Tag 1: Start 11:40 Uhr Trailhead, Ende 19:00 Uhr Campground zwischen Fox Creek und East Creek (7 Stunden, 12,5 Meilen)
Den nördlicheTrailhead des Resurrection Pass Trails erreicht man, wenn man bei Meile 16,1 auf dem Hope Highway links auf die Palmer Creek Road abbiegt.
Wasserbehälter und Benzinflasche aufgefüllt und los konnte es gehen.
Der Regen hatte mittlerweile auch aufgehört. Der Weg ging entlang des Resurrection Creek durch Nadelholz, Birken- und Espenwälder und mächtig schlammiger Buschlandschafften.
Die beigen Hosen wurden immer dunkler und die neuen Schuhe blieben dicht.
Der Weg ist sehr gut ausgebaut, es gibt sogar Brücken über die kleinen Bäche, die in den Resurrection Creek fließen. Die Landschaft wechselt immer mal wieder.
Wir kamen sehr gut voran, so dass es realistisch erscheint, dass wir den Trail in weniger als 4 Tagen schaffen können. Unser Zelt haben wir neben 2 Niederländern zwischen dem Fox Creek und dem East Creak aufgeschlagen. Nach Beef Teryaki mit Reis, einer Brühe und einem Müsliriegel liegen wir nun im Zelt und es hat wieder begonnen zu regnen.
Tag 2: Start 9:30 Uhr Campground, Ende17:45 Uhr Campground nördlich Juneau Lake (8 1/4 Stunden, 16 Meilen)
Nach einer feuchten Nach sollten wir uns merken den Nahtdichter aufzutragen, bevor wir im Regen zelten. Das Frühstück konnten wir im Trockenen zu uns nehmen,
als wir uns dann ans zusammenfalten machten fing der Regen wieder an (heftigst). Also musste der Liebste gleich mal einige kg Wasser mehr durch die Gegend schleppen.
So gegen 9:30 Uhr sind wir dann losgegangen in strömenden Regen. Wir waren noch immer im Wald, durch die vielen Wolken am Himmel war es irgendwie duster dort. Nachdem wir gestern noch von Zeit zu Zeit startende Flugzeuge hören konnten, waren wir mittlerweile weit genug von Anchorage weg.
Irgendwann kamem wir dann aus dem Wald heraus und liefen einige Zeit durch bauchhohes Wuschwerk. Es taten sich beeindruckende Aussichten sowohl vor als auch hinter uns auf. Etwa um 11:30 Uhr erreichten wir dann das Tal, in dem auch der Pass lag.
Keine Bäume, keine Sträucher mehr, nur noch knöchelhohes Buschwerk und beeindruckende Berge. Der Regen setzte immer mal wieder aus, aber die meiste Zeit war es doch eher nass von oben. Wir sahen einige Biberdämme und -burgen mit recht großen Seen drumherum.
Um 13:15 Uhr erreichten wir dann den Resurrection Pass,
von nun an liefen wir in Fließrichtung des Juneau Rivers. Da das Flussbett sehr morastig war, ging der Weg ständig rauf und runter. Dann gab es noch eine gewaltige Endmoräne zu bestaunen, hinter der sich ein luxuriöses Plumsklo versteckte. Es ging noch eine Zeit durch diese Tundralandschaft, uns begegneten 2 Mountainbiker, bis wir schließlich einen ekelhaften, mannshohen Grasdschungel durchqueren mussten. Die Regenhosen waren Gold wert. Wir waren heilfroh, als wir den Wald erreichten. Dort ging es dann recht steil abwärts, einmal hätte es uns beide fast erwischt, wir rutschten beide an der gleichen Stelle aus.
Wir erreichten die Talsohle, die zu großen Teilen aus Sumpf und kleinen Seen besteht, in denen viele umkippende Bäume stehen. Der Weg zog sich in einer Achterbahnfahrt am Hang der rechten Talseite entlang. Tagesziel war eigentlich der Juneau Lake. Wir schätzten, dass wir noch etwa 2 1/2 Stunden nach erster Sichtung desselben dorthin zu gehen hatten. Jedoch verspürten wir um kurz vor 6 eine ziemliche Müdocgkeit und beschlossen, den nächsten Campground einen kleinen Besuch abzustatten. Wir erkannten von einer kleinen Anhöhe aus, dass wir den Juneau Lake fast erreicht hatten und nach kurzem Zögern schlugen wir trotz mangelndem Bärencontainer unser Zelt auf. Wir gönnten uns gleich 2 Portionen unserer gefriergetrockneten Trekkingnahrung (für 4 Personen angeblich!), da wir nun sehr viel schneller vorangekommen sind als erwartet. Nach dem Spülen machten wir uns auf die Suche nach einem geeigneten Versteck für unser Essen und fanden den bärensicheren Container doch noch.Wunderschön gelegen in einem Espenhain.
