Am Wochenende habe ich in das Jacket, dass mittlerweile nicht mehr nur in meinem Kopf existiert, Paspelknopflöcher eingenäht. Zuerst habe ich ein paar Probeknopflöcher genäht. Als erstes probierte ich die Methode aus, die in Gerties New Book for better sewing beschrieben ist. Das ist im Wesentlichen die Methode mit dem Stück Stoff, dass von rechts aufgenäht wird, dann aufgeschnitten, gewendet und hingewurschtelt. So richtig überzeugt hat mich das Ergebnis nicht. Das war mir alles zu wurschtelig.Also die Anleitung von Frau Crafteln ausprobiert. Das klappte viel besser!
Allerding waren mir die Paspeln bei einem 2,4 cm langen Knopfloch mit 0,75 cm zu breit. also der nächste Versuch mit schmaleren Paspeln. Die fertige Paspelbreite in Gerties Anleitung betrug 3 mm, das gefiel mir von den Proportionen her gut.
Total daneben. Da Frau Crafteln ja Füßchenbreit feststeppt ist die Paspelbreite vorgegeben. Also dachte ich, wenn ich schmalere Paspeln will, nehme ich einfach den Patchworkfuß und orientiere mich an der inneren Kante, die ist 3 mm von der Nadel entfernt. Das Ergebnis seht ihr oben…
Nächster Versuch: Wieder die schmale Paspel, aber diesmal zeichnete ich genau in der Mitte die Nahtlinie auf, um die Paspelbreite richtig hin zu bekommen.
Kann sich sehen lassen, finde ich.
Nun also die große Frage: Wie dimensioniere ich so ein Paspelknopfloch?
Als erstes muss der Knopf ausgemessen werden, der durch das Knopfloch passen soll. Mein Knopf war 2,2 cm im Durchmesser. Das Knopfloch sollte 2 mm länger sein, damit der Knopf da durchgeht. (Lotti weist in den Kommentaren darauf hin, dass das bei dicken Knöpfen nicht reicht, sondern die Länge des Knopfloches besser Knopfdurchmesser + Knopfdicke beträgt) Diese Knopflochlänge zeichnet man sich dann am besten mal auf Papier auf, und probiert ein bisschen mit der Breite rum, was einem so gefällt. Je breiter, desto einfacher zu nähen. Gerade dicke Stoffe sind nur begrenzt in schmale Paspelknopflöcher zu verarbeiten. Ich habe auch schon dünneren Stoff für die Paspel verwendetAlso, Skizze machen:
Ein annhähernd quadratisches Knopfloch finde ich persönlich nicht sehr wohlproportioniert. Wenn man die für sich stimmige Proportion gefunden hat, misst man am Knopfloch folgende Maße aus:
Knopflochbreite ist 2x Paspelbreite. Nun geht es ans Zuschneiden der Paspelstreifen. Die Länge ergibt sich aus dem Knopfdurchmesser + 2mm + 2×2,5 cm Überstand auf beiden Seiten. Die Breite ist 2xKnopflochdruchmesser bzw 4xPaspelbreite. In meinem Fall wollte ich 3 mm breite Paspeln. Also habe ich Paspelstreifen von 7,4×1,2 cm zugeschnitten. Und zwar 2 pro Knopfloch. Diese Streifen habe ich der Länge nach mittig gefaltet, so dass ich 6mm breite Streifen hatte. Gebügelt. Und dann mit einem Kreidemarkierrädchen ganz akurat die Nahtlinie genau bei 3 mm (also mittig) auf dem zusammengefalteten Streifen markiert. Alles weitere habe ich wie Frau Crafteln gemacht, nur dass ich eben nicht füßchenbreit festgesteppt habe sondern auf der Markierung.
Sehr informativer Post. Danke für den Vergleich der verschieden Varianten.
Lieber Gruß,
Muriel
Hach, danke ! Muss ich selber nicht mehr rechnen, danke schön !
Ich mag rechteckig auch viel lieber wie quadratisch, finde das einfach eleganter.
Liebe Grüße
Stella
Gut zu wissen, wieviel Spielraum so ein Knopf im Knopfloch braucht. Danke für die Information.
Puh, da bin ich ja froh, dass du meine Anleitung nicht widerlegt hast. So Anleitungen zu veröffentlichen finde ich ja immer riskant, denn ich werde schnell betriebsblind. Danke für die super Ergänzung!
Ich will schon ewig Paspelknopflöcher ausprobieren. Danke für die zusätzlichen Infos. LG Tutti
Die Knopflochlänge bestimme ich wie folgt. Knopfbreite+Knopfhöhe. Bei richtig dicken Knöpfen kommt eine mit der Pauschale von 2mm nicht aus.
Liebe Grüße