Nachgereicht: Anna Dress

Ich habe einige Sachen genäht und noch nicht verbloggt. Und weil auch mein Blog fast nur noch aus Sonntagssachen und Tagebuchposts besteht, hier nochmal ein Nähblog-Beitrag.

Das Anna dress nähte ich bereits im Sommer 2016 vor unserem Urlaub in Südfrankreich. Den Stoff (Oberstoff:  Baumwollvoille, Futter: leichte Viskose) habe ich gemeinsam mit Vrouwelin in Hannover gekauft.

Allerdings war ich mit dem Sitz des Oberteils gar überhaupt nicht zufrieden. ICh hatte das Oberteil nach meinem eigenen Grundschnitt konstruiert, weil ich damit bei den meisten anderen Kleidern deutlich bessere Erfahrungen gemacht habe, als von einem fertigen Schnittmuster ausgehend zu ändern.ardecheMiriam_160822-006

Also nahm ich das Kleid im Sommer 2017 nochmal auseinander, schnitt das Oberteil nach dem Originalschnittmuster nochmal neu zu und bin nun deutlich zufriedener mit dem Sitz des Kleides. kleid_170801-001Leider ist dieses lange flatterige Kleid zwar mega angenehm zu tragen, aber auch nicht sehr alltagstauglich, wenn der Alltag Radfahren beinhaltet. Deshalb ist es ein Kleid, das hauptsächlich im Urlaub getragen wird.kleid_170801-002kleid_170801-005

Es ist bisher bei diesem einen Anna Dress geblieben. So richtig überzeugt mich der Schnitt für mich nicht. Als flatteriges leichtes Sommerkleid mag ich es sehr gerne, aber aus festerer Baumwollwebware kann ich mir für mich bessere Schnittmuster (Ashland Dress ftw) vorstellen.

Allgäu 20.07.2014 – Freibergsee

Den Freibergsee hatten wir 2011 eher zufällig als Badesee entdeckt. Damals ohne Badekleider unterwegs, kühlten der große kleine Mensch und ich uns kurzerhand im Adams- bzw. Evaskostüm ab. Diesmal hatte ich eine andere Mission: Fotoshooting für den Bombshell Swimsuit.

Geparkt haben wir an der Ziegelbachbrücke. Von da aus ging es über gut ausgebaute Wanderwege mal wieder, wie sollte es anders sein, steil bergauf, dafür aber auf direktem Weg zum See. Am See angekommenZum Freibergsee. suchten wir das gleiche Badehüttchen wie vor 3 Jahren, weil, ich hatte ja eine Mission. DSCF7842Dort badete gerade eine recht große Gruppe sehr entspannter, sympathischer Menschen. Als die dann alle aus dem Wasser wieder raus waren (man will ja keine fremden, (halb)nackten Menschen auf seinen Fashionbildern draufhaben), und sich anzogen, machte der Liebste also Bilder von mir im selbstgenähten Badeanzug. miriam_badeanzug_140725-001Anschließend planschte ich noch abwechselnd mit den kleinen Menschen, die sich sehr amüsierten. Dann nochmal Fotos, diesmal von nassen, etwas aus der Form geratenen Badeanzugmiriam_badeanzug_140725-016 und dann machten wir uns auf Richtung Badeanstalt mit Bootsverleih. Der große kleine Mensch hatte nämlich den Wunsch geäußert, Tretboot fahren zu wollen und wir fanden diese Idee alle ganz großartig. Leider waren alle Boote ausgeliehen und wir mussten noch etwas warten. Der sehr freundliche Bootsverleihmensch setzte uns sozusagen auf die Warteliste und wir konnten im angrenzenden Restaurant zu Mittag essen. Leider zog sich der Himmel, wie angekündigt, im Laufe des Essens immer weiter zu. Als wir zum Bootssteg zurückkamen, war noch eine Familie vor uns dran, deren Kinder legten ihre Kleider sorgfältig zusammengefaltet auf eine Bank und in Badekleidern stiegen sie ins Boot. Sie waren keine 5 minuten auf dem Wasser, da fing es an zu regnen. Zuerst nur leicht, dann immer doller. Irgendwann kamen nach und nach die anderen Boote wieder an Land, wir hatten nun die große Auswahl, welches Boot wir nehmen wollten. Der Bootsverleihmensch machte uns, als der Regen etwas nachließ, das Angebot, dass wir es ja mal probieren könnten und jenachdem, wie lange wir auf dem Wasser blieben, dann Mietgebühren zahlen sollten (der war echt sehr nett, der Mensch!). Also Regensachen angezogen, den kleinen Menschen die Schwimmwesten angelegt und raus in den Regen. DSCF7950Ins Boot eingestiegen, was schon recht schaukelig war, uns versucht zu sortieren und dabei fing es wieder sehr heftig an zu regnen. Dem großen kleinen Mensch war das dann aber auch alles nicht so ganz geheuer (er mag nass werden nur unter ganz bestimmten Umständen) und damit war die Bootstour einvernehmlich beendet, ohne dass sie angefangen hatte. Wir blieben dann noch eine Weile unter dem SonnenRegenschirm sitzen, bis der Regen wieder auf ein erträgliches Maß runterging und dann machten wir uns auf den Rückweg, auf dem es Babyfrösche in rauen Mengen zu sehen gab.DSCF7961(Der Liebste entschuldigt sich an dieser Stelle in aller Form, dass es aus unerklärlichen Gründen kein anständiges Foto gibt) Dafür gabs aber auch noch hübsche Disteln.DSCF7962

