent ins homeoffice zu schicken, macht man lieber die Schulen zu. Und lässt sich vom Mittelstand diktieren, dass man besser die Möbelhäuser wieder aufmacht statt die Schulen. Ikea findet das so unverantwortlich, dass die ihre Läden in NRW lieber noch zu lassen. Auch hier: wenn Konzerne vernünftiger agieren als Ministerpräsidenten, sollte einer das wirklich zu denken geben.

Jedenfalls finde ich es immer unerträglicher, wieviel dumme Menschen es auf der Welt gibt. Dumm und egoistisch. So langsam verliere ich die Geduld mit diesen Menschen. Aber den ganzen Tag nur schreiend rumrennen ist vermutlich auch keine Lösung.

Tagebuchbloggen 12.04.2020

Was für ein träger Tag. Obwohl ich recht zeitig aufstand, brauchten wie ewig bist um Frühstück, dann duschten die kl Menschen, während der liebste die ostergeschenke der Großeltern verpackte. Dann gab es Löwenzahn ( was für grottig schlechte Dialoge sind’s als bitte? Ich will Peter Lustig zurück!!!). Und pünktlich zum Beginn der Maus riefen dann die Schwiegereltern an. Also mit denen ein bisschen gefacetimet, dann endlich sind die kl Menschen im den Garten und haben Päckchen gesucht. Mit Ostereiern gibt sich hier niemand mehr ab…

Nachdem dann die Geschenke ausgepackt waren, wurde die Maus geguckt und dann verkrümelten sich die kl Menschen in ihre Zimmer zum Spielen. Ich schnitt 2 weitere Shirts zu. So richtig schnell voran geht diese Massenproduktion nicht…

Zum Abendessen grillten wir wieder, danach musste ich dringend mal raus aus dem Haus. Gestern und vorgestern waren mit Zuviels Menschen unterwegs, also hoffte ich, dass um 19 Uhr deutlich weniger los wäre da draußen. Das war auch so. Der liebste und ich marschierten also eine schnelle Runde übers Feld, damit mein Rücken nicht wieder ein totales Wrack wird.

Ich mag Brettspiele nicht so besonders. Aber es ist wichtig, manche Sachen mit den kl Menschen spielerisch zu üben. Und memoarrrr ist ein schnelles Spiel, das genug Spaß macht, dass man das ab und an durchaus spielen kann.

Da die Brötchen heute morgen Anklang fanden, habe ich heute Abend die doppelte Menge Teig nach dem gleichen Rezept gemacht. Und anscheinend zu lang geknetet. Jedenfalls baute er beim formen keine Spannung auf. Ich bin gespannt, ob ich die teiglinge wieder vom bäckerleinen runter bekomme morgen früh.

Zum Abschluss noch ein bisschen mit Freunden geplauscht. Wir bemühen uns redlich, wirklich niemanden physisch zu treffen und trotzdem bei verstand zu bleiben. Ob’s was hilft, wir werden es sehen.

Ich befürchte allerdings, dass es in 2 Wochen einen Osterpeak geben wird. Hoffen wir, dass die Daten von Google Maps da ein klares Bild zeichnen, ob man diese 2 Wochen besser mal noch abwartet, bevor man die Menschen wieder aufeinander loslässt.

Wir kratzen seit 1 Woche an R=1 rum. Wenn wir schnell wieder zur mehr Normalität wollen, müssen wir das noch deutlich runter bekommen. Aber Hauptsache, ihr bekommt an der Eisdiele euer Eis, nicht wahr?

Ich hab pms. In ein paar Tagen bin ich hoffentlich wieder zuversichtlicher.

Tagebuchbloggen 11.04.2020

Kein guter Tag.

Der Liebste hat Heuschnupfen und steht vollkommen neben sich. Stellt die keksdose nach dem füllen oben auf den hohen Küchenschrank statt in den Vorratsschrank. Gibt wenig hilfreiche Antworten, weil er wie in Watte gepackt ist.

Die Kinder haben diesmal sehr gut mitgeholfen beim putzen. Sie lernen tatsächlich vieles aktuell. Staubsaugen zum Beispiel.

Gestern haben wir die Einladung fürs Sommerfest verschickt. Irgendwie dachte ich, das würde mir helfen, ein bisschen optimistisch in die Zukunft zu blicken. Heute denke ich, dass das vollkommen ausgeschlossen sein wird. Weil sich quasi niemand mehr an die kontaktbeschränkungen hält. Und übernächste Woche die Kinder wieder in die Schule gehen. Einfach nur, weil Armin Laschet findet, dass jetzt auch mal gut ist mit „das Richtige tun“. Aber was erwarte ich auch von jemandem, der Prüfungsleistungen verliert und die Noten aus dem Gedächtnis verteilt?