Ich entwickelte eine leichte Paranoia und hörte ständig Raubtiere wie Squirrels, Vögel,… Die Mücken sind tatsächlich ziemlich lästig und ich habe schon wieder einige dieser Monsterstiche abbekommen (direkt in beide Augenlieder, wie gemein ist das denn?!?)

Tag 3: Start 9:50 Uhr Juneau Lake, Ende 14:50 Uhr Sterling Highway (5 Stunden, 9,5 Meilen) Start 17:15 Uhr Hope Highway, Ende 18:15 Uhr Trailhead Resurrection Creek (1 Stunde, 4 Meilen)
es hat die ganze Nacht ununterbrochen und ziemlich stark geregnet. Diesmal hat das Zelt allerdings etwas besser dicht gehalten. Trotzdem war am Morgen natürlich alles klamm.
Das Essen war auch noch da, dem Bären wars wohl auch zu nass, arme Touris zu beklauen…
Die Mücken waren unglaublich aggressiv, selbst das Mückenspray konnte manche nicht davon abhalten, sich auf uns niederzulassen. Wir bauten bei leichtem Regen das klatschnasse Zelt ab, um dann im Trockenen unser Frühstück und unsere Morgentoillette zu erledigen.
Um 9:55 Uhr gings dann los, mit dem Plan in 4-5 Stunden am Trailhead (oder heißt es Trailtail?) zu sein. Nach etwa 30 Minuten trafen wir eine einsame Kanadierfahrerin auf dem spiegelglatten Juneau Lake und hielten ein kleines Schwätzchen mit ihr.
Weiter am See entlang ging es auf einem Pfützen übersäten Weg, die sich im Laufe der Nacht zu kleinen Seenlandschaften gefült hatten.. Es ging eine ganze Weile durch morastiges Buschland mit vereinzelten Nadelbäumen über einen unglaublich matschigen Weg.
An einem tosenden Wasserfall machten wir um 12:55 Uhr unsere Mittagspause, nachdem wir die Entscheidung gefällt hatten, den Trail zum Sterling Highway zu gehen und nicht den Bean Creek Trail nach Downtown Cooper Landing. Diese Entscheidung stellte sich als etwas ungeschickt heraus, da auf der relativ schlecht aufgelösten Karte nicht sichtbar war, dass der Trailhead mindestens genauso weit weg war.
Am Trailhead angekommen (14:50 Uhr) waren wir recht schnell erfolgreich beim Hitchhiken und 2 Männer auf dem Weg nach Anchorage nahmen uns mit bis zur Hope Junction, womit nur noch 16+x Meilen bis zum Auto übrig blieben. Kurze Zeit später hielt eine Gruppe Rafter an, die uns weitere 7 Meilen mitnahmen (feuchte Hintern inklusive). Danach wurde es etwas schwieriger, da die Straße nach Hope eher wenig befahren ist. Irgendwann hielt ein Pickup voll mit 5 jungen coolen Leuten an und nahmen uns auf der LadeflÄche des Pickup mit.
Leider nicht, wie gehofft bis zum Trailhead, an dem der Mietwagen stand, sondern nur bis zur Abzweigung des extrem wenig befahrenen Schotterstraße zum Trailhead. Ich bestand nach ca 1 km darauf, die Rucksäcke im Wald zu verstecken, da wir einfach so schneller und bequemer voran kamen. Trotzdem lag noch eine Kräftezehrende Wanderung vor uns, die leider nicht durch ein vorbeifahrendes Auto verkürzt wurde. Nach 1 Stunde strammen Marsches erreichten wir endlich das auto und ein Check auf dem Meilenzähler bestätigte unsere Vermutung, dass wir mehr als 4 Meilen in 1 Stunde marschiert waren. Die Rucksäcke waren auch noch an ihrem Platz.
So konten wir gegen 18:30 Uhr unsere Fahrt nach Seward beginnen. Auf dem Weg gabelten wir eine Anhalterin auf, die nach Cooper Landing wollte, was zwar nicht ganz auf unserem Weg lag, aber nach der doofen Erfahrung 2 Stunden zuvor sammelten wir Karmapunkte und brachten sie dorthin. Die Landschaft am Kenai Lake war aber auch schön genug, sie sich ein zweites Mal anzuschauen.
In Seward
gestaltete es sich um 20 Uhr etwas schwierig ein Zimmer für 3 Nächte zu finden, aber schlussendlich lagen wir in einem trockenen sauberen Bett der Moby Dick Lodge (alternativ, günstig, sympathisch). Wir belohnten uns mit einem riesigen Jonny Cash Burger (Double Cheeseburger mit Pilzen und Aioli). Rucksäcke, Schlafsäcke und Isomatten haben wir zum Trocknen im ganzen Haus verteil und das Zelt im Wintergarten aufgebaut.
Fazit: Wunderschöne Wanderung, bei schönem Wetter hätten wir es bestimmt nicht so schnell geschafft. Man kann auch über Russian Lakes – Resurrection River Trail system bis zum Exit Glacier weiterwandern.