Wieder in Hinang, hatte der Regen auch wieder ganz aufgehört und wir machten mit der Quadrocopterdrohne vom Trauzeugen noch einen Ausflug zum Bolz- und Spielplatz, wo ich die Drohne im jugendlichen Überschwang dann auch gleich mal in die Böschung fliegen ließ. 2014-07-20 17.46.29

Allgäu 18.07.2014 – Jetzt aber wirklich chillen!

Das mit dem Chillen begann dann tatsächlich schon am Abend direkt nach der Wanderung. Wir haben immer recht simple, aber immer leckere Sachen gekocht, aber an dem Abend gab es Nudeln mit Pesto, einfacher kochen geht kaum. Ich bin dann auch mehr oder weniger mit den kleinen Menschen gleichzeitig ins Bett, unter anderem auch deshalb, weil die Halsschmerzen, die ich vor dem Urlaub schon mit Antibiotikum bekämpft hatte, nicht so recht weggehen wollten und ich schon ahnte, dass es wohl ein paar hartnäckigere Bakterien geschafft hatten, das Amoxicillin zu überleben. Doof das…

Der Liebste raffte sich, als es annähernd dunkel war, nochmal auf, nahm die Kamera und das 8 mm Fisheye-Objektiv mit und legte sich neben der Kuhweide ins Gras.allgaeu_web_2014-026natürlich nicht, ohne sich vorher nochmal ordentlich mit Antibrumm eingesprüht zu haben (denn sein ansonsten sehr wirksamer Insektenschutz (c’est moi) lag schon im Bett und ließ sich dort zerstechen)allgaeu_web_2014-027Dabei fürchtete er sich die ganze Zeit um sein geniales Köpfchen, denn er hatte zwar den Insektenschutz nicht vergessen, dafür aber den Kuhhufschutz. Im Dunkeln konnte er zwar nicht sehen, wo die Kühe waren, aber das wiederkäuende Schmatzen in unmittelbarer Nähe konnte er dafür umso besser hören.

Am nächsten Tag machten wir es dann aber wirklich wahr mit der Erholung, größtenteils aber nur deshalb, weil wir den Trauzeugen/Patenonkel um 16 Uhr am Bahnhof in Sonthofen abholen wollten. Und so Langschläfer wie wir (ich muss ja mal ein bisschen angeben vor den ganzen gefrusteten Eltern kleiner Kinder: Wir haben jeden Morgen bis 8 Uhr geschlafen und mussten die kleinen Menschen teilweise um 8:30 Uhr wecken. Jaja, seid ruhig ein bisschen neidisch!) sind um 16 Uhr natürlich noch nicht wieder vom Berg runter und geduscht. Also gingen wir in das neu eröffnete Freibad in Altstädten.emiljulius_gallery_140727-062_jpgEin ganz unprätentiöses, aber sehr schön angelegtes Naturfreibad mit toller Aussicht. Und vor allem: Keine Wasserrutschen oder anderer Schnickschnack, der den Lärmpegel in unerträgliche Höhen treibt. Der Spielplatz mit Hängematten zum Chillen für die kleinen Menschen war schön im Schatten, einzig, dass es keine Pommes zu essen gab, hat die Freibadnostalgie ein wenig getrübt. Anschließend haben wir den auch sehr schön angelegten Spielplatz auf der anderen Straßenseite noch ausprobiert und sind dann gemütlich nach Sonthofen gefahren.emiljulius_gallery_140727-063_jpg