Ich versuche, meine Sorge um liebe Menschen nicht zuzulassen und klammere mich deshalb an den Gedanken, was im August möglich sein wird. Lieber darüber nachdenken, als mich um meine Schwester, meinen Schwiegervater, liebe Freunde zu sorgen. Pragmatisch denken.

Wie jedes Jahr haben wir es verpeilt, ostereierfarben zu kaufen. Aber die Nachbarn hatten noch was über. War aber eine seltsame Technik mit küchenpapier, Öl und Lebensmittelfarbe

Aber das Ergebnis ist ganz hübsch geworden

Der gr kl Mensch ist aus all seinen Langarmshirts rausgewachsen. Er bat darum, dass ich ihm 5 Stück nähe. Dafür habe ich heute den Schnitt kopiert und ein Shirt zugeschnitten. Dabei bemerkt, dass die Stoffmenge in der Anleitung so großzügig war (und der Stoff etwas breiter liegt), so dass ich jetzt auch 10 Shirts nähen kann. Gibts halt noch t-Shirts.

Neues brötchenrezept ausprobiert. Mit süßem Starter. Ja, genau dem, der letzte Woche für die überquellende Schüssel sorgte. Bin gespannt, wie die kl Menschen die Brötchen finden werden, denn der Teig roch durchaus anders beim kneten.

Ich sah gestern eine total bizarre Doku über Ischgl. Eigentlich gedacht war sie als Porträt über ein bizarro-Dorf, das sich sehr kreativ vermarktet. Dann kam SARS-CoV2 und stellt das alles in ein noch viel bizarreres Licht.

Hier liegen noch unzählige ungeöffnete Päckchen für die kl Menschen im Arbeitszimmer. Ich halte ja nichts von ostergeschenken. Die Schwiegereltern aber schon. Und insbesondere meine Schwiegermutter überschlägt sich jedes Jahr mehr mit den Geschenken.* Müssten morgen noch versteckt werden im Garten. Ich bin schon jetzt genervt von den vollkommen übersättigten kl Menschen.

Vielleicht ist aber auch einfach wieder diese Zeit im Zyklus.

*Meine Mama schickt schon lange nichts mehr, weil sie findet, wir haben schon genug Kram. Danke Mama!!!

Tagebuchbloggen 10.04.2020

Ich versuche, zuversichtlich zu sein. Zuversichtlich, dass die kl Menschen irgendwann im Mai wieder in die Schule gehen können. Dass wir wenigstens ins Allgäu in den Urlaub gehen können. Dass wir unser Sommerfest Ende August feiern können. Dass wir Ólafur Arnalds live sehen werden im Oktober. Aber dafür müssen wir noch ein bisschen durchhalten. Ich bin mir aber nicht sicher, ob die Anzahl derer, die einsichtig genug sind, dass wir uns noch ein paar Wochen gedulden müssen, ausreicht, um so schnell wie möglich auf Re deutlich < 1 zu kommen. Die Menschen werden unvorsichtig. Nach nicht einmal 3 Wochen.

Sehr zu empfehlender Kommentar darüber, dass wir aus Arroganz in diesem Schlamassel stecken, aus einer schweizerischen Zeitung von einem Arzt.

Wir sind heute zu Hause geblieben. Nicht einmal die spazierrunde um 5 haben wir gemacht. Weil vermutlich heute noch viel mehr Menschen als sowieso schon im Wald gewesen sind.

Es war ein sehr gemütlicher Tag. Spät gefrühstückt, dann auf dem Balkon gesessen, backexperimente gemacht, diesmal ohne sauerei. Noch mehr auf dem Balkon gesessen, mit den kl Menschen Wizard gespielt. Einen sehr späten Mittagsschlaf um 5 gemacht. Gegrillt.

Ich esse aktuell wieder mehr Fleisch. Weil wir konsensfähige Mittagessen brauchen. Das ärgert mich, geht aber aktuell nicht anders. Trotzdem fand ich das riesige Stück Lammfleisch heute eher abstoßend. Obwohl ich Lammfleisch gerne mag. Eigentlich hätten wir natürlich heute maultaschen essen müssen, aber die gabs aus organisatorischen Gründen schon am Montag. Und es war so sommerlich, dass Grillen eigentlich ganz nett war.