Allgäu 17.07.2014 – Gaisalpsee

Dachten wir gestern schon, wir sind irre, müsste man uns spätestens jetzt in die Klapse einweisen. Nach der (für die Erwachsenen dieser Familie) Anstrengung von gestern wollten wir heute eher was ruhiges machen. Also konsultierte ich einen unserer Wanderführer, und wir entschieden uns für eine Wanderung „direkt vor der Haustür“. Von Reichenbach entlang des Reichenbachtobels zur Gaisalpe und optional noch bis zum Gaisalpsee. Der zweite Teil war in dem Wanderführer für Kinder ab 6 angegeben. Wir sagten uns: Umkehren können wir jederzeit, mal schauen, wie es läuft. Wollten wir nicht was ruhiges machen? Irgendwo unterwegs muss dieser Vorsatz verloren gegangen sein, wir wissen auch nicht so genau, was da passiert ist…

Die bewährte Strategie, steil, spektakulär, Wasserfälle wendeten wir auch hier wieder an. Vom Wanderparkplatz kurz vor Reichenbach bis zum echten Einstieg in den Tobelweg war es mal wieder mühsam, ab da lief es wie geschmiert.allgaeu_web_2014-018Recht schnell gelangten wir durch den Tobel nach oben auf Alpwiesen und hatten dann die Wahl zwischen der Gaisalpe und der Richtersalpe für eine Einkehr zur Mittagspause. Wir entschieden uns für die etwas kleinere und in unseren Augen sympathischere Richtersalpe (vor allem aber deshalb, weil der Wegweiser zum Gaisalpsee dorthin zeigte).allgaeu_web_2014-019Nach einer Mirabellensaftschorle und einer ausgedehnten Ruhepause machten wir uns dann weiter Richtung Gaisalpsee. Ich fragte die Alpwirtin extra nochmal nach dem Weg (weil mir nämlich die Kante, die mir als zu überwinden notwendig erschien, doch einigen Respekt einflößte) und sie schien in keinster Weise beunruhigt, dass wir mit den beiden kleinen Menschen dort hin wollten. Innerlich lachte ich ein bisschen über den Wanderführer, der den Wegteil zum See erst für größere Kinder empfahl. Also ging es weiter über Alpwiesen und durch kleine Wäldchen, immer weiter hinauf. Wir waren alle guter Dinge, unterhielten uns über alles mögliche, irgendwann musste der Blutzuckerspiegel des großen kleinen Menschen mal ein bisschen aufgefrischt werden, weshalb wir auf dem doch recht schmalen, viel bewanderten Pfand eine Pause einlegten. Dann kam eine leichte Klettersteigpassage mit Drahtseilsicherung und Eisentritten, die der große kleine Mensch aber souverän meisterte (auch nichts anderes als klettern auf dem Spielplatz, oder?). Was dann nicht mehr wie auf dem Spielplatz war, war die Stelle, wo es einen kleinen Wasserfall zu überwinden galt. Das war etwas tricky, weit das eine Seil endete am einen Rand des Wasserfalls und das andere Seil begann am anderen Rand des Wasserfalls. Dazwischen waren 30 cm ungesicherter Steig zu überwinden. Ich bin vorgegangen, habe ihn an die Hand genommen, und doch ist der große kleine Mensch aus Vorsicht sehr nah am Fels und damit direkt unter den Wasserfall getreten. Der wasserdichte Schuh (was immer wieder in Bächen getestet werden musste) war dann also von oben mit erfrischend kühlem Bergwasser gefüllt worden, was für die nächsten 5 Minuten für Geschrei und Gejammer beim großen kleinen Menschen führte. Als das Wasser dann endlich Körpertemperatur hatte, war das Gejammer aber wieder vorbei und weiter ging es frohen Mutes Richtung See.allgaeu_web_2014-020 Ganz zum Schluss, kurz bevor wir den See sehen konnten, bedurfte es dann schon ein bisschen gutes Zureden, aber allein das Versprechen, dass da ganz bald ein See sein würde reichte schon als Motivator.Und da wollen wir hin: Zum Gaisalpsee.Das war übrigens auch die Kante, die uns beim Anblick von unten etwas Respekt eingeflößt hatte.

Am See angekommen wurden dann zuerst die pitschnassen Schuhe und Socken ausgezogen und die geschundenen Füße den im See lebenden Raubfischen zum Fraß angeboten.Oben angekommen, kann Emil erstmal ganz vorsichtig die Füße kühlen.Nach einer ausgedehnten Mittagspause überlegten wir noch ganz kurz, ob es einfacher sei, den Weg zum Höfatsblick zu nehmen und dann mit der Gondel nach Oberstdorf zu schweben und von dort mit dem Bus nach Reichenbach zurück zu fahren, aber uns entgegenkommende Wanderer bestätigten unsere Vermutung, dass der Weg nach oben nicht ganz anspruchslos ist und wir entschieden uns dann doch für den Abstieg über den gleichen Weg, den wir gekommen waren. Merke: wenn die kleinen Menschen lang genuge Beine für diese Klettereien haben: Früh genug los und von Reichenbach zum Höfatsblick durchsteigen.

Auf dem Rückweg nochmal an der Richtersalpe gerastet, den fast schon obligatorischen Käsekuchen gegessen, ein bisschen auf dem Spielplatz getolltemiljulius_gallery_140727-049_jpgDann über die Fahrstraße nach Reichenbach abgestiegen,allgaeu_web_2014-024 wirklich wenig Motivationsspiele spielen müssen und am Ende des Tages bekamen die kleinen Menschen von unserer Vermieterin einen Orden verliehen. Den hatten sie sich aber auch redlich verdient!!!

Allgäu 16.07.14 – Oytal und Käseralpe

Jetzt ist es offiziell: Wir sind total irre. Während andere Familien mit 2 Kindergartenkindern den Buggy mit Buggyboard aus dem Kofferraum wuchten und in Oberstdorf flanieren, mieten wir uns 2 Fahrräder (ohne Elektromotor) und einen Kinderanhänger. Und damit fahren wir dann nicht etwa gemütlich an der Iller entlang (kommt noch, wenn wir endlich richtig platt sind hätte noch kommen sollen, wenn wir irgendwann mal so richtig platt gewesen wären), sondern auf die Käseralpe. OK, nicht ganz, aber dazu kommen wir noch.

Während unseres ersten Urlaubs bei Familie Winkler in Hinang hatten wir schon den tollen Tip von unseren tollen Vermietern bekommen: Das Oytal südöstlich von Oberstdorf . Letztes Jahr konnten wir diese Tour nicht wiederholen, der große kleine Mensch war mit damals fast 4 Jahren noch nicht groß genug für den langen Anmarsch ins Oytal, und der kleine kleine Mensch hätte uns wahrscheinlich die Ohren weggequietscht. Nun sind die Kinder ein Jahr älter, und daher belast- bzw. begeisterbarer. Trotzdem hatten wir das Gefühl, dass der ganze Weg (eine Strecke 11 km) zu lang für den großen kleinen Menschen wäre, wenn er ihn nun komplett alleine zu Fuß erlaufen muss. Daher verfielen wir nach unserer gestrigen Tour zuerst auf die Idee mit der Pferdekutsche, die fährt für nicht insignifikantes Entgelt nämlich von Oberstdorf zum Oytalhaus. Das dauert pro Richtung 1.5 Stunden, und man hat nur 2 Stunden Zeit oben am Anfang dieses grandiosen Hochtals. Den langen Weg durchs Tal und dann den Aufstieg zur Käseralpe kann man in diesen 2 Stunden komplett vergessen. Glücklicherweise trauerten wir ob dieser Erkenntnis auf dem Bahnhofsvorplatz in Oberstdorf, direkt neben einem Schild mit der Aufschrift „E-Bike und Mountainbikeverleih“. Hmmm….

Die hatten sogar einen Kinderanhänger für 2 Kinder. Also direkt für den nächsten Tag (also heute) zwei „normale“ Trekkingräder reserviert. Und heute morgen waren wir dann auch um 9:30 Uhr schon wieder in Oberstdorf und nahmen unsere fahrbaren Untersätze in Augenschein: 2 Damen“Trekking“fahrräder mit obligatorischer Federgabel, für den Liebsten zu kurzer Sattelstütze, herrlich schlechten Sätteln und einem viel zu kurzen Abstand zwischen zu hohem Lenker und dem Sattel. Wer freiwillig auf sowas fährt, saß wirklich noch nie auf einem vernünftigen Fahrrad.

Trotzdem waren wir prima Laune, und schlängelten uns durch den morgendlichen Einkaufsverkehr in der Oberstdorfer Fußgängerzone, welche gefühlt mindestens den halben Ort umfasst. Ein Bekleidungs-, Schmuck-, Souvenir- und Schuhgeschäft am anderen, aber keine Drogerie oder Bank, was wir nebenbei so gebraucht hätten.