Tagebuchbloggen 06.04.2020

Komischer Tag. Der kl kl mensch kommt jeden Montag nicht damit klar, dass plötzlich zu Hause anders ist als gewohnt. Warum sitzen wir auch im Arbeitszimmer, statt mit ihm zu kuscheln und zu spielen? Warum müssen sie alleine frühstücken (müssen sie nicht, aber sie haben die Wahl zwischen ausschlafen und gemeinsamen Frühstück)? Nun sind Ferien, also nochmal anders als in den letzten drei Wochen. Das ist zuviel Veränderung für einen 7-jährigen kl Menschen. Da kann man um Viertel nach 10 auch mal aus tiefster Seele brüllen, wie schlimm die Welt ist. 😢

Ich habe endlich eine virtuelle Kaffeerunde gefunden. Die alten Kolleginnen. Ingenieurinnen sind einfach netter als Kaufleute. Und sozialer. Die laden nämlich auch ehemalige Kolleginnen ein. Und erwarten nicht, dass man seine Sozialkontakte selbst managt. Aber es gibt noch mehr schöne Neuigkeiten: ab Juni werde ich wieder mit Ingenieurinnen und Naturwissenschaftlerinnen in einer Gruppe sein. Und basierend auf technischen Grundlagen Policies entwickeln. Und hoffentlich wieder ne feste Mittagessensgruppe haben. Ich freu mich drauf!

Jetzt ist wieder diese verrückte Zeit im Jahr, wo es in unserer Wohnung kühler ist als draußen. Also gehen wir zuverlässig zu warm angezogen raus. Aber ich genieße unsere tägliche Spazierrunde. Je nach Runde gibt’s da interessantes zu sehen.*

Abends dann noch eine Runde Weintrinken mit Freunden. Distant socializing. Das können wir gerne nach der Krise weitermachen.

* falls ihr denkt, man könne identifizieren, wo wir spazieren gehen: nein. Das ist ein Symbolbild. Texte mit Bildern klicken besser.

Tagebuchbloggen 05.04.2020

Gefühlt habe ich den ganzen Tag in der Küche gestanden. Ist nicht wahr, es waren nur so 5 Stunden in Summe, aber dieses essen vorkochen ist echt nicht ohne. Jedenfalls, wenn man Familie drehumdiebolzeningenieur ist, wo jeder was anderes mag und man deshalb Rücksicht auf sehr viel nehmen muss.

Unter anderem muss man auch beim Brot Rücksicht nehmen. Deshalb hab ich heute nochmal ein Sandwichbrot von Hefe und mehr gebacken. Inkl kleinem Teigunfall

Nach dem Abendessen habe ich dann noch jemandem per WhatsApp versucht zu erklären, warum das mit der Herdenimmunität keine gute Idee ist. Leider erfolglos. Es mag fies klingen, aber vielleicht hätte man in den 1990ern weniger oft mit „ich kann kein Mathe“ kokettieren sollen. Dann würde man jetzt auch nicht auf halbgare Erklärungen a lá „einige Tote wären möglicherweise an was anderem gestorben, nur später“* reinfallen.

Ein bisschen gelesen hab ich heute auch noch. Allerdings ein Sachbuch zu einem eher unerfreulichen Thema und ich muss mich dabei immer sehr aufregen. Aber nützt ja nichts, manche Dinge müssen sein, und ich wäre nicht ich, würde ich nicht auch zu unerfreulichen Themen Sachbücher lesen, um sachliche Belege für meine Argumentation zu haben.

*das ist jetzt wirklich kein intellektueller Höhenflug. Wir werden nämlich alle sterben. Ich hoffe allerdings sehr auf „nur später“

Tagebuchbloggen 04.04.2020

Ich bin so homeschooling geschädigt, dass ich beim Datum an irgendwelche Kern- bzw. Königsaufgaben fürs kleine 1×1 denke…

Es geht uns nach wie vor gut, Lagerkoller weiterhin nicht wirklich in Sicht, auch wenn mein Kommunikationsbedürfnis leicht gestiegen ist. Aber dank Telewein, Telekaffeetrinken und virtuellen nähkränzchen hält auch das sich in Grenzen.

In manchen Belangen ist das homeschooling sogar hilfreich. Ich habe Einblicke in die Herausforderungen, die Schule für die kl Menschen bedeutet, gewonnen, die mir bis jetzt nicht so deutlich klar waren. Manches war ein diffuses Gefühl, jetzt habe ich da ein klares Bild.

Der kl kl Mensch hat sichtlich mit der Krisensituation zu kämpfen. Er schläft nicht mehr alleine ein. Entweder schläft er mit seinem Bruder in einem Bett oder wir kuscheln ihn in den Schlaf. Heute Mittag sagte er beim hören des Podcasts „Figarinos Fahrradladen“: „Fahrrad? Ein Spielzeug?“ Damit kann man doch gar nicht in seinem Zimmer spielen!“ Einige Zeit später skizzierte er mögliche Infektionsketten trotz Kontaktreduzierung.

Wir haben den Känguru Film angeschaut. Eigentlich wollten wir den Mitte März im Kino anschauen, 2 Tage, bevor die Kinos geschlossen wurden. Aber da war uns das schon zu riskant. Man kann ihn aber jetzt schon streamen. Ein Teil des Erlöses aus den streamingeinnahmen geht an Kinos.