Der Einstieg in die Fahrt hinauf zum Oytal ist auch gleich das härteste Stück: Direkt vor den Schattenbergschanzenallgaeu_web_2014-005 (4-Schanzen-Tournee und so) rechts ab den Berg hoch. Der große kleine Mensch plapperte munter weiter, und fragte irgendwann: „Papa, kannst Du nix mehr sagen?“. Genau. Nix, aber auch gar nix, außer Keuchen. Wir schafften es aber, nur gelegentlich überholt von Leuten, die schon zum E-Bike gegriffen hatten. So weit sind wir aber auch nach dem heutigen Tag noch nicht! Und selbst die E-Bike-Fraktion machte den Eindruck, absolut am Anschlag zu sein.

Nach dem ersten Stück wird es flacher, und man denkt, man „rollt“ parallel zu den Höhenlinien. Man wundert sich dabei die ganze Zeit, warum man immer noch nicht so recht in Schwung kommt. Aber landschaftlich ist es wunderschön, und es wird immer schöner! Nach etwa einer halben Stunde erreicht man dann den Eingang des eigentlichen Oytals, mit einer Allee zum Oytalhaus inmitten einer grandiosen Bergarena.allgaeu_web_2014-006

_DSC02622014-07-16 11.28.23Am Oytalhaus machten wir dann erstmal Rast, hauptsächlich um uns zu regenerieren. Danach ging es weiter, nun auf Schotterwegen, immer tiefer (und ganz langsam höher) ins Tal. An dessen Ende wartet dann gefühlt eine Wand, die es zu erklimmen gibt, will man in den darüber gelegenen nächsten Talkessel mit der Käseralpe. Das war dann für uns und unsere Flanier-Drahtesel endgültig das Ende, die Räder wurden auf halber Höhe am Rand geparkt, und wir wanderten einfach weiter. Nur im Gegensatz zu gestern ohne Kiepe für den kleinen kleinen Menschen. Aber das machte ihm gar nichts, und wenn er gut drauf ist, dann ist er schneller als der große kleine Mensch. Besonders motivierend: Die Regenwasserablaufrinnen diagonal in der Straße. Darüber muss man nämlich immer einen großen „Sch(r)itt“ machen, wie er uns bei jeder (!) Rinne erklärte.

Nach dem erfrischenden Wasserfallemiljulius_gallery_140727-026(ja, die kleinen Figuren da am Ende des Weges, dass sind wir!!!) und einer kleinen Rast auf der Straße ging es dann vollends hoch zur Käseralpe, mit ganz vielen tollen Kühen und Katzen und Pferden und Hunden, die bewundert werden konnten, leckerer Limo, und einem lustigen Fußballspiel („Ich bin nämlich Weltmeister!“). Wundervoll!panorama04-001-panorama04-009Der Rückmarsch bis zu den Rädern war problemlos, und auch die Rückfahrt gestaltete sich einfacher als gedacht. Das Tal ist nämlich gar nicht so flach, wie man denkt. Auf der Hinfahrt hielten wir uns noch für Schlaffis, weil wir auch auf den „flachen“ Stücken nur mühsam voran kamen, aber auf der Rückfahrt bemerkten wir dann, dass wir einer optischen Täuschung erlegen waren: Die Berge nebendran sind so steil, dass das Tal selbst komplett flach erscheint, obwohl es das nicht ist. Also konnten wir es kilometerweise auf dem Schotterweg mit Anhänger einfach ohne Triebeln laufen lassen.

Noch mal eine kurze Spielplatzpause auf dem tollen Spielplatz am Oytalhaus (Mit Kinderklo, auch erwähnenswert, und Wassereis ;-)). Für ältere Kinder und Erwachsene kann man dort auch Roller mieten, mit denen man abfahren kann. Wir machten uns natürlich mit den Leihfahrräden auf nach Oberstdorf. Als wir dort ankamen, hatten sich bedrohliche Wolkengebilde über dem Tal aufgetürmt, und es grummelte gewaltig, aber mit perfektem Timing verabschiedeten wir uns zurück nach Hinang.