Was etwas seltsam ist: ich empfinde das samstägliche putzen nicht als so schlimme Belastung wie früher. Als Teenager habe ich es gehasst. Während Klassenkameradinnen samstags nach Köln zum shoppen fuhren, musste ich zu Hause beim Putzen helfen. Gut, diese Ablenkung steht gerade nicht zur Debatte. Und so helfen uns auch die kl Menschen recht klaglos beim saubermachen.

In der heutigen Tagesschau durften ein paar B-virologen (alles Männer) so tun, als seien die, die kein zu frühes Ende der kontaktbeschränkungen fordern, arbeitsscheues Gesindel. „Das kann nicht ewig gehen.“ Nein? Doch! Oh! Das ist ja wohl jeder klar. Aber wenn man zu früh wieder zuviel erlaubt, muss man dann umso härter und länger zu machen. Aber vielleicht wollen es diese Herrn auch so richtig brennen sehen und sind enttäuscht, dass die Krankenhäuser in D das bisher ganz gut geschafft haben. Die gut 1200 Toten in D sind im europäischen Vergleich einfach zu wenig, da geht noch was.

3 Meldungen später wurde übrigens berichtet, dass in Wuhan die Maßnahmen wieder verschärft wurden. Das macht das turbostaatskapitalistische China bestimmt, weil ihnen ihre Ökonomie total egal ist. Kann eine die Kekulès, Schmidt-Chanasits und Lohses dieser Welt mal darauf hinweisen?

Tagebuchbloggen 02.04.2020

Ich bin müde. So richtig. Nicht nur am Abend, wie in der ersten Woche der schulschließung-homeoffice-maßnahme, sondern auch tagsüber. Ich bin noch immer sehr abgelenkt von den globalen Nachrichten. Gleichzeitig versuche ich aber auch, so produktiv wie möglich bei der Arbeit zu sein. Und den kl kl Menschen so gut es geht beim selbstlernen zu begleiten. Er ist in der 2. Klasse, er braucht da noch viel Unterstützung. Aber seine Geschichte zum Wimmelbild war tatsächlich mehr als 1 Satz, das habe ich sehr gefeiert!

Bei unseren täglichen Spaziergängen entdecken wir immer mehr Wege. Leider liegt da oft sehr viel Müll und z.t. menschliche Exkremente. Fußballfans sind Ferkel.

Die Grundschule hat heute mit einer E-Mail-liste rumexperimentiert. Es gab eine kryptische Mail, die ein Test war und gelöscht werden konnte. Ich werte das 1 Tag vor den Osterferien als deutliches Zeichen, dass die Grundschule damit rechnet, auch nach den Ferien per Mail mit uns kommunizieren zu müssen.

Tagebuchbloggen 01.04.2020

In der 3. Woche hat man sich fast schon dran gewöhnt, dass man jetzt sehr viel zu Hause ist. Wir reden noch immer sehr viel darüber, was das alles bedeutet, welche Optionen es gibt und wie die Nähe Zukunft wohl aussehen wird.

Der CEO meiner Firma sendet jetzt jeden Tag aus dem Homeoffice eine Videobotschaft an die Belegschaft und beantwortet Fragen. Im Hoodie. Lustigerweise stand in einem Artikel im Intranet, wie man gesund und sicher im Homeoffice arbeitet, man solle sich in „Büro-Schale“ schmeißen. Der CEO scheint auch im Hoodie gut klar zu kommen, scheint mir.

Der gr kl Mensch hatte heute eine wirklich bescheuerte Politikaufgabe zu Handytarifen zu lösen, die vollkommen uneindeutig gestellt war. Der Liebste und ich hätten uns fast deshalb gestritten. Gibt’s in Schulbuchverlagen keine Testschülerinnen?

Nachdem wir in den letzten Tagen etwas geschlurt hatten mit dem Spaziergang im 17 Uhr, machten wir heute wieder eine ausgedehnte Runde. Und weil der Golfplatz mittlerweile auch geschlossen ist, wagten wir uns mal auf das edle Grün. Die Gänse scheinen es auch zu begrüßen, dass sie keine Angst vor tieffliegenden Golfbällen haben müssen.

3 weitere Masken hab ich genäht, aber Spaß mach es noch immer nicht. Die Diskussion, ob das nun was bringt oder nicht, nervt mich mittlerweile auch nur noch. Viel interessanter finde ich da schon, was Frau Crafteln über das Masken-nähen schreibt.

Die Sommerzeitumstellung hat, wie jedes Jahr, meinen mühsam erkämpften Schlafrhythmus kaputt gemacht.

Der Liebste hat halskratzen. Und ich merke, wie ich Panik schiebe. Dieses Virus macht mir Angst. Mehr als ich zugeben mag.