Dort wurde noch im Garten mit der Wassertonne gespielt, Himbeeren gegessen, Mensch-ärgere-dich-nicht gespielt, und dann war der Tag auch schon wieder rum. Naja, nicht ganz, der Liebste zog dann nochmal los, um ein paar Bilder vom Dorf zu machen.allgaeu_web_2014-017 allgaeu_web_2014-014 allgaeu_web_2014-013 allgaeu_web_2014-011

Allgäu 15.07.2014 – Faltenbachtobel, Seealpe

In guter Tradition gibt es in den kommenden Tagen hier häppchenweise das Urlaubstagebuch unseres diesjährigen Urlaubs zu lesen. Weil ich nämlich noch immer (vielleicht sogar immer mehr) begeistert davon bin, wie gut Wanderurlaub auch mit kleinen Kindern klappen kann. Ich bin nicht der Typ für Pauschalreisenstrandurlaub, das habe ich mit einem heiß ersehnten total verkorksten Urlaub auf Gran Canaria im Februar 2013 lernen müssen. Und so, wie es dieses Jahr im Allgäu lief, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir schon ganz bald mit den Kindern zu Fuß die Alpen überqueren (oder so…).

Auch wenn der Urlaub irgendwie schon am 11.07.2014 begann, war heute unser erster richtiger Tag im Allgäu. Am Wochenende waren der Liebste und ich noch in der Schweiz auf einer Hochzeit. Am Sonntag dann eine nebelverhangene Fahrt entlang/durch die Alpen ins Allgäu nach Hinang zum gleichen Hof, wo wir schon 2011 und 2013 urlaubten. Nach dem Wiedersehen mit den kleinen Menschen, die wir zwischenzeitlich bei den ziemlich genialen Großeltern geparkt hatten, gab es den obligatorischen Besuch bei den Wasserfällen. Am Montag war dann erstmal Organisationstag, also all die Sachen einkaufen, die wir in der etwas sehr hektischen Vorbereitung vergessen hatten. Da das Wetter auch sehr durchwachsen war, taten wir dem großen kleinen Menschen den Gefallen und gingen ins Spaßbad. Premiere für den Bombshell swimsuit. Spaßbadtauglich ist der nicht so richtig.

Heute also dann der erste richtige Urlaubstag. Und das Wetter wird langsam besser. Die Berggipfel hingen noch immer ziemlich im Nebel, aber zwischendurch kam dann auch immer wieder die Sonne durch. Da wir letztes Jahr die Erfahrung gemacht haben, dass Wandern dem großen kleinen Menschen besonders viel Spaß macht, wenn es steil bergauf geht, sind wir heute den Faltenbachtobelallgaeu_web_2014-001 rauf bis zur Seealpe (Mittelstation der Nebelhornbahn) gelaufen. Und wieder zeigte sich: steile enge felsige Pfade sind genau nach des großen kleinen Menschen Geschmack. Sobald wir auf breitere Schotterwege oder gar geteerte Straßen kamen, verlangsamte sich unser Tempo rapide. Der kleine kleine Mensch saß meist glücklich in seiner Kiepe, auf den breiten Schotterwegen wollte er aber dann lieber selber gehen und war dabei sogar schneller als der große kleine Mensch im Protestmodus. An der Seealpe angekommen machten wir eine ausgiebige Mittagspause und konnten den großen kleinen Menschen sogar noch zum weiter wandern auf dem Seealpe Rundweg motivieren.allgaeu_web_2014-002 Als von diesem Weg der Pfad hoch zum Höfatsblick abzweigte, wollte der große kleine Mensch allen Ernstes da rauf. Wir entschieden uns aber in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit dagegen, auch wenn wir es ihm zugetraut haben, dass er es bis oben schaffen würde. Aber der Rundweg entschädigte ihn mit einem Hochsitz und einer Hängebrücke, was schlussendlich sehr okay für ihn war.
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Der kleine kleine Mensch überraschte uns damit, dass er 2/3 des Rundweges (hauptsächlich bergauf) selbst lief und erst beim Abstieg irgendwann in die Kiepe wollte. Dass er gern zu Fuß geht, wussten wir ja, aber das war schon eine stramme Leistung für einen 2-jährigen.
Den Rückweg machten wir dann mit der Gondel.

Urlaubstagebuch: Samstag, 10.08.2013 – Fellhorn

An unserem letzten vollen Ferientag klarte es nach dem Dauerregen des Freitags endlich wieder auf, wir konnten die Gipfel wieder sehen! Also brachen wir nach dem Frühstück auf zur Talstation der Fellhornbahn. Es ist schon ein etwas komisches Gefühl, die Bahn nach oben zu nehmen, früher sind wir solch einen Berg sehr gerne komplett hochgewandert und dann mit der Bahn runtergefahren. Aber die kleinen Menschen verlangen Konzessionen. Der große kleine Mensch durfte in der Gondel ganz vorne auf einem Abstatz knien und rausschauen, und ich glaube, er genoss es sehr, mit großartiger Aussicht nach oben zu schweben. Der kleine kleine Mensch war hingegen in seiner Kraxe gefangen auf dem Boden der Gondel abgestellt und hat nur Treckinghosen zu Gesicht bekommen.
Oben angekommen genossen wir die wilde Blumenpracht auf dem Fellhorngipfel

allgaeu2013auswahl_web-060 und machten dann einen kleinen Rundweg mit grandioser Aussicht. Wir genossen es sehr, endlich einmal wieder Hochgebirge zu schnuppern, selbst wenn wir uns den Gipfel nicht wirklich „verdient“ hatten.

allgaeu2013auswahl_web-062 Das Wetter hielt, obwohl immer wieder prächtige Wolken
vorbeizogen.

allgaeu2013auswahl_web-066Der kleine kleine Mensch wollte auch schon auf dem Gipfelpfad wandeln, aber nur an der Hand.

Spektakulär wurde es dann, als wir gebannt und besorgt beobachten konnten, wie ein Bergsteiger per Hubschrauber und wirklich langem Seil aus dem 2-Länder-Klettersteig geborgen wurde.

allgaeu2013auswahl_web-073_modNichts für mich! Ich glaube, ich würde bei der Rettung am Seil vor Angst sterben! allgaeu2013auswahl_web-074

Als der Hubschrauber die Retterin und Gerettete absetzte und die Gerettete aufstand und zum Hubschrauber lief, waren wir alle sehr erleichtert, dass offensichtlich nichts allzu schlimmes passiert gewesen zu sein schien.

Der Rest der Wanderung verlief weiterhin abwechslungsreich und schön, und am Ende waren wir sehr froh, es gerade am letzten Tag noch auf über die Baumgrenze geschafft zu haben. Den Abschluss fand die Tour auf dem großen Spielplatz der Mittelstation der Fellhornbahn. Am Abend feierten wir unseren schönen Urlaub mit einem Abendessen im Gasthof Zengerle in Hinang. Nur leider stellten wir fest: Entspannend ist Essen gehen mit kleinen Menschen eher nicht.  Und die “ Spätzle“, welche sich als Knöpfle erwiesen, konnten trotz künstlich-gelber Farbe bei weitem nicht mit den schwäbischen Spätzle bei den Eltern des Liebsten mithalten, die wir am Montag darauf geniessen durften. Dafür war der Zwiebelrostbraten eine Wucht!

Urlaubstagebuch: Freitag, 09.08.2013 – Sturmannhöhle, Obermaiselstein

Wenn das Wetter die letzten beiden Tage schon zu schlecht fürs Hochgebirge war, so war es das heute defininitv. Regen, Regen, Regen.

Also musste eine Aktivität nicht unter freiem Himmel her. Wir entschieden uns für die Sturmannshöhle in Obermaiselstein auf der anderen Talseite. Und weil das Wetter wirklich wirklich schlecht war, fuhren wir mit dem Auto ganz entgegen unserer eigentlichen Art so nah wie möglich an den Höhleneingang ran. Ganz nah ran ging allerdings nicht, die wenigen Parkplätze waren schon belegt, aber 100 m weiter unten waren noch ausreichend Parkplätze vorhanden. Wären wir vom Hirschsprung aus gelaufen, hätten wir Unmengen an Bergsalamandern sehen können.

Am Kiosk, der die Eintrittskarten verkauft, mussten wir dann feststellen, dass der kleine kleine Mensch nicht mit in die Höhle konnte, da er 1. zu jung ist und 2. die Höhle zu eng für Kraxen ist. Also bin ich mit dem großen kleinen Menschen alleine reingegangen. Die Höhle ist nur mit Höhlenführer begehbar. Die Führung um 11:30 Uhr war total überfüllt, das war echt purer Streß für mich in dieser engen Höhle auf einen quirligen 4-jährigen aufzupassen. Dementsprechend wenige und schlechte Photos hab ich also gemacht. Aber der große kleine Mensch erzählt allen immer als erstes vom Sandstrand in der Höhle und danach erst vom Drachentor und Drachenbett

allgaeu2013auswahl_web-057Unterdessen vergnügten sich der Liebste und der kleine kleine Mensch draußen im Regen Wald, wo sie tatsächlich auch mehrere Bergsalamander sichteten

allgaeu2013auswahl_web-059Den Rest des Tages verbrachten wir dann in der trockenen Ferienwohnung, wo wir uns, entgegen meiner Befürchtung, auch gar nicht gegenseitig die Köpfe abgerissen haben.

Urlaubstagebuch: Donnerstag, 08.08.2013 – Spaßbad Wonnemar

Das Wetter war eigentlich immer noch gut, mit Temperaturen um die 20 Grad und ohne Regen, aber die Wolken hingen so tief über dem Tal, dass Bergwandern nicht angezeigt erschien. Also folgten wir einem weiteren guten Tip der weltbesten Ferienwohnungsvermieterin: Das Wellnes- und Spassbad Wonnemar in Sonthofen. Nicht gerade ein Geheimtip, und wir sind daran auch schon geschätzte 20 mal vorbeigefahren. Noch ein guter Tip: „Gehen Sie früh! Es wird voll!“ Also standen wir gegen 9:30 Uhr in der langen Schlange vor der Kasse, aber es war trotzdem nicht überfüllt. Und drinnen war es wunderschön: Strömungsbecken, Wellenbecken, pisswarmer Kleinkindbereich, Rutschen aller Art, Aussenbecken, Ruhebereich… die kleinen Menschen waren sofort voll bei der Sache und glucksten vor Vergnügen im Strömungsbecken. Der große kleine Mensch kann nun schon mit Schwimmgürtel prima alleine Schwimmen, er bleibt nicht nur mit dem Kopf über Wasser, sondern kommt sogar etwas voran. Die Rutschen hatten es in sich – In der Wildwasserrutsche, die nur der große kleine Mensch und nur zusammen mit dem Liebsten befahren konnte, musste man gut Paddeln, um nicht in Strudel zu geraten. Und erst die Kamikazerutsche – nichts für kleine Menschen! Aber offenbar auch nicht für große Menschen, da ich aus Angst im quasi freien Fall zu aufrecht sitzen blieb, statt den Kopf hinten anzulegen, so dass ich beim Eintauchen ins Bremswasserbecken übel ausgehebelt wurde und mit dem Kopf anstieß, was im Lauf dieses und des nächsten Tages noch einige Verspannungen und Schmerzen nach sich zog.
Sieht ganz so aus, als böten diese Rutschen ganz andere Gefahren als fragwürdige Aussagen über die weibliche Anatomie von Seiten von Verantwortlichen anderer Thermen nahelegen.
Trotzdem überstanden wir alles unbeschadet und den Kindern gefiel es sehr. Nach dem Ausflug ins Bad erholte ich mich erstmal von meinem kleinen Unfall, während der Liebste  mir die kleinen Menschen vom Hals hielt  mit den kleinen Menschen nochmal auf die Hinanger Wasserfalltour ging, wieder mit dem gleichen Ergebnis: Hoch topp, runter flopp. Trotzdem schön, und auch der große kleine Mensch hat trotz seiner Klagen über seine „Lommeligkeit“ beim „langweiligen“ Abstieg alles genossen.
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Urlaubstagebuch: Mittwoch, 07.08.2013 – Bergbauernmuseum Diepolz

Leider ist die Schönwetterperiode nun erstmal vorbei. Eigentlich wollten wir hoch hinaus aufs Fellhorn. Da das Wetter aber recht instabil schien, entschieden wir uns dazu, damit zu warten, bis das Wetter wieder stabiler wird. Erschwerend kam hinzu, dass der große kleine Mensch vom Vortag einen schmerzenden Splitter unterm Fuß hatte, den er sich beim besten Willen nicht mit der Pinzette herausholen lassen wollte. Also sind er und der Liebste nach Sonthofen in die Apotheke gefahren um dort eine betäubende Salbe und sterile Nadeln zu kaufen. Zum Glück für den großen kleinen Menschen hatte aber die weltbeste aller Ferienwohnungsvermieterinnen noch die gute alte Zugsalbe (die potente für die Kühe, nicht die lahme für Menschen) im Haus, die den Splitter dann tatsächlich ganz ohne Gewaltanwendung und OP aus dem Fuß rausholte.
Also folgten wir der Empfehlung der weltbesten Ferienwohnungsvermieterin und gingen in das Bergbauernmuseum nach Diepolz. Und das war natürlich auch mal wieder ein echt guter Tip! Es gibt sowohl für große wissbegierige als auch kleine neugierige Menschen viel zu entdecken und erleben. OLYMPUS DIGITAL CAMERAEs gab auch erheiternde Propaganda

OLYMPUS DIGITAL CAMERA alte Allgäuer Bergbauernhöfe mit schönen Details

OLYMPUS DIGITAL CAMERAund Ausstellungsstücke zum Anfassen